Als Jerome, der jüngere Bruder von Napoleon Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts seine Flitterwochen an den Niagarafällen verbrachte, ahnte er noch nicht, dass er damit einen riesigen Touristenboom auslösen würde. Heute zählt der ikonische Wasserfall zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in den USA und Kanada und zu den Orten, die man einmal im Leben gesehen haben muss.
Wie faszinierend die Niagarafälle sind, spürt man erst so richtig, wenn man direkt vor – oder hinter – ihnen steht und von den tosenden Wassermassen umgeben ist.
Das besondere an den vielleicht berühmtesten Wasserfällen ist ihre Lage, die sich über zwei Länder erstreckt: Die Niagarafälle teilen sich zwischen Ontario in Kanada und dem Bundesstaat New York in den USA. Auf der amerikanischen Seite befinden sich die American Falls und die Bridal Veil Falls, während auf der kanadischen Seite die Horseshoe Falls 50 Meter in die Tiefe herabstürzen.
Inhalt des Artikels
- Dein Niagarafälle-Guide: Alle Tipps persönlich getestet!
- Was ist besser: Die amerikanische Seite oder die kanadische Seite?
- Was kostet der Eintritt für die Niagarafälle?
- Niagarafälle Behind the Falls Tour
- Niagara Cruises Bootstour
- Helikopterflug über die Niagarafälle
- Niagara Seilbahn: Whirlpool Aero Car
- Niagara Zipline
- White Water Walk
- Beleuchtete Wasserfälle: Niagara Falls Illuminiation
- Skylon Tower
- Niagara Parks Power Station
- Clifton Hill: Restaurants & Vergnügungspark
- FAQ Niagarafälle: Wichtige Infos für deinen Besuch
- Ausflugstipps für die Umgebung der Niagarafälle
Dein Niagarafälle-Guide: Alle Tipps persönlich getestet!
In diesem Artikel erfährst du:
- Tipps zur Anfahrt und zum Parken an den Niagarafällen
- ob die kanadische oder amerikanische Seite der Niagarafälle besser ist
- Infos zu Eintritten und Kombitickets
- welche Aktivitäten du in Niagara Falls sonst noch machen kannst
- Hoteltipps in der Nähe der Niagarafälle
Was ist besser: Die amerikanische Seite oder die kanadische Seite?
Wenn du nur die Möglichkeit hast, dich für eine Seite zu entscheiden, dann solltest du unbedingt die kanadische Seite der Niagarafälle wählen. Diese Seite bietet eine komplettere Aussicht auf alle drei Wasserfälle, während du von der amerikanischen Seite aus die Horseshoe Falls in ihrer ganzen Pracht sehen kannst. Außerdem sind die kanadischen Niagarafälle von der touristischen Infrastruktur her interessanter – es gibt insgesamt mehr zu sehen und zu erleben.
Falls es deine Zeit erlaubt, ist es natürlich umso schöner, die Niagarafälle von beiden Seiten aus zu sehen. Das machst du am besten von der Rainbow Bridge aus, die du mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad überqueren kannst. Der etwa 15-minütige Spaziergang kostet dich nur einen minimalen Betrag (etwas mehr, wenn du mit dem Auto fährst):
Achtung: Du passierst dabei die Grenze zwischen den USA und Kanada und brauchst somit deinen Reisepass (und je nachdem, von welcher Seite aus du kommst, ein Visum bzw. ESTA (für die USA) oder ETA (für Kanada). Genaue Infos über die Regeln beim Überqueren der Rainbow Bridge erhältst du hier.
Du kannst auch ganz unkompliziert und ohne eigenes Auto auf die kanadische Seite der Niagarafälle, z.B. mit einer geführten Tour zu den Niagarafällen ab Toronto*.
Was kostet der Eintritt für die Niagarafälle?
Grundsätzlich gilt: Die Niagarafälle kannst du von beiden Seiten aus kostenlos sehen. Auf der amerikanischen Seite ist der Niagara Falls State Park immer frei, und das Table Rock Centre auf der kanadischen Seite ist ebenfalls kostenlos zugänglich – das ganze Jahr über.
