Nachdem ich während meines Studiums ein Jahr lang in Madrid gelebt habe, habe ich eine tiefe Verbindung zu dieser Stadt entwickelt. Regelmäßig kehre ich zurück, manchmal auch für länger. Wenn du Madrid zum ersten Mal besuchst, fällt es dir aufgrund der Fülle an Sehenswürdigkeiten vielleicht schwer, dir einen Plan zu erstellen: So viel zu sehen, so viel zu tun! Was muss man in Madrid also alles gesehen haben?
Inhalt des Artikels
- Was muss man alles in Madrid gesehen haben?
- Die Sehenswürdigkeiten in Madrid bei einer Stadtführung entdecken
- Unterkunft in Madrid
- Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Madrid
- Die besten Viertel in Madrid
- Museen in Madrid
- Madrid Geheimtipps
- Essen und Trinken in Madrid
- Madrid Sehenswürdigkeiten: Häufige Fragen
Was muss man alles in Madrid gesehen haben?
Mit diesem Artikel gebe ich dir einen hilfreichen Madrid-Guide an die Hand, bei dem dir du ganz nach deinen Interessen deine Highlights herauspicken kannst. Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten erfährst du von mir Tipps zu den besten Museen und Galerien in Madrid, Informationen über Märkte, Szeneviertel und Parks sowie ein paar Geheimtipps, die du bisher bestimmt noch nicht kanntest. Dabei habe ich nur eine Mission: Dass du dich unsterblich in Madrid verliebst, genauso wie ich es vor über 20 Jahren getan habe.
Die Sehenswürdigkeiten in Madrid bei einer Stadtführung entdecken
Unterkunft in Madrid
Meine Empfehlungen für zentrale Hotels in Madrid:
- Boutique-Hotel mit tollem Rooftop-Pool: Dear Hotel Madrid*
- Hübsches, familiengeführtes Hotel in Malasaña: 7 islas*
- Bestes Preis-Leistungsverhältnis in zentraler Lage: Motel One Plaza España*
Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Madrid
1. Gran Vía
Es gibt nicht viele Straßen, auf denen Stau nachts um 3 genauso gut möglich ist wie zur klassischen Rush Hour. Die Gran Vía ist so eine. Die Haupteinkaufstraße liegt im Zentrum und erstreckt sich über 1,3 Kilometer von der Calle Alcalá am Retiro-Park bis zur Plaza de España.
Ein Spaziergang entlang der Gran Vía ist ein Muss – das Gewusel muss man aber mögen. Neben den verschiedenen Shoppingmöglichkeiten befinden sich hier auch einige der ältesten Kinos und Theater in Madrid.
Eines der Highlights auf der Gran Vía ist der alte Palacio de Comunicaciones auf der Plaza de Cibeles. Das monumentale Gebäude, das wie vom Zuckerbäcker entworfen aussieht, diente ursprünglich als Sitz des spanischen Post- und Telegrafenamts und ist seit 1993 als Denkmal deklariert.
Tipp: Die Gran Vía von oben entdecken – mit einer geführten Tour über die Dächer von Madrid!
Der Brunnen vor dem Palast, die “Fuente de Cibeles” ist vor allen für Fußballfans ein legendärer Ort – wenn Atlético Madrid oder Real Madrid mal wieder die Meisterschaft gewinnen, wird hier ein Siegesbad genommen.
Tipp: Von der Aussichtsplattform des Palacio de Cibeles hast du einen fantastischen Panoramablick über die Stadt und der Eintritt dafür kostet nur ein paar wenige Euro.
2. Puerta del Sol
Die Puerta del Sol ist der Dreh- und Wendepunkt der Stadt schlechthin. An dem Platz kommen die verschiedenen Einkaufs-Fußgängerzonen zusammen, hier gibt es Restaurants und Cafés, Straßenkünstler und, und und.
Hier befindet sich auch die vielleicht berühmte Statue der Stadt, „El Oso y el Madroño“ („Die Bärin und der Erdbeerbaum“) – ein typischer Treffpunkt, wenn man sich in Madrids Zentrum verbredet.
Tipp: An der Puerta del Sol befindet sich eine der beliebtesten Konditoreien der Stadt, La Mallorquina. Mach’ es wie die Einheimischen, stell dich in die Schlange und esse in Stehen am Tresen eins der köstlichen Teilchen, begleitet von einem typisch spanischen Kaffee.
3. Plaza Mayor
Im Herzen des historischen Viertels liegt der Plaza Mayor mit dem Reiterstandbild von Felipe III. in seiner Mitte. Neun Eingänge führen auf den Platz, auf dem sich mehrere Restaurants befinden, die meisten davon eher auf Touristen als auf Einheimische angelegt.
