Die Sächsische Schweiz ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Das übrigens nicht erst seit ungefähr, denn bereits im frühen 19. Jahrhundert war die Region beliebt bei Touristen auf der Suche nach Erholung in der Natur.
Die Sächsische Schweiz ist eine ideale Destination für Slow Travel in Deutschland – in diesem Artikel erfährst du, wie “langsames Reisen” in der Sächsischen Schweiz geht: 7 Tipps für Slow Travel Erlebnisse, von aktiver Erholung über Tradition & Brauchtum bis hin zu bewusstem Genießen.
Inhalt des Artikels
- 1. Winterwandern in der Sächsischen Schweiz
- 2. Eine Fahrt mit der historischen Kirnitzschtalbahn
- 3. Erholsame Auszeit im BioRefugium Schmilka
- 4. Winterdorf Schmilka
- 5. Handwerk & Tradition erleben: Mühlenbäckerei Schmilka
- 6. Essen & Genuss in der Sächsischen Schweiz
- 7. Die Sächsische Schweiz als nachhaltiges Reiseziel
- Unterwegs ohne Auto: Gästekarte mobil
- Slow Travel Unterkünfte in der Sächsischen Schweiz
- Auch interessant
1. Winterwandern in der Sächsischen Schweiz
Die Sächsische Schweiz ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Wanderziel und gilt somit auch als ganzjähriges Reiseziel. Weil es hier eben so unfassbar schön ist, kann es immer Sommer doch recht voll werden.
Wer es also gerne etwas ruhiger mag, der sollte sich im Winter in die Sächsische Schweiz reisen. Wenn du Glück hast, sind die Schrammsteine, Basteifelsen und umliegenden Täler sogar unter einer Schneedecke begraben – ein Anblick, den du nicht so schnell vergessen wirst.
Wahrscheinlicher ist aber das typische Winterwetter in der Sächsischen Schweiz: Nebel in allen möglichen Ausprägungen. Die „Böhmische Suppe” strömt in Form von dicken Nebelschwaden von der tschechischen Seite in die Sächsische Schweiz und sorgt für eine ganz besondere Stimmung.
Besonders atmosphärisch ist die Wanderung im Nebel zu den berühmten Basteifelsen. Auch wenn der Ausblick nicht ganz so weit reicht wie bei klarem Wetter – wer die Felsen einmal im Nebel gesehen hat, wird diesen Anblick nicht mehr so schnell vergessen. Sehr schön ist auch der mit Eiszapfen verzierte Lichtenhainer Wasserfall, von hier aus führt dich ein 5 Kilometer langer Wanderweg bis zum Kuhstall.
Aber Achtung, manchmal kann es im Winter auf Teilen der Wanderwege ein wenig vereist sein, hier lohnt es sich, Grödel* anzuziehen – das sind eine Art “Schneeketten” für deine Wanderschuhe, die für sicheren Halt sorgen.
Infos: Beliebte Winterwanderwege in der Sächsischen Schweiz / im Elbsandsteingebirge
2. Eine Fahrt mit der historischen Kirnitzschtalbahn
Slow Travel auf ganz besondere Art und Weise: Die Kirnitzschtalbahn ist die einzige Straßenbahn der Welt, die in einen Nationalpark einfährt.
Die historische Straßenbahn fährt von Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Die knapp halbstündige Fahrt führt dich im gemächlichen Tempo entlang der Kirnitzsch, einem Nebenfluss der Elbe, während an dir die spektakuläre Landschaft der Sächsischen Schweiz vorbeizieht (Tipp: Bei der Hinfahrt am besten auf der rechten Seite Platz nehmen, dann hast du den besten Ausblick).
Seit 1898 macht die Bahn ihre Fahrten durch das pittoreske Kirnitzschtal und damals wie heute war sie nicht nur ein Beförderungsmittel für die Einheimischen, sondern vor allem auch eine touristische Attraktion.
So wundert es auch nicht, dass viele Passagiere in voller Wandermontur gekleidet sind, denn ab der Endstation am Lichtenhainer Wasserfall gibt es viele schöne Wanderwege. Sie führen dich zu den Hauptattraktionen der Sächsischen Schweiz wie zum Beispiel den Schrammsteinen oder dem legendären Kuhstall.