Wenn du aber vor Ort bist, rate ich dir, in einige der Experiences wie zum Beispiel die Journey Behind the Falls* zu investieren – denn nur so kannst du die Niagarafälle aus nächster Nähe sehen, die Gischt auf deiner Haut spüren und die gewaltigen Wassermassen rauschen hören.
Mit dem Niagara Falls Wonder Pass* kannst du 4 Highlights der Niagarafälle besuchen:
- Journey behind the falls
- Skylon Tower Observation Deck
- Whirlpool Aero Car
- Niagara Power Station und Tunnel.
Das teuerste Kombiticket ist der Adventure Pass Plus, den du direkt vor Ort kaufst. Damit kannst du dann aber auch alle vorhandenen Attraktionen besuchen.
Niagarafälle Behind the Falls Tour
Die Journey Behind the Falls* gehört zu meinem besten Erlebnis beim Besuch der Niagarafälle. Wenn du dich nur für eine Aktivität entscheiden willst, dann nimm unbedingt diese Tour hinter die Fälle mit!
Tipp: Kombiniere die Journey behind Falls mit einer Bootstour und spare Geld!*
Anfangs war ich mir dahingehend nicht ganz sicher, denn erst einmal fährt man mit dem Aufzug 40 Meter und steht anschließend eine Weile in einem engen Tunnel an, bis einer nach dem anderen nach vorne treten darf, um kurz ein Foto von einem Ausguck zu machen. Hm, das soll’s jetzt gewesen sein?
War es natürlich nicht. Man begibt sich an verschiedene Aussichtspunkte und wenn man sich einmal vergegenwärtigt, dass man sich direkt hinter den gigantischen Horse Shoe Falls befindet, ist das ein unbegreifliches Gefühl, das ich so gar nicht in Worte fassen kann. Ein weiteres Highlight sind die unteren Aussichtsplattformen, wo man einen fantastischen Blick auf die Fälle auf beiden Seiten hat. Bei uns war es dazu noch sehr windig und die Boote mit den Cruises sahen in den wogenden Wellen aus wie Modellschiffe.
Das absolute Must-Have, das im Eintritt inbegriffen ist, ist der Regenponcho. Nicht sehr kleidsam, aber notwendig – du wirst auf jeden Fall nass bei diesem Abenteuer.
Niagara Cruises Bootstour
Wenn du seefest bist, lohnt sich auch eine Bootstour, bei der du die Niagarafälle vom Wasser aus erkunden kannst. Auf der New Yorker Seite fährt dich die Maid of the Mist zu den Fällen und auf der kanadischen Seite boardest du die Ausflugsboote der Niagara City Cruises.
Mit diesem Kombiticket bekommst du die Bootsfahrt inklusive der Behind the Falls Tour.*
Beide Routen führen zunächst an den American Falls vorbei und steuern dann die Horseshoe Falls an. Insgesamt dauert die Bootsfahrt gerade mal 20 Minuten, insgesamt solltest du für das Prozedere eine gute Stunde einplanen.
Helikopterflug über die Niagarafälle
Ein Hubschrauberflug über die Niagarafälle* zählt definitiv in die Kategorie “gönn dir”. Er dauert gerade mal 12 Minuten und ist mit einem Preis von ca. 180 kanadischen Dollar (ca. 125 Euro) pro Person nicht gerade günstig.
Wenn du das nötige Kleingeld übrig hast, bekommst du damit ein Erlebnis, dass du dein Leben lang nicht vergessen wirst: die Niagarafälle aus der Vogelpersepektive, und wenn du Glück hast und die Sicht klar ist, sogar die Skyline von Toronto und den Lake Erie.
Niagara Seilbahn: Whirlpool Aero Car
Weitaus günstiger ist eine Fahrt mit der Seilbahn, dem Whirlpool Aero Car. Im Sightseeing Pass enthalten* ist die Seilbahnfahrt, du kannst sie vor Ort aber auch separat buchen.
Die historische Seilbahn wurde im Jahr 1916 gebaut und bringt dich auf einer Strecke von etwa 500 Metern über das Wasser (beide Seiten sind auf kanadischem Boden, du überquerst also keine Grenze).