Authentischer geht es zu, wenn man ein paar Schritte weiter geht: Am Ausgang zur Calle de Botoneras befinden sich mehrere Imbisse, an denen sich Locals und Besucher gleichermaßen treffen – um das beste Calamari-Sandwich der Stadt zu essen. Das gibt’s z.B. in der legendären Bar La Ideal.
Im Dezember findet auf der Plaza Mayor auch einer der Weihnachtsmärkte in Madrid statt.
Tipp: Unweit der Plaza Mayor befindet sich die berühmte Churría San Ginés, bei der du einige der besten Churros in Madrid bekommst.
4. Prado Museum: Museo del Prado
Nichts Geringeres als das wichtigste Kunstmuseum Spaniens ist das Prado-Museum. Hier findest du die bedeutendsten Werke großer spanischer Künstler wie Diego de Velázquez oder Francisco de Goya, aber natürlich auch Kunst aus aller Welt.
Da ich in meinem Kunstgeschichte-Studium mich ausgiebig Goya gewidmet habe, begeistern mich hier vor allem seine “Pinturas Negras”, die düster-gruseligen Werke aus seiner Spätphase.
Da der Prado so riesig ist, ist es sinnvoll, wenn du dir nur ein paar Künstler oder Epochen raussuchst, die dich besonders interessieren, ansonsten ist es einfach zu viel.
Tipp: Du solltest deine Eintrittskarte unbedingt vorher online reservieren. Gerade am Wochenende lohnen sich Skip-the-line-Tickets*, die zwar etwas teurer sind, dir aber längere Wartezeiten ersparen.
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5. Königspalast Palacio Real
Für den Besuch des spanischen Königspalast solltest du dir mindestens zwei Stunden einplanen – immerhin gibt es darin über 3.000 Zimmer (auch wenn du nicht alle davon besichtigen kannst). Besonders sehenswert im Palacio Real sind der Thronsaal, die Kapelle und Apotheke.
Die klassizistische Gartenanlage der Sabatini-Gärten mit der Haupttreppe sind Teil des Königspalasts, können aber unabhängig vom Palast besucht werden – bei freiem Eintritt!
Tipp: Spare dir die Wartschlange mit dem Eintrittsticket ohne Anstehen*.
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6. Retiro Park (Parque del Retiro)
Die grüne Lunge der Stadt ist der Retiro-Park. Auf den weitläufigen Rasenflächen ist immer was los: Sport, Picknick, Musik. Gerade am Wochenende wird es hier sehr voll, wenn die Madrilenen mit Kind und Kegel hier herkommen. Während es rund um die verschiedenen Eingänge laut und trubelig zugeht, gibt es aber auch hier immer noch ruhigere Ecken, falls man einfach nur ein Buch im Schatten der großen Bäume lesen will.
Neben den Grünflächen gibt es auch mehrere Denkmäler aus früheren Jahrhunderten, darunter die Skulptur des gefallenen Engels “Ángel Caído” sowie den Säulengang von José Grases Riera mit Blick auf den Teich. Auf diesem kannst du, wenn du magst, ein paar Runden mit dem Ruderboot drehen.
7. Almudena-Kathedrale mit Krypta
Sie ist eine der jüngsten Sehenswürdigkeiten Madrid – die Almudenda-Kathedrale wurde er 1993 fertiggestellt und ihre Krypta von Papst Johannes Paul II. höchstpersönlich eingeweiht. Letztere ist eine Sehenswürdigkeit für sich: sie zählt zu den größten in Spanien, bestehend aus fünf Schiffen und 20 Seitenkapellen. Die über 400 Säulen zeigen verschiedene Symbole aus der Bibel und eines der bekanntesten Madrider Motive: die Bärin mit dem Erdbeerbaum.
Der Eintritt in die Almudenda Kathedrale ist kostenlos, eine kleine Spende wird aber gerne genommen.
Tipp: Von der Kuppel aus hast du auf 70 Metern Höhe einen wunderbaren Ausblick über den Palacio Real und die Plaza de Oriente – hierfür musst du ein extra Ticket kaufen, es lohnt sich aber.
8. Templo de Debod
Ein ägyptischer Tempel mitten in Spanien? Ja, der Templo de Debod ist keine Kulisse, der altägyptisch-unternubische Tempel wurde tatsächlich Stein für Stein als Geschenk aus Ägypten nach Spanien gebracht und originalgetrau wieder aufgebaut.
