Tipps für den Rastro Flohmarkt in Madrid: Was du alles auf dem Rastro kaufen kannst, welches die besten Stände sind und wie du den perfekten Flohmarkt-Sonntag in Madrid verbringst.
Inhalt des Artikels
- Sonntag in Madrid: Flohmarkt & andere Aktivitäten
- El Rastro in Madrid – mehr als nur ein Flohmarkt
- Der alte und der neue Rastro
- Wo und wann ist der Rastro in Madrid?
- Was kann man alles auf dem Rastro kaufen?
- Einkaufen auf dem Rastro: Meine Lieblings-Läden und Stände
- Rastro Madrid: Sicherheit & Tipps
- Rastro Madrid: Essen & Trinken
- Weitere Flohmärkte in Madrid
Sonntag in Madrid: Flohmarkt & andere Aktivitäten
Es gibt ein paar Aktivitäten, die man an einem Sonntag in Madrid nicht auslassen sollte: Im Retiro spazieren gehen, vom freien Museumseintritt profitieren, Wermut trinken und…auf den Rastro gehen und nach Schnäppchen jagen! Der Rastro zählt für mich zu einer der top Sehenswürdigkeiten in Madrid und ist einen Besuch wert. Warum? Das verrate ich dir in diesem Artikel.
El Rastro in Madrid – mehr als nur ein Flohmarkt
Auf dem ältesten und größten Flohmarkt Madrids werden seit über 400 Jahren Waren angeboten – heutzutage kommen jeden Sonntag über 100.000 Besucherinnen und Besucher auf den Rastro, um an den ungefähr 600-700 Ständen zu stöbern.
Der alte und der neue Rastro
Einst einer der wichtigsten Antiquitätenmärkte Europas ist der Rastro heute nicht mehr das, was er früher einmal war. Je nachdem, nach was du auf der Suche bist, gilt es zwischen dem alten und den neuen Rastro zu unterscheiden.
Im alten Teil findest du Antiquitäten, Gemälde und weitere Schätze aus vergangenen Zeiten wie Sammelkarten oder Comics, im neuen Teil eher das, was du auch sonst auf den typischen Freiluftmärkten in Spanien bekommst: Neue Kleidung, Gebrauchsgegenstände, Taschen – oft eher günstige Ware aus Asien, manchmal aber auch Handgemachtes aus kleinen Manufakturen.
Wo und wann ist der Rastro in Madrid?
Der Rastro findet jeden Sonntag von 9-15 Uhr im Viertel “La Latina” statt und erstreckt sich über ein Dreieeck aus den Straßen Calle Embajadores und Ronda de Toledo. Wenn du den Markt von oben aufrollen willst, steigst du an der Metrostation “La Latina” aus, du kannst aber auch umgekehrt vorgehen und von der Station “Puerta de Toledo” aus starten.
Morgens um neun ist der Markt noch ziemlich leer und oft sind auch noch nicht alle Stände aufgebaut – dennoch ist es für mich der beste Zeitpunkt für einen Rastro-Besuch. Gegen 11 Uhr wird es dann ziemlich voll, allerdings machen dann auch oft erst die Tapas-Bars auf – wenn dir Menschenmassen nichts ausmachen, dann solltest du dir also am besten das Gesamtpaket geben.
Die besten Schnäppchen wiederum machst du kurz vor Ende des Markts, also gegen 15 Uhr.
Was kann man alles auf dem Rastro kaufen?
Manche sagen, dass es auf dem Rastro nichts gibt, was es nichts gibt. Das mag eine Übertreibung sein, aber tatsächlich findet man hier von Kleidung und Accessoires über Bücher, Dekorationsartikel und Möbel bis hin zu alten Zeitschriften und Schmuck so ziemlich alles, was das Herz eines jeden Flohmarktgängers höherschlägen lässt.
Ribera de Curtidores
Die Ribera de Curtidores ist die “Hauptstraße” des Rastro, hier kommt du unweigerlich durch, wenn du von der Metrostation La Latina aussteigst und dem Strom an Menschen Richtung Flohmarkt folgst. Hier gibt es jede Menge Stände wie auch feste Ladengeschäfte, darunter traditionelle Galerien und Antiquitätengeschäfte.
Calle Fray Ceferino González
Wo früher Tiere (hauptsächlich Vögel) verkauft wurden, findest du hier heute eher alte Lampen und Lüster, Blumen und Pflanzen und auch die sehr tolle (moderne) Buchhandlung Los pequeños seres.
Calle San Cayetano
Wenn du dich für alte Gemälde interessierst, bist du hier richtig – an den verschiedenen Ständen und in den Geschäften findest du antike Kunst aber auch Künstlerbedarf, falls dich selbst die Muse küssen sollte.