Kirnitzschtalbahn, Haltestelle in Bad Schandau. Tickets gibt’s beim Fahrer (Einzelfahrt 6€, Tageskarte 9€, Stand Februar 2023)
3. Erholsame Auszeit im BioRefugium Schmilka
Schmilka ist ein kleiner Ort mitten im Nationalpark Sächsische Schweiz. Die tschechische Grenze ist nur einen Steinwurf entfernt, der Elbe-Radweg führt daran an ihm und der berühmte Malerweg hat hier seinen Anfangspunkt. So weit so gut, aber was ist jetzt daran so besonders? Ganz einfach: So gut wie das ganze Dorf ist als BioRefugium konzipiert. “Bio” ist hier die Grundlage eines ganzheitlichen Ansatzes, bei dem auch Nachhaltigkeit, Regionalität, sowie Tradition und Brauchtum eine große Rolle spielen.
Das wirkt fast so, als wäre Schmilka aus einem Märchen entsprungen – wo noch selbst gebacken und gebraut wird, wo es keine riesigen Hotels gibt, sondern viele individuelle Übernachtungsmöglichkeiten, wo am Kaminfeuer Geschichten erzählt werden und im heißen Zuber gebadet wird.
Und doch, oder gerade deswegen, ist das hier kein Freilichtmuseum, sondern ein Ort, an dem man so richtig abschalten, erleben und genießen kann.
Zum Konzept gehören auch die so genannten “Rituale”, die für Übernachtungsgäste im BioRefugium kostenlos sind, die aber auch Tagesbesucher buchen können. Statt klassischer Wellness ist das zum Beispiel die zuvor erwähnte Badezuberei, ein Bierbad oder ein Vollmond-Sauna-Ritual.
BioRefugium Schmilka, 01814 Bad Schandau (Rezeption: Schmilka 23)
4. Winterdorf Schmilka
Besonders lauschig wird es in Schmilka im Winter. Während der kalten Jahreszeit finden im “Winterdorf Schmilka” in der Ortsmitte besondere Aktivitäten und Rituale, wie zum Beispiel den Glühweinplausch am Kamin, Bildervorträge, Lesungen und diverse andere Angebot für Leib und Seele statt.
Alles ist hübsch geschmückt und beleuchtet, die Scheite im Feuer knacken und knistern und der Duft von Glühwein und frisch gebackenem Kuchen zieht durch das halbe Dorf – hygge-Feeling in der Sächsischen Schweiz, hier findest du es!
Winterdorf Schmilka, immer von Mitte November bis Mitte März
5. Handwerk & Tradition erleben: Mühlenbäckerei Schmilka
Ein Müller war es, der Mitte des 17. Jahrhunderts den Grundstein für Schmilka legte und als die Maler der Romantik einen Touristenboom in der Sächsischen Schweiz auslösten, war die Schmilkaer Mühle als Übernachtungsort sehr begehrt.
Als der Hype vorbei war, stand die Mühle über 130 Jahre lang still – bis sie 2012 wieder eröffnet wurde.
Bei der kostenlosen Mühlenführung kannst du den Weg vom Korn bis zum fertigen Brot nachverfolgen. Hier wird täglich nach traditioneller Methode im Holzfeuerofen gebacken, mit Bio-Dinkelmehl, das zuvor in der Müllerei gemahlen wurde. Die köstlichen Kuchen, Brote und anderes Gebäck kannst du hier natürlich auch kaufen, oder du machst es dir noch einfacher und gönnst dir Kaffee und Kuchen im Mühlencafé.
6. Essen & Genuss in der Sächsischen Schweiz
Slow Travel, das beinhaltet oft auch das bewusste Genießen von regionalen Produkten und Gerichten, die mit viel Hingabe und Leidenschaft kreiert wurden. Auch in diesem Aspekt hat die Sächsische Schweiz einiges zu bieten.
Dolce Vita in der Sächsischen Schweiz: Sonntagsbrunch im QUARTIER 5
Was die Sachsen und die Italiener gemeinsam haben? Viele von ihnen sind echte Genussmenschen. Im QUARTIER 5 wird italienisches Dolca Vita mit all seinen Facetten gelebt – für ein gutes Essen darf und soll man sich hier gerne Zeit lassen.
Besonders genussvoll umgesetzt wird diese Philosophie beim ausgiebigen Brunch, der immer sonntags stattfindet. Ein Buffet mit süßen und herzhaften Leckereien, viele davon mit Produkten aus der Region hergestellt, zusätzlich gibt es kleine Köstlichkeiten an den Tisch geliefert. Dazu eine Tasse Caffè Crema, ein Glas frisch gepressten Orangensaft oder Beerensmoothie – oder vielleicht darf es auch gleich einen feinperliger Crémant sein? QUARTIER 5 weiß man, wie man seine Gäste verwöhnt und wir wären am liebsten noch ewig geblieben. (Falls dir es ähnlich geht: Im QUARTIER 5 kannst du auch übernachten*).
