Sehnsuchtsort: Der Frankenwald im Winter

Klare Luft, schneebedeckte Baumwipfel und ein paar Tiere, die den kalten Temperaturen trotzen: der Wald ist im Winter ein ganz besonderer Sehnsuchtsort. Warum der Frankenwald im Winter ein Sehnsuchtsort ist.

Wasser und Wald: zwei Orte für die innere Balance

Ich bin nahe am Wasser aufgewachsen (und ja, auch gebaut). Um mich wohl zu fühlen, benötige ich Wasser in meiner Nähe. Deshalb bin ich auch in Berlin ans Wasser gezogen. Nachdenken und Dinge in meinem Kopf ordnen kann ich am besten, wenn ich auf die spiegelglatte Oberfläche eines Sees schaue. Inspiration wiederum finde ich, wenn ich am Meer bin und die Wellen so hoch sind, dass mir die Gischt das salzige Wasser ins Gesicht peitscht.

Wenn ich aber so richtig tief durchatmen will, wenn ich mich geerdet fühlen möchte und mich eins mit der Natur fühlen möchte, dann brauche ich den Wald.

Ich vermisse den Wald meiner Kindheit. Der Wald meiner Kindheit, das waren Wanderungen, an denen mein Vater uns Kindern die Bäume und Tiere des Walds erklärt hat, das waren Ausflüge mit der Schulklasse und Stockbrot über dem Lagerfeuer, das waren Erkundungstouren mit dem Naturschutzbund, Trimm-Dich-Pfad, Eicheln und Bucheckern sammeln für die Rehe im Winter und Pilze für eine Pilzpfanne, die ich dann doch nie essen wollte. Und auch im Winter ging es in den Wald: zum langlaufen, zum Schlittenfahren, zum Tiere beobachten.

Waldgebiet des Jahres 2017: Der Frankenwald

Der Dezember ist hier auf dem Blog der Frankenwald-Monat und das hat seinen Grund. Im Herbst diesen Jahres war ich dort zu Gast und bin seitdem wie verzaubert. Die wenigen Tage im Frankenwald haben gereicht, um mir dieses Gefühl der Verbindung mit Wald und Bäumen wiederzugeben. Ich war auf einer Waldwanderung mit einem Wanderführer, ich bin bei einem Morgenlauf alleine auf Erkundungstour gegangen und ich durfte beim Waldaktionstag sogar meinen eigenen Baum pflanzen. So viel Wald hatte ich schon lange nicht mehr, und ich habe gemerkt: ich brauche viel mehr Wald in meinem Leben. Davon erzähle ich Dir in der kommenden Woche.

Für heute will ich Dir nur sagen: Geh‘ in den Wald, gerade im Winter!

Aktivitäten im winterlichen Frankenwald

Wer im Winter aktiv sein will, der hat im Frankenwald die große Auswahl. Das sind meine Favoriten:

Wandern

Wandern geht immer. Im Winter hat der Wald seinen ganz anderen Zauber. Im Frankenwald kannst Du zum Beispiel an einer geführten Schneeschuhwanderung teilnehmen. Und sich danach mit einem Glühwein aufwärmen als Belohnung.

Laufen

Ein echter Läufer läuft auch im Winter, denn schließlich beginnt für viele bereits im Winter die Vorbereitung auf einen Halbmarathon im Frühjahr. Im Frankenwald läuft es sich auch im Winter recht  gut, da viele Wege ausgezeichnete Wanderwege und somit präpariert sind. Auf das geeignete Schuhwerk solltest Du natürlich trotzdem achten. Jetzt lesen: Trailrunning im Frankenwald – die schönsten Strecken.

Langlauf

Langlauf oder Nordic-Ski ist eine großartige Sportart, die gleichzeitig anspruchsvoll wie auch meditativ sein kann. Im Frankenwald gibt es über 500 gespurte Loipen. Ob auch genügend Schnee liegt, kannst du im Schneehöhen-Bericht nachschauen.

Alpin-Ski

Ja, richtig gelesen, im Frankenwald kannst Du auch Alpin Ski fahren. 14 Lifte laden zur rasanten Abfahrt ein, davon führt einer auf die höchste Erhebung des Frankenwalds, den Döbraberg. Bei „Wintersport im Frankenwald“ siehst Du, welche Lifte geöffnet haben. 

Was kannst Du jetzt, im Winter, alles im Wald sehen?

Standvögel

Während die Zugvögel absolut keine Lust auf Kälte, Weihnachten und Silvester haben, bleiben die Standvögel auch im Winter bei uns. Dazu zählt zum Beispiel der Eichelhäher, der bereits im Sommer für den kargen Winter vorsorgt und seinen Nahrungsvorrat im Waldboden vergräbt.

Eichhörnchen

Im Gegensatz zum Igel oder zur Haselmaus verzieht sich das Eichhörnchen im Winter nicht in seine unterirdische Höhle um zu überwintern. Allerdings muss auch das Eichhörnchen Winter mit seinen Ressourcen haushalten und sorgt vor. Es versteckt Nüsse und Tannenzapfen in Baumhöhlen oder verlassenen Baumhöhlen. Wenn Du im Winter bei schönem Wetter im Wald bist, kannst Du die Eichhörnchen dabei beobachten, wie sie ihre Verstecke aufsuchen für einen nahrhaften Winterschmaus.

Wildschweine

Eigentlich sind Wildschweine sehr scheu und haben so gar keine Lust auf Menschen. Dennoch hat man im Winter gar nicht mal so schlechte Chancen, Wildschweine im Wald zu sehen. Jetzt im Dezember ist Brunftzeit und der Keiler begibt sich auf Partnersuche. Alle Sinne sind jetzt auf den Paarungsinstinkt ausgerichtet und das bedeutet, dass der Fluchtinstinkt für diese Zeit aussetzt. Auch wenn das Wildschwein einen Menschen riecht ist es ihm während diesen Wochen komplett schnuppe. Auf Nahrungssuche sind die Wildschweine momentan auch, schließlich wollen sie sich einen ordentlichen Winterspeck anfuttern. Was tun, wenn Du im Wald auf ein Wildschwein triffst? Nicht wegrennen, denn das Rennen wirst Du wahrscheinlich verlieren. Ruhig bleiben und darauf achten, dass das Wildschwein eine Fluchtmöglichkeit erwägen kann. Detaillierte Tipps für die Begegnung mit Wildschweinen findest Du hier.

Rehe und Hirsche

Rehe nutzen ihre Hufe, um im Schnee nach Nahrung zu scharren. Dazu darf der Boden allerdings nicht zu sehr gefroren sein. In diesem Fall sind die Förster gefragt, die das Rehwild mit zusätzlicher Nahrung, zum Beispiel Heu, versorgen. Wenn Du im Winterwald auf ein Reh triffst, versuch‘ es nicht zu erschrecken – denn wenn es aufgeschreckt davonläuft, verbraucht es sehr viele wertvolle Energiereserven.

Wildkatzen

In manchen Wäldern, wie auch dem Frankenwald, gibt es wieder Wildkatzen. Die sind im Winter recht hartgesotten und legen keinen Winterschlaf ein. Sie machen sich es lediglich zeitweise in Erdhöhlen, wie zum Beispiel Dachsbauen gemütlich. Mehr Informationen über die Wildkatze im Frankenwald findest Du bei den Bayerischen Staatsforsten.

Transparenz: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Frankenwald Tourismus, auf deren Einladung ich ein paar Tage im Frankenwald verbringen durfte.