Du solltest aber schwindelfrei sein, vor allem wenn es so windig ist, wie es bei unserem Besuch war: Der Aero Car fährt in 80 Metern Höhe.
Niagara Zipline
Adrenalinkick gefällig? Bitteschön: Die Niagara Falls Zipline* erstreckt sich über 670 Meter über die Niagara-Schlucht bis zum Fuß der Horseshoe Falls.
Ich habe mich nicht getraut, sondern die mutigen Zipliner lieber aus der sicheren Distanz betrachtet. Dem Gejauchze nach zu urteilen, muss es aber ein Riesenspaß sein.
Diese Attraktion ist sehr beliebt, weshalb du dein Ticket für die Zipline unbedingt vorab reservieren solltest.
Buche hier dein Ticket für die Zipline*
White Water Walk
Wenn du den Niagara River von ganz nah erleben möchtest, ist der White Water Walk eine gute Idee. 70 Meter geht es mit dem Aufzug in die Tiefe zur Uferpromenade. Für den Spaziergang solltest du minimum eine halbe Stunde einplanen, eher mehr: Es gibt auch Aussichtsplattformen, von denen aus du die berühmten Wasserstrudel namens “Whirlpool Rapids” beobachten kannst.
Ein Ticket für den White Water Walk kostet 17.50$ für Erwachsene.
Beleuchtete Wasserfälle: Niagara Falls Illuminiation
Jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit werden die Niagarafälle mit energieeffizienten LED-Leuchten in ein buntes Lichtermeer getaucht.
Die Beleuchtung geht vom Illumination Tower neben dem Queen Victoria Place aus sowie auf dem Dach des Table Rock Centre und unten in der Schlucht des Niagara River, gegenüber der American Falls.
Die Beleuchtung dauert bis Mitternacht, manchmal auch bis ein Uhr früh. Du kannst sie von den kostenlosen Aussichtspunkten, zum Beispiel am Table Rock Centre auf der kanadischen Seite, sehen.
Wenn du nicht selbst Auto fahren willst, kannst du auch eine Tour von Toronto aus zu den Illuminated Falls* machen.
Skylon Tower
Von der Aussichtsplattform des Skylon Tower* auf der kanadischen Seite der Niagarafälle hast du einen fantastischen Panoramablick über die Wasserfälle und die Umgebung.
Aber du kannst hier nicht nur gucken, sondern auch im Restaurant “The Revolving Dining Room” auf zwei Etagen essen. Während du dein Lunch oder Dinner genießt, dreht sich das Restaurant in einer Stunde einmal um 360 Grad – du kannst die Wasserfälle also wirklich von allen Seiten aus bewundern. Bei guter Sicht soll man bis zu 125 Kilometer weit schauen können.
Ich war nicht im Skylon Tower, sondern habe mir verschiedene kleine Sauereien aus den Fast Food Restaurants gegönnt, die sich im Vergnügungsviertel auf der kanadischen Seite der Niagarafälle befinden.
Niagara Parks Power Station
Das Kraftwerk auf der kanadischen Seite des Niagara River kann man seit Neuestem ebenfalls besichtigen. Die Highlights sind eine Fahrt mit dem gläsernen Aufzug bis in die Tiefe und der Gang durch den langen Tunnel, der zur Aussichtsplattform am Flussufer führt.
Der Eintritt für die Niagara Parks Power Station ist im Niagara Falls Wonder Pass* enthalten.
Clifton Hill: Restaurants & Vergnügungspark
Als ich das erst Mal an den Niagarafällen war, stand mir der Mund erst einmal ganz schön weit offen: Erwartet habe ich Wasserfälle in unberührter Natur, bekommen habe ich eine Art Mini-Las-Vegas, inklusive Riesenrad, Minigolf und weiteren Attraktionen. Okay, das ist maßlos übertrieben und nach dem ersten Schock fand ich es auch ganz lustig.