Logis-Hotel QUARTIER 5, Neue Hauptstraße 118, 01824 Gohrisch
Hochwertig schlemmen im Bio-Restaurant StrandGut
Das StrandGut ist das einzige Bio-Restaurant in Bad Schandau. Wer im dazugehörigen Haus Helvetia übernachtet*, der hat schon frühmorgens das Vergnügen, sich am kreativen und frischen Buffet gütlich zu tun. Wenn man gutes Frühstück zu schätzen weiß, dann setzt das StrandGut hier noch einen drauf: Seinen Smoothie kann man sich selbst zusammenmixen, aus Obst und Gemüse, dass bereits klein geschnippelt wurde.
Neben den üblichen Kaffeespezialitäten gibt es hier sogar eine Chemex, mit der du deinen Kaffee per Hand aufbrühen kannst – natürlich erst, nachdem du zuvor die Bohnen selbst gemahlen hast. Ohne Zweifel eines der besten Hotelfrühstücke, die ich je genießen durfte.
Aber auch mittags und abends wird im StrandGut groß aufgekocht, und das selbstverständlich auch für Gäste, die nicht im Restaurant übernachten – alles bio, nach Möglichkeit regional und saisonal, mit vielen vegetarischen und sogar veganen Optionen.
Neben dem feinen Essen trägt die Einrichtung und die angenehme Beleuchtung dazu bei, dass man sich hier sehr wohl fühlt. Ach ja, der Panoramablick auf die Elbe ist natürlich auch nicht zu verachten.
Bio-Restaurant StrandGut, Schmilka 11, 01814 Bad Schandau
Bergwirtschaft Papstein
Bei einer Reise in die Sächsische Schweiz solltest du es nicht verpassen, in einer Baude einzukehren. Die Baude ist eine typische Hütte, die man oft an Wanderwegen findet, entweder nur mit Gastronomie oder sogar zum Übernachten.
Die Bergwirtschaft Papstein ist eine besonders gemütliche Baude, mit einem großen Kachelofen und regionaler sowie interntationaler Küche – ich habe mir sagen lassen, dass die Knoblauch-Spaghetti der absolute Bestseller sind.
Perfekt um sich nach einer Tour auf dem Malerweg zu stärken. Bei meinem Besuch war es mystisch-neblig, wenn das Wetter besser ist, soll es hier einen der schönsten Sonnenuntergänge der Sächsischen Schweiz geben, mit einem Ausblick bis nach Dresden.
Bergwirtschaft Papststein, Auf dem Papststein 1, 01824 Kurort Gohrisch
Sächsische Kuchenkultur: “Gaffee un Guchen” in der Sächsischen Schweiz
Sachsen ist das Kuchen-Bundesland schlechthin und auch in der Sächsischen Schweiz gehört der Genuss von Kuchen und Kaffee auf jeden Fall dazu.
Meine Tipps für besonders gute Kuchen:
- Mühlencafé Schmilka (unbedingt den Zuckerkuchen probieren!)
- Panoramarestaurant Bastei, Bastei 1, 01847 Lohmen: Kuchen & Torten mit atemberaubenden Blick auf die Elbe
- Café & Bistro Drehscheibe, Am Bahnhof 6, 01814 Bad Schandau
7. Die Sächsische Schweiz als nachhaltiges Reiseziel
Im Juni 2021 wurde die Sächsische Schweiz als erste Destination in Sachsen von TourCert als „Nachhaltiges Reiseziel“ zertifiziert. Derzeit arbeitet man an der erneuten Zertifizierung. Um diese Auszeichnung zu bekommen, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden, bei denen die Sächsische Schweiz an vielen Stellen punkten konnte.
Dazu zählt unter anderem das Zusammenspiel vom Schutz der Natur, dem Wirtschaftswachstum und dem Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung.
Hier erfährst du mehr über die Sächsische Schweiz als nachhaltiges Reiseziel.
Unterwegs ohne Auto: Gästekarte mobil
Nachhaltig unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Das geht in der Sächsischen Schweiz ganz unkompliziert mit der Gästekarte mobil. Die Karte erhältst du kostenlos, wenn du in Übernachtungsgast in verschiedenen Orten der Sächsischen Schweiz bist (Eine Übersicht über die teilnehmenden Orte findest hier).
Kaufen kannst du die Gästekarte mobil übrigens nicht – du bekommst die personalisierte Karte direkt beim Check-in ausgehändigt und kannst sie zudem für diverse Freizeitangebote nutzen, die spezielle Rabatte und Vorteile anbieten.
Slow Travel Unterkünfte in der Sächsischen Schweiz
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Sächsischer Zuckerkuchen: Rezept, Geschichte & Insider Tipps
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