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UNESCO Weltkulturerbe mit Höhlen und Eiszeitkunst, malerische Wanderwege und Trailrunningrouten, hübsche kleine Orte und natürlich Maultäschle: das Lonetal ist das ideale Urlaubsziel für alle, die Natur, gutes Essen und Kultur schätzen. 7 Gründe, warum du das Lonetal in deine Urlaubsplanung mit aufnehmen solltest.
Inhalt des Artikels
- 1. Trails, Trails, Trails: Die Wanderrouten im Lonetal
- 2. Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb: Die älteste Kunst der Welt
- 3. Die Frage nach dem Sinn des Lebens – lernen von den Neandertalern
- 4. Die Höhlen des Lonetals: UNESCO Welterbe
- 5. Lindenau, Niederstotzingen, Stetten ob Lontal: 3 hübsche Orte im Lonetal
- 6. Die Küche der schwäbischen Alb
- 7. Ritter, Märchen und Legenden
- Informationen Urlaub im Lonetal
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1. Trails, Trails, Trails: Die Wanderrouten im Lonetal
Das Lonetal ist ideal für Wanderungen oder Trailruns. An meinem Wochenende im Lonetal war ich sowohl laufen als auch wandern – beides viel zu kurz, was definitiv Lust auf mehr gemacht hat. Bei meinem Morgenlauf war ich einige Kilometer auf dem Neandertalweg unterwegs, den es in einer kurzen 6-Kilometer- sowie in einer längeren 12-Kilometer-Variante gibt.
Mein Ausgangspunkt war das Lonetal Hotel in Stetten ob Lontal, wo ich zum Sonnenaufgang in Richtung Archäopark Vogelherd und noch ein wenig weiter gelaufen bin – die meiste Zeit davon auf einem geteerten Radweg und ein wenig auf einem Waldweg und über die Wiese. Um diese Uhrzeit bin ich keinem einzigen Menschen begegnet, dafür drei Katzen, zwei Pferden mit ihrem Fohlen, Bruno dem Wachhund in Stetten und mehreren krähenden Hähnen. Ich weiß übrigens nicht, ob Bruno wirklich so heißt, aber er sieht aus wie einer und bewacht die alte Schmiede wie seinen Augapfel.
Ebenfalls zu sehen auf dieser Strecke gibt es das wohl einzige „Shoefiti“ im Lonetal: eine Kunstform, bei der Schuhe in Baumkronen geworfen werden – auch bekannt als Schuhbaum. Ob jemand mit dem Stettener Shoefitti eine bestimmte Aussage treffen wollte oder ob man sich einfach der „ugly shoes“ entledigen wollte (schließlich handelt es sich hier um die umstrittenen Crocs) ist mir nicht bekannt. Erfreut hat mich dieser Anblick allemal.
Übrigens führt der Jakobsweg durch das Lonetal und hier kannst du den ganzen Jakobsweg in weniger als einem Tag laufen – wollen wir wetten? Okay, vielleicht nicht DEN Jakobsweg, aber das „Jakobswegle“: in der Stadt Giengen gibt es auf zweieinhalb Kilometern einen Wanderweg, der die Strecke von Giengen nach Santiago de Compostela im Maßstab 1:1000 nachstellt.
2. Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb: Die älteste Kunst der Welt
Die älteste Kunst der Welt – woran denkst du, wenn du das hörst? Höchstwahrscheinlich an die Höhlenmalereien in Frankreich. Tatsächlich aber stammt die älteste figürlich Kunst der Welt von der Schwäbischen Alb. Die Figuren, die hier im Lonetal entdeckt wurden, stellen Tiere, Zwischenwesen wie den berühmten Löwenmenschen oder menschliche Gestalten dar. 40.000 Jahre alt sind diese Kunstwerke, der letzte Sensationsfund war ein kleines Mammut aus Elfenbein, das der Archäologie-Professor Nicholas Conard und sein Team bei Ausgrabungen 2006 entdeckt haben.
