Die französische Atlantikküste, die sich hier vom Médoc bis hinunter nach Arcachon erstreckt, bietet unzählige Entdeckungen und Überraschungen. Hier verrate ich dir meine Highlights für deine Reise an die französische Atlantikküste, die sich auch perfekt mit einem Besuch auf der benachbarten Île d’Oléron verbinden lässt.
Royan: Das französische Seebad mit Nostalgie-Vibes
Es ist stürmisch bei meiner Ankunft in Royan, trotzdem lasse ich mich nicht davon abhalten, einen Spaziergang entlang der Strandpromenade zu unternehmen. Die Stadt wurde in den 1950er Jahren nach dem Krieg wiederaufgebaut, und heute versprüht die Mischung aus modernistischer Architektur und nostalgischem Seebad-Flair ihren ganz eigenen Charme. Auf dem Boulevard Garnier, gegenüber dem Strand Grande Conche – berühmt für die blau-weiß gestreiften Strandzelte – reiht sich Villa an Villa, von Belle-Époque-Prunkbauten bis zu 1950er-Jahre-Bauten.
Ein absolutes Schmuckstück in Royal ist der Marché Central mit seiner avantgardistischen Form und dem besonderen, muschelförmigen Dach. 2003 wurde sie restauriert und steht seit 2002 unter Denkmalschutz – und auch bei meinem Besuch wurde erneut daran gewerkelt. Trotz der aktuellen Renovierung findet rund um die Markthalle ein Freiluft-Wochenmarkt statt.
Foodie-Tipp: Halte Ausschau nach dem Marktstand von “La Falconelle”. Bruder und Schwester verkaufen hier selbstgemachte, für die Charentes typische Butterkekse, ein absolutes Muss! Übrigens, die Markthalle ist täglich von 7:00 bis 13:00 Uhr geöffnet, außer montags außerhalb der Saison. Im Juli und August kannst du den Markt sogar jeden Morgen besuchen.
Was gibt es sonst noch zu sehen? Zum Beispiel die Eglise Notre-Dame, die zum Symbol für Wiederaufbau und Neugeburt der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde, oder das modernistische Kongresszentrum, direkt neben dem Best Western Hotel Royan Océan, in dem wir untergebracht sind.
La Tremblade: Muscheln, Austern und maritime Lebensart
La Tremblade, ein charmantes Städtchen am Ufer des Seudre, ist ein wahres Paradies für Austernliebhaber. Eine Austernhütte nach der anderen säumt den Boulevard Roger Letelié und es gibt sogar einen Automaten, der fangfrische Austern verkauft!
Für ein köstliches Abendessen in unprätentiöser und herzlicher Atmosphäre ist Chez Gaby der ideale Ort. Hier kommen die Austern sowie andere Schalentiere und heimische Fischarten direkt aus dem Wasser auf den Teller – frischer geht es nicht.
Und es gibt noch mehr zu entdecken: Die Künstlerin Clémence Joséphine Touzet hat in der ehemaligen Garage ihres Elternhauses ihr Atelier für ihre Marke Censiss Rubliss.
Nach Stationen in Hamburg und Berlin ist die Künstlerin in ihre Heimat zurückgekehrt. Inspiriert von natürlichen Materialien wie Muschelkalk, kreiert sie in ihrem Atelier ästhetische und funktionale Objekte wie Vasen und Lampen. Für hre Arbeit hat sie diverse Designpreise gewonnen und wenn du dir etwas für Zuhause gönnen möchtest, kannst du sicher sein, dass du bei Censis Rubliss etwas ganz Einzigartiges bekommst.
Kunst ist nicht so dein Ding? Wie wäre es dann mit ein wenig sportlicher Betätigung? Leihe dir bei Fat Sandbikes 17 ein Strandbike aus, das mit den breiten Reifen extra dafür angelegt ist, durch die umliegenden Wälder und auf Sand zu fahren, ohne dabei im Sand stecken zu bleiben.