Das Tempelinnere kann kostenlos besichtigt werden. Das wahre Highlight ist aber nicht nur der Tempel an sich, sondern die Szenen, die sich hier allabendlich zum Sonnenuntergang abspielen. Der Tempel, der sich unweit der Plaza de España befindet, ist ein beliebter Treffpunkt zum Sundowner, vor allem für die jüngere Generation.
9. El Rastro Flohmarkt
Ein Flohmarkt als Top-Sehenswürdigkeit in Madrid? Klar, wenn es um den Rastro geht, den berühmtesten und größten Flohmarkt in der spanischsen Hauptstadt. Jeden Sonntag bieten auf dem Rastro über 1.000 Händler ihre Waren an – es gibt nichts, was es nicht gibt.
Im Viertel La Latina rund um die Plaza de Cascorro erstreckt sich der Markt über mehrere Straßen, gesäumt von den besten Tapas-Bars in Madrid.
Lese hier meinen ausführlichen Guide mit Geheimtipps zum Rastro Flohmarkt in Madrid.
10. Mercado de San Miguel
Die einzigartige Eisenstruktur ist charakteristisch für die jahrhunderalte Markthalle. Der Mercado de San Miguel im Zentrum zählt zu den beliebesten Märkten in Madrid. Klar, er ist alles andere als ein Geheimtipp, hat für mich aber immer noch einen besonderen Reiz. Hier herrscht immer Gedränge, es ist laut und alles auch ein bisschen zu teuer, aber gleichzeitig auch total spannend und lebendig. Ideal, um bei einer Sightseeingpause an den verschiedenen Ständen ein paar Kleinigkeiten zu probieren oder ein Glas spanischen Cava-Sekt zu trinken.
Die besten Viertel in Madrid
Die unterschiedlichen Viertel Madrids haben alle ihren eigenen Charakter und Charme. Suche dir nach deinem persönlichen Interesse die Viertel für dich aus, die dich am meisten ansprechen.
Barrio de las Letras
Das historische ist nach berühmten spanischen Schriftstellern benannt, die hier lebten: Lope de Vega, Cervantes und Quevedo. Beliebt ist die Plaza Santa Ana mit ihren Cafés und Bars, allen voran die legendäre Cervecería Santa Ana.
Chueca
Chueca ist das queere Viertel von Madrid, gleich zu erkennen an den vielen Regenbogenflaggen, dier hier an den Geschäften und Balkonen hängen. Hier befinden sich viele Bars und Restaurants – von traditionellen Tapas Bars bis zu hippen Gay Bars – , Clubs und Läden.
Herzstück des Viertels ist die Plaza de Chueca (am gleichnamigen Metro-Bahnhof), der Rest des Viertels erstreckt sich über die Straßen Calle de Hortaleza, Calle de Fuencarral und Calle Barquillo. In Chuece befindet sich mit dem Mercado San Antón auch einer der besten Markthallen in Madrid.
La Latina
La Latina ist eines der lebhaftesten Viertel von Madrid. Ideal, um etwas trinken zu essen, Tapas zu essen oder feiern zu gehen. In Latina bekommst du bei Juana La Loca auch eine der besten Tortillas in Madrid.
In La Latina befinden sich auch einige der Sehenswürdigkeiten von Madrid wie die Real Basilika San Francisco el Grande oder der Jardín de las Vistillas, zudem ist hier einer der Eingänge des Rastro-Flohmarkts.
Viele Drehorte der beliebten Netflix-Serie Valeria findest du ebenfalls in La Latina.
Barrio de Salamanca
Salamanca ist das schicke und exklusive Viertel von Madrid. Auf der Calle Serrano befinden sich die die großen Designer Boutiquen – unter anderem auch Gucci, wo der Fußballer Cristiano Ronaldo während seiner Zeit bei Real Madrid seine Partnerin Georgina kennengelernt hat.
Lavapiés
Lavapiés war einst das jüdische Viertel – dort, wo einst die Synagoge stand, befindet sich heute die San Lorenzo Kirche. Rund um den Platz Tirso de Molina ist Lavapiés das Viertel, indem viele Kulturen mit- und nebeneinander leben.
Auch wenn natürlich hier schon viel Gentrifizierung stattgefunden hat, gibt es hier noch alternative Bars, Theater und Clubs.
Malasaña
Nach Malasaña geht man, wenn man Party machen will. Hier befinden sich viele legendäre Clubs und Bars und auch wenn es tagsüber voll erscheinen mag – nachts ist hier noch deutlich mehr los. Rund um die Plaza Dos de Mayo befinden sich die meisten Lokalitäten.