Es ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl, dieses Mammut anzusehen. Denn, und das ist eine weitere Einzigartigkeit: im Archöopark Vogelherd kannst du das Mammut an genau dem Ort betrachten, an dem es gefunden wurde. Das ist alles andere als selbstverständlich: mit Sicherheit würden sich viele der renommierteste Museen der Welt um diese Kunstgegenstände reißen. Denn, ich zitiere die Worte von Professor Conard: „Das, was wir hier haben, ist eine Sensation von weltweiter Bedeutung“. Das ist übrigens mehr als bloßes Wunschdenken: auf meinem Städtetrip nach Minsk in Weißrussland bin ich in einer Buchhandlung auf ein Kinderbuch über den Mammut gestoßen. Und was finde ich darin? Eine Abbildung plus Text über „das Pferdle aus dem Lonetal,“ wie die Niederstotzinger den anderen Sensationsfund liebevoll nennen.
Allein dem Engagement verschiedener Akteure, darunter Archäologen, dem Förderverein für Eiszeitkunst im Lontal, der Stadt Niederstotzingen und vielen weiteren zum Teil ehrenamtlichen Helfern ist es zu verdanken, dass wir heute das Mammut dort erleben können, wo es nicht nur gefunden, sondern höchstwahrscheinlich auch hergestellt und (möglicherweise als Talisman zur Jagd) bei sich getragen wurde.
Neben den Figuren wurden Waffen und Flöten aus Mammutknochen oder Mammut-Elfenbein gefunden – und werden es immer noch. Die Archäologen haben noch tonnenweise Material, das es auch Jahre später nach den Sensationsfunden akribisch zu untersuchen gilt.
3. Die Frage nach dem Sinn des Lebens – lernen von den Neandertalern
Im Archäopark kannst du viel über die Neandertaler lernen. Wie stark sie waren (sehr!), was sie gegessen haben, wie sie geschlafen, gejagt und Feuer gemacht haben. Wenn du den Pfad im Park entlang gehst, siehst du am Boden immer wieder Fragen, die man sich häufig über unsere steinzeitlichen Vorfahren stellt…und ein paar Meter weiter gibt’s die Antwort dazu. Du erfährst dabei aber nicht nur viel über die Lebenswelt der Neandertaler, sondern auch über dich. „Waren die Neandertaler glücklicher als wir?“ „Was ist Kunst?“ „War es in der Eiszeit langweilig?“ – manchmal findest du die Antworten ein paar Meter weiter, manchmal kannst du dir selbst diese Antworten geben. Ich mag solche Anregungen zur Selbstreflexion sehr – das hatte mich bereits bei meinem Erfahrungs-Spaziergang in der Hochheide im Sauerland erinnert.
4. Die Höhlen des Lonetals: UNESCO Welterbe
Baden-Württemberg hat sechs Welterbestätten und fünf davon kenne ich schon sehr lange – schließlich bin ich am Bodensee aufgewachsen, in unmittelbarer Nähe der Pfahlbauten und zu weiteren Orten führten mich Ausflüge mit der Familie. Was ich bisher nicht auf dem Zettel hatte, war das UNESCO Weltkulturerbe „Höhen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb.“ Das hat sich jetzt ja zum Glück geändert. Drei Höhlen sowie die dazugehörige Eiszeitkunst bilden zusammen eine der interessantesten Welterbestätten in Deutschland: die Höhlen Vogelherd, Bockstein und Hohlenstein. Die Höhlen lassen sich wunderbar erwandern oder auf einer Radtour erkunden und wer noch mehr Lust auf Höhlen hat, kann seine Wanderung zur Charlottenhöhle bei Hürben ausweiten, eine Schauhöhle mit faszinierenden Tropfsteinen.
5. Lindenau, Niederstotzingen, Stetten ob Lontal: 3 hübsche Orte im Lonetal
Die drei kleinen Städtchen bzw. Stadtteile im Lonetal sind alle einen Besuch wert. Zum einen sind sie der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen im Lonetal und den Besuch des Archäoparks, zum anderen sind sie, um mal eine sprachliche Platitüde zu bedienen, sehr malerisch. Ich habe in Stetten ob Lontal gewohnt, einem Stadtteil von Niederstotzingen mit einem sehr pittoresken Ortskern, dessen zentrale Sehenswürdigkeit die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist. Oder besser gesagt, eine Statue, die sich in der Gnadenkappe der Kirche befindet: die Schwarze Madonna. Gemeinsam mit dem Schloss und dem ehemaligen Landgasthof Adler, heute in Privatbesitz, bildet dieses Dreiergespann ein harmonisches Ensemble.