Saint Vivien de Médoc: Die ruhige Seite des Médoc
Weiter geht’s auf dem Wasserweg: Von Royan aus nimmst du die Autofähre nach Verdon-sur-Mer – eine sehr entspannte Überfahrt, bei der du das Panorama der Gironde-Mündung genießen kannst. In Verdon angekommen, ist es nicht mehr weit bis nach Saint Vivien de Médoc, wo du die andere, ruhigere Seite des Médoc kennenlernen kannst. Falls zufällig gerade Mittwoch ist, großartig – denn dann findet auf dem Place de l’église der Wochenmarkt mit regionalen Produkten statt.
Für unseren Zwischenstopp fällt die Wahl auf Saint Vivien, weil wir unbedingt bei La Fleur Au Fusil zu Mittag essen wollen. in dem kleinen Bistro zaubern Théo und Marion aus den guten Sachen, die sie auf dem Markt und von den umliegenden Produzenten bekommen, kreative und stets wechselnde Gerichte. Dazu einen schönen Médoc-Wein – essen wie Götter in Frankreich eben.
Schön ruhig geht es auch da zu, wo wir heute übernachten werden: In kleinen, gemütlichen Hütten auf dem Campingplatz Les Bruyères. Mitten im Wald gelegen gibt es dort voll ausgestattete Chalets, manche eher basic, manche fancy und mit Hot Tub ausgestattet. In der Hochsaison ist hier natürlich deutlich mehr Trubel, aber davor und danach – rauschende Baumwipfel und Vogelstimmen, mehr nicht.
Carcans: Surfen, Seen und Entspannung
Was wäre die französische Atlantikküste ohne Wassersport! Neben dem berühmten Surfer-Hotspot Lacanau ist Carcans mit seinem Lac de Hourtin (der größte natürliche Süßwassersee in Frankreich) zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region.
Hier kannst du schwimmen, segeln, Kanu fahren – oder einfach nur in einem der kleinen Strandcafés die Aussicht genießen. Auch sehr schön sind die Strandabschnitte von La Porge Océan mit Dünen und Wald, etwa 25 Kilometer südlich von Carcans.
Arcachon und die Dune de Pilat: Höhepunkt der Reise
Arcachon empfängt uns mit einer eleganten Gelassenheit, die ihresgleichen sucht. Die Stadt gliedert sich in verschiedene Viertel, die jeweils nach Jahreszeiten benannt sind. Besonders sehenswert ist die Winterstadt “Ville d’Hiver” – ein architektonisches Kleinod mit wunderschönen Häusern, die du dir bei einem Spaziergang zumindest von außen ansehen kannst.
Mein Restaurant-Tipp: Im Le St Ferdinand bekommst du in maritimer Atmosphäre Austern und andere Meeresfrüchte. Die Lage am Hafen ist unschlagbar, besonders wenn die Sonne abends langsam untergeht. Werfe vor oder nach deinen Abendessen ruhig einen genaueren Blick auf die Boote – mit großer Wahrscheinlichkeit entdeckst du dann auch Pinasse-Boote, die typisch für Arcachon sind.
Am nächsten Tag geht es mit einer anderen Art von Boot auf Tour durch das Bassin d’Arcachon. Bei Des Hommes et des Mers kannst du eine Tour buchen und die Bucht aus einer anderen Perspektive erleben. Du fährst vorbei an Austernbänken und Fischerdörfern vorbei, während dir der Kapitän Geschichten und Insider-Gossip erzählt (zum Beispiel, dass sich Marion Cotillard und Guillaume Canet leider getrennt haben, hier aber immer noch eine gemeinsame Villa besitzen). Vom Wasser aus erhaschen wir auch schon mal einen ersten Blick auf die Dune du Pilat, die wir anschließend noch besuchen.
Der Aufstieg auf die Dune de Pilat ist der krönende Abschluss und mein persönliches Highlight – hier kannst du im Detail nachlesen, was mich dort so fasziniert hat und wie du Europas größte Wanderdüne am besten erleben kannst.
Offenlegung: Die Recherche für diesen Artikel wurde durch eine Pressereise mit der Atlantikküste Frankreich ermöglicht. Vielen Dank! // Dieser Artikel enthält Affiliate Links (mit einem * gekennzeichnet oder als Werbe-Einschub von GetyourGuide). Wenn du etwas über diesen Link buchst oder kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, während sich für dich nichts am Preis ändern sollte. Vielen Dank für den Support meiner Arbeit!