Museen in Madrid
Neben dem Museo del Prado gibt es noch eine Vielzahl an weiteren sehenswürdigen Museen in Madrid. Falls du Zeit hast, empfehle ich dir die folgenden Museen:
- Centro de Arte Reina Sofía: Neuere spanische Kunst im spektakulären Gebäude
- Museo Thyssen-Bornemisza: Gemälde aus der Sammlung Thyssen
- Museo Sorolla: Haus und Museum des impressionistischen Malers Joaquín Sorolla
- CaixaForum: Kulturzentrum und Museum mit wechselnden Ausstellungen
- Museo Cerralbo: Klassizistischer Palast, Museum und opulentes Wohnhaus des Markgrafen Cerralbo
Mein Tipp: Viele der besten Mussen in Madrid kosten keinen Eintritt. Lies meinen Artikel über die kostenlosen Museen in Madrid und erfahre alle Geheimtipps!
Madrid Geheimtipps
Du hast du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Madrid schon alle gesehen, oder magst es gerne etwas weniger touristisch? Da habe ich natürlich auch jede Menge Tipps für dich, wie zum Beispiel den Geisterbahnhof Chamberí, den du mit einer Führung besuchen kannst (Anmeldung hier), das Rooftop im Hotel von Cristiano Ronaldo (Pestana CR7, Gran Vía 27) oder ein Kloster, bei dem du von Nonnen gebackene Kekse kaufen kannst.
Essen und Trinken in Madrid
Madrid bietet unzählige Möglichkeiten, essen zu gehen. Am besten tauchst du einfach ein in die Tapas-Kultur und wanderst von Bar zu Bar, trinkst ein paar Biere und genießt dazu einige der typische spanischen Tapas.
Hier findest du eine Übersicht über die besten Tapas Bars in Madrid.
Tipp: In Madrid kannst du auch im ältesten Restaurant der Welt essen. Einen Tisch im Botín zu bekommen, ist nicht immer ganz einfach, im Rahmen einer Tour bekommst du aber nicht nur eine Führung, sondern auch ein Fünf-Gänge-Menü.
Und noch ein persönlicher Tipp von mir: In den Markthallen in Madrid gibt es oft Bars und kleine Restaurants, in denen du richtig gutes Essen bekommst – von Tapas über venezolanische Arepas bis hin zur besten Tortilla in Madrid.
Madrid Sehenswürdigkeiten: Häufige Fragen
- Wie viele Tage Madrid?
Wie viele Tage braucht man, um alles Wichtige in Madrid zu sehen? Für einen Erstbesuch würde ich mindestens ein verlängertes Wochenende vorschlagen. Natürlich kannst du auch versuchen, Madrid an einem Tag zu erleben, aber es gäbe auch genügend Sehenswürdigkeiten für eine ganze Woche oder mehr.
- Beste Reisezeit für Madrid
Eine Reise nach Madrid lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Wenn ich dir allerdings von einem Monat abraten könnte, dann wäre es der August – es ist irrsinnig heiß (tagsüber bis zu 40 Grad und auch abends wird es nicht wirklich kühler) und viele Bars, Restaurants und Geschäfte machen Urlaub.
Andererseits finden hier auch mehrere traditionelle Festlichkeiten statt, weshalb ich es mir doch hin und wieder antue. Persönlich am schönsten finde ich Madrid im Mai, wenn alles blüht. Aber auch im Dezember ist ein Trip eine gute Idee, denn die Weihnachtsbeleuchtung in Madrid ist absolut fantastisch!
- Öffentliche Verkehrsmittel in Madrid
Die beste Art, sich in Madrid zu bewegen, ist zu Fuß – und mit der Metro. Das Madrider U-Bahn-Netz erstreckt sich über 300 Kilometer, hat über 300 Stationen und besteht aus 12 Linien. Bei deiner Ankunft kaufst du dir am besten sofort die wiederaufladbare Karte am Automaten, die einmalig 2,50 Euro kostet. Darauf lädst du dann Guthaben oder Einzelfahrscheine. Pro Metrofahrt zahlst du zwischen 1,50 und zwei Euro.
Vom und zum Flughafen gibt es einen Aufschlag von 3 € (”suplemento”).
Zusätzlich zu den Einzelfahrscheinen gibt es die 10-Fahrten-Karte „Metrobús“ und die Touristenkarte.
Neben der Metro fahren auch viele Busse innerhalb Madrids. Busse sind auch für nachts, wenn die Metro nicht mehr fährt, eine gute Option. Hier gelten die selben Fahrkarten wie in der U-Bahn.