Mein erster Marathon: 6 Fragen an eine frisch gebackene Finisherin

Meine Freundin Christine ist beim Berlin Marathon ihren allerersten Marathon gelaufen. Davor lagen die Nerven ganz schön blank, alle Sorgen waren jedoch unbegründet: mit einer super Zeit von 4 Stunden, 40 Minuten und 38 Sekunden darf sie sich nun Marathon-Finisherin nennen. Nach einer Nacht drüber schlafen (oder eher: Party machen im Kosmos) stand die Berlin Marathon Novizin mir Rede & Antwort.

Christine, wie fühlst Du Dich heute?

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Saugeil! Na gut,körperlich eher wie eine Watschelente. So bin ich heute früh auch gelaufen. Ansonsten aber total aufgedreht, glücklich und stolz!

Wie bewertest Du Deine Marathon-Vorbereitung im Nachhinein? Würdest Du was anders machen?

Die war eigentlich gut. Die letzte Woche vor dem Marathon war allerdings schlecht. Ich hab mir viel zu viel Stress gemacht und bin einfach nicht zur Ruhe gekommen. Rein vom Körperlichen her war es der schlimmste Wettkampf – nicht, weil es ein Marathon war, sondern weil ich einfach so angeschlagen war und mich am Start so gefühlt habe, als würde ich es nicht schaffen. Im Nachhinein würde ich auf jeden Fall mehr Stabilitätstraining in der Vorbereitungm machen, vor allen Dingen für die Hüfte und den Hintern. Da hab ich nämlich ganz schön Muskelkater.

Was war der schönste Moment?

Schwer zu sagen. War es Vati, der mich an der Strecke angefeuert hat oder tatsächlich dann der Ziellauf durch das Brandenburger Tor?

Und wann ging es nicht so gut?

Nach Kilometer 26 bis circa 32. Es war immer noch so weit und körperlich fühlte ich mich total umfit. In dieser Phase bin ich auch an langsamsten gelaufen. Danach gings wieder aufwärts mit dem Gedanken „Nur noch 10 Kilo…!“

Dein Rat an alle, die zum 1. Mal einen Marathon laufen?

In der Vorbereitung unbedingt viele lange Läufe machen. Das ist so wichtig. Nicht nur wegen der körperlichen Fitness, sondern dass man mental diese Hürde knackt. Und natürlich positiv denken, was mir ehrlich gesagt auch nicht immer so leicht gelungen ist.

Würdest Du es wiedermachen?

Ich glaube nicht.*

*Anmerkung der Redaktion: Beim „Ich glaube nicht“ hatte Christine dieses Blitzen in den Augen. Ich erinnere mich, wie sie vor vielen Jahren einmal, nach ihrem ersten 10-Kilometer-Rennen, mir ein entsetztes „Nie wieder!“ entgegenwarf. Der Rest ist Geschichte.

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