Das knapp 4 Kilometer entfernte Lindenau ist vor allem bei Radfahrern ein sehr beliebtes Ausflugsziel auf der schwäbischen Alb, denn hier lässt es sich wunderbar Pause machen. Hauptattraktion in Lindenau ist der Gasthof zum Schlössle und seine typisch schwäbischen Spezialitäten. Neben der Vesper (mit Rettich, Schmalz, Käse und Wurst) empfehle ich vor allem den hausgemachten Kuchen wie den Zwetschgenstreusel oder die Waldbeeren-Sahnetorte. An der Seite des Wirtshauses gibt es übrigens den Löwenmenschen vom Hohlenstein-Stadel als überlebensgroße blaue Statue zu bewundern – Selfie Hotspot No.1 im Lonetal!
6. Die Küche der schwäbischen Alb
Die schwäbische Küche erinnert mich stark an die badisch-alemannische Küche meiner Oma: bodenständig, einfach, herzhaft und kräftigend. Auf der schwäbischen Alb wirst du auf die Klassiker der schwäbischen Küche treffen: Spätzle, Maultaschen, Wurst. So gut wie jedes Restaurant auf der Alb hat die „Vesper“ auf der Speisekarte: kleine, günstige Gerichte wie Wurstsalat, belegte Brote mit Käse, Schmalz oder einfach nur mit Butter, dazu ein Kartoffelsalat, selbstverständlich mit Essig und Brühe angemacht und nicht mit Mayo.
Für Vegetarier ist es auf der schwäbischen Alb nicht immer ganz einfach, aber doch viel unkomplizierter als man denkt. Im Gasthaus „Zum Mohren“ in Stetten ob Lonetal hatte ich sehr gute Sechskornküchle mit Salat, die besten vegetarischen Maultaschen der Welt haben die talentierten Köchinnen der Landfrauen Niederstotzingen kredenzt und das Café am Archäopark serviert einen Lonetalburger mit Gemüsepatty – sehr zu empfehlen! Mein Highlight war jedoch der aufgeschnittene Rettich mit Butterbrot im Gasthaus Schlössle in Lindenau von der Vesperkarte sowie der bereits weiter oben erwähnte Zwetschgenkuchen.
7. Ritter, Märchen und Legenden
Märchenhaftes Lonetal: der Archäopark Vogelherd ist Drehort für einen Märchenfilm, den das ZDF an Weihnachten 2019 zeigen wird. Der Hauptschauplatz für „Die drei Königskinder“ ist das Sigmaringer Schloss, doch einige Szenen wurden im Archäopark gedreht. Wir dürfen also gespannt sein, ob die Königskinder dem Mammut begegnen oder in einer Jurte schlafen werden.
Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich im kleinen Ort Stetten ob Lonetal ein Rittergut entdeckt habe – und noch mehr, als das Baujahr dieser Anlage auf 1992 datiert wurde. Das Rittergut Stetten und die dortigen Ritterfestspiele sind er Grund, warum im Juli Jahr für Jahr Tausende Mittelalterfans hier herkommen, um mittelalterliches Brauchtum zu hegen.
Die Schwäbische Alb ist voller Legenden und Mythen. Der Löwenmensch von Lonetal gilt als Zeugnis steinzeitlicher Spiritualität – auch wenn man nicht genau weiß, zu welchem Zweck er geschaffen wurde. Eine Figur in Menschengestalt, aber mit dem Kopf und den Gliedmaßen eines Löwen: handelt es sich um einen Talisman? Ist es vielleicht die Darstellung eines Fabelwesens oder eines Schamanen, der gerade ein Ritual praktiziert? Nicht alle Fragen können eindeutig beantwortet werden, was den Geschichten der Schwäbischen Alb etwas Mystisches verleiht.
Informationen Urlaub im Lonetal
Hinkommen: Mit dem Zug bis Stuttgart, München oder Ulm, dann mit dem Regionalexpress bis Niederstotzingen
Unterkunft: Hotel Lonetal* – Sehr sympathisches, familiengeführtes Hotel im Landhausstil mit hervorragender Schwäbischer Küche im dazugehörigen Restaurant
Ausflugsziel: Archäopark Vogelherd mit Eiszeitkunst
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Noch mehr Lesestoff über das Lonetal gibt es hier: Wandere mit Kulturtänzer Auf den Spuren des Mammuts oder macht mit kurzreisenundmeer eine Zeitreise in die Steinzeit.
Offenlegung: Der Artikel entstand im Rahmen einer Pressereise, organisiert vom Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e.V. Vielen Dank für die Einladung!
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