Gerade wenn du mit Kindern unterwegs bist, lohnt sich der Clifton Hill Fun Pass*, mit dem du sechs verschiedene Attraktionen besuchen kannst, inklusive des Sky Wheel Riesenrads.
Auf der kanadischen Seite gibt es rund um die “Clifton Hill” Straße etwa 30 verschiedene Restaurants, vom Imbiss bis zum Fine Dining Tempel. Es überwiegen die Themenrestaurants: Selbst die üblichen Fast Food Buden sind hier irgendwie gigantischer, ein wenig wie im Vergnügungspark, mitunter auch wie in der Geisterbahn.
Falls dich Kalorien nicht kümmern, empfehle ich dir, einen Beaver Tail im gleichnamigen Imbiss zu essen. Die Fast-Food-Kette ist Kult in Kanada und serviert die frittierten Krapfen mit diversen Toppings. Keine Sorge, der Beaver Tail enthält genau null Prozent echten Biber!
FAQ Niagarafälle: Wichtige Infos für deinen Besuch
Wo genau liegen die Niagarafälle?
Die Niagarafälle befinden sich am Verbindungspunkt zwischen dem Ontariosee und dem Eriesee und markieren die Grenze zwischen dem südlichen Ontario, Kanada, und dem westlichen New York State.
Welches ist die beste Uhrzeit für deinen Besuch?
Die optimale Zeit für einen Besuch ist entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag. Meine Erfahrung ist, dass es voller wird, je später es ist.
Während der Wintermonate sind die meisten Attraktionen geöffnet, außer den Bootsfahrten unterhalb der Fälle, den Jetboats, dem Aero Car und dem White Water Walk.
Was ist die beste Jahreszeit um die Niagarafälle zu besuchen?
Die Niagarafälle sind 365 Tage im Jahr ein echtes Highlight. Im Sommer und Herbst ist Hauptsaison, aber auch zu den anderen Jahreszeiten sind die Fälle sehenswert. Beachte allerdings, dass in den Wintermonaten nicht alle Attraktionen geöffnet sind.
Kann man die Niagarafälle kostenlos sehen?
Ja, auf der US-amerikanischen Seite vom Niagara Falls State Park und auf der kanadischen Seite vom Table Rock Centre.
Wo parke ich am besten bei den Niagarafällen?
Einige der Hauptattraktionen kannst zu Fuß erreichen, oder du nutzt den Hop-on/Hop-off-Shuttlebus WEGO (v.a. die blaue Linie), während du dein Auto auf einem der Parkplätze abstellst.
Parken ist recht kostenintensiv (wir haben auf dem Niagara Falls Parking Lot A bei der Power Station auf der kanadischen Seite 32 Dollar für ein Tagesticket gezahlt), es hat sich für uns aber gelohnt, weil wir zu viert waren und von dort aus gut zum Table Rock Center und den Falls laufen konnten.
Was kostet der Shuttlebus?
Der WEGO Hop-on-Hop-off-Bus, verbindet alle Attraktionen der Niagarafälle und die diversen Hotels. Drei WEGO-Linien kommen an den kanadischen Horseshoe Falls am Table Rock Centre zusammen.
Hier findest du alle Informationen zum WEGO Shuttlebus.
Ein Tagesticket für den Shuttlebus kostet 13 US-Dollar für Erwachsene (Stand: Februar 2024), in vielen Packages wie dem Niagara Falls Wonder Pass* ist die Nutzung des Busses aber schon enthalten.
Brauche ich meinen Reisepass für die Niagarafälle?
Wenn du keinen amerikanischen bzw. kanadischen Reisepass hast, benötigst du je nachdem, von welcher Seite aus du auf die andere Seite willst, zu deinem Reisepass entweder ein Visum, ein ESTA (USA) oder ETA (für die Einreise nach Kanada).
Gibt es Hotels mit Blick auf die Niagarafälle?
Wenn du schon immer mal mit Blick auf die Niagarafälle übernachten wolltest, kannst du es hier tun: zum Beispiel im luxuriösen Embassy Suites by Hilton Niagara Falls* oder im budgetfreundlicheren Radisson Hotel & Suites Fallsview*, beide auf der kanadischen