Calle Carlos Arniches & Calle Carnero
In diesen zwei Straßen sind die meisten Antiquitätengeschäfte und Stände – hier könntest du dir theoretisch fast eine ganze Wohnung einrichten, wenn du dir genügend Zeit nimmst. Und wie überall auf dem Rastro gilt auch hier: Es gibt echt Schätze wie auch ziemlichen Krempel.
Einkaufen auf dem Rastro: Meine Lieblings-Läden und Stände
Vajillas Santis: Keramik
Bei Vajillas Santis findest du handbemalte Keramik, die von Tomas und Beatriz Santis in zweiter Generation hergestellt werden – und zwar vom der Gewinnung des Tons über das Formen, Brennen und Glasieren bis zur Dekoration. Jedes der farbenfrohen Stücke ist also ein Unikat und das Beste: Die Teller, Tassen und Schalen sind sogar spülmaschinenfest.
Vajillas Santis, Rivera de Curtidores 33
La Bola de Cristal: Der Geist der Movida
In den 1970er und 1980 er Jahren herrschte in Madrid der Geist der “Movida Madrileña” – eine Kulturbewegung, die einen ganz neuen Musik-, Kunst- und Fimstil hervorbrachte. Im Rastro-Geschäft “La Bola de Cristal” dreht sich alles um diese besondere Ära und du bekommst hier vor allem Bücher, Musik und Prints.
La Bola de Cristal, C/ Arganzuela 29, sonntags von 10:30-13:30
El Museo Popular: Anitquitäten
Ein Antiquitätengeschäft und fast noch mehr ein Kabinett der Kuriositäten – wer hier wieder rauskommt, ohne etwas zu kaufen, der hat meine allergrößte Bewunderung. Der Laden ist auch außerhalb des Rastro-Sonntags geöffnet.
El Museo Popular, C/ Santa Ana, 12
Vintalogy: Second Hand Kleidung
Second Hand, aber einen Schritt weiter gedacht: Bei Vintalogy wird Kleidern ein zweites Leben gegeben. Das heißt man kann seine eigene Kleidung, die man nicht mehr benötigt, dort abgeben und sich im Gegenzug dort etwas aussuchen. Wie genau das System funktioniert, unterliegt mehreren Faktoren – am besten einfach vorbeischauen und fragen!
Vintalogy, C/ de Arganzuela, 18, 10:30-15:30
Comic Hunter: Vintage Cartoons
Vintage-Comics, nicht nur für Sammler und Cartoon-Fans – ein Cartoon aus dem Geburtsjahr macht sich auch richtig gut als Geschenk!
In der Comic Hunter Buchhandlung finden Sie einen großen Katalog von Sammler- und Comicbüchern. Große Vielfalt und Rotation der Produkte.
Comic Hunter, C/ Mira el río baja, 21
Rastro Madrid: Sicherheit & Tipps
Augen auf!
Man kommt leider nicht drumherum es zu erwähnen: Der Rastro ist ein Paradies für Taschendiebe – und zwar für diejenigen, die wahre Künstler sind. Deshalb solltest du hier gut auf deine Tasche aufpassen, am besten nah am Körper tragen, wenn möglich mit der Hand über der Öffnung. Vorsicht und gesunder Menschenverstand reichen allerdings aus, Paranoia ist nicht notwendig.
Bargeld mitnehmen!
In Madrid ist man in Sachen bargeldloser Bezahlung zwar deutlich weiter als in Berlin (wo ist man das nicht…), trotzdem akzeptieren viele Stände immer nur noch Bargeld.
Die Atmosphäre genießen
Es lohnt sich auch, auf den Rastro zu gehen, wenn du nicht zwingend in Shoppinglaune bist. Das Rastro-Ambiente ist ein ganz besonderes, die vielen verschiedenen Stände, die angebotenen Warten, die Straßenmusiker und vielen unterschiedlichen Menschen, die hier aufeinandertreffen – ich liebe es!
Auf jeden Fall solltest du nicht nur die Hauptstraße hinunter laufen, sondern dich auch in den kleinen Gassen verlieren und in die festen Geschäfte gehen…und dich auch für eine Tasse Kaffee oder einen Wermut niederlassen, denn so schön der Rastro auch ist, eine Pause kann man gut gebrauchen.
Rastro Madrid: Essen & Trinken
In der Nähe des Rastro Flohmarkts gibt es viele Möglichkeiten, eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken – ganz klassisch ein Wermut, ein frischgezapftes Bier und ein paar Tapas. Aber auch wenn du einen Koffeinkick und etwas Süßes benötigst, wirst du hier fündig.
Das sind meine liebsten Tapas-Bars und Cafés rund um den Rastro:
Los Caracoles
Rammelvoll wird es in einer der beliebtesten Madrider Bars an Rastro-Sonntagen, und das aus gutem Grund: Die „Cervecería Los Caracoles“ gibt es seit über 100 Jahren, und genau so lange sind Schnecken die Spezialität des Hauses. Das merkst du auch in dem Augenblick, in dem du die kleine Bar betrittst, denn gleich am Eingang hinter der Theke steht ein großer Kochtopf, aus dem die Schnecken direkt serviert werden.
Wenn du lieber etwas anderes isst, wirst du hier natürlich auch fündig – hier gibt es klassische spanische Tapas, Sandwiches und „raciones“, wie Tortilla, Boquerones oder Chorizo. Dazu ein frisch gezapftes Bier oder, typisch für einen Rastro-Sonntag, ein Wermut vom Fass.
Bar Cervecería Los Caracoles, Calle de Toledo 106
Tapas-Bar La Paloma
Eine echte Institution unter den Rastro-Tapas-Bars. Kein Tag auf dem Markt ist komplett, ohne dass man hier die besten Meeresfrüchte Madrids probiert hat!
La Paloma, C/ de Toledo, 85
Aceitunas Jiménez
Dieser traditionelle Olivenladen serviert seine eigenen Marinadenmischungen auf traditionelle Weise. Seit 1935 wird die gleiche Methode angewandt!
Aceitunas Jiménez, Plaza del Gral. Vara de Rey, 14
Bar Cruz
Eine klassische Madrider Bar, in der die Zeit stehen geblieben zu scheint. Um dich verständlich zu machen, darfst du nicht zu schüchtern sein – und auch nicht lärmempfindlich, denn vom Personal bis zu den Gästen wird hier sehr viel geschrien.
Bekannt ist die Bar Cruz nicht nur für ihren Lärmpegel, sondern auch für ihre “Navajas” – reichlich belegte Sandwiche mit Tintenfischringen, mit Venusmuschel oder Tortilla. Die Patatas Bravas, ein typische Spezialität aus Madrid, sind auch nicht zu verachten.
Bar Cruz, C/ de las Maldonadas, 1
Café novo mundo
Specialty Coffee, Carrot Cake und Zimtschnecken mit direktem Blick auf den Rastro? Take my money! Für den größeren Hunger gibt es auch täglich zur Mittagszeit ein sehr leckeres “Menú del día”, das allerdings nur außerhalb der Rastro-Öffnungszeiten von Montag bis Samstag. Tipp für heiße Tage: Der Iced Latte ist einer der besten, die ich in Madrid getrunken habe.
novo mundo, C/ del Carnero, 9
Boconó Specialty Coffee Roaster
Die vermutlich nettesten Baristas in allerbester Lage in La Latina. So richtig gemütlich sitzt man hier nicht – das Boconó ist eher ein Ort für einen schnellen, aber richtig guten Kaffee. Und für alle, die keine Laktose mögen: Hier wird die Oatly Barista verwendet (im Gegensatz zu vielen anderen Cafés, die irgendwelche gesüßten No-Name-Brands benutzen).
Boconó, C/ de Embajadores, 3
Weitere Flohmärkte in Madrid
Der Rastro ist zwar der größte und älteste Flohmarkt in Madrid, doch es gibt auch noch andere Märkte zum Ergattern von Raritäten und Vintage-Fundstücken. Das sind andere beliebte Flohmärkte Madrids:
Mercado de los Motores
Einmal im Monat findet in den historischen Hallen des Museo del Ferrocarril der Mercado de Motores statt, bei dem über 200 Designer und Künstler ihre Werke anbieten. Dazu gibt es Musik und Street Food – ein perfektes Wochenend-Event für alle, die auf hochwertig & handmade stehen.
Mercado de los Motores, Museo del Ferrocarril, Paseo de las Delicias 61
Öffnungszeiten: 1 Wochenende pro Monat, nächste Termine hier.
Mercado de las Ranas
Der Mercade de las Ranas („Markt der Frösche“) findet mehrmals im Jahr im Viertel Las Letras statt. An knapp 100 Ständen kannst du alles mögliche erwerben, von Mode über Bücher, Möbel, Dekoartikel und schöne Mitbringsel für Zuhause – das meist davon allerdings neu und nicht gebraucht.
Mercado de las Ranas, C. de las Huertas, 50, 28014 Madrid
Öffnungszeiten: Am 1. Samstag im Monat
Lust auf noch mehr Entdeckungen in der spanischen Hauptstadt? Dann solltest du dir unbedingt meine Tipps für kostenloses Sightseeing in Madrid anschauen, dich auf die Suche nach der besten Tortilla in Madrid machen oder den Spuren der Serie „Valeria“ folgen und die Drehorte von Valeria in Madrid besuhen. Falls du zur Weihnachtszeit in Madrid bist, solltest du auf keinen Fall die Weihnachtsmärkte und Weihnachtsbeleuchtung in Madrid verpassen.
Und natürlich solltest du dir unbedingt auch meine Tipps für die besten Tapas in Madrid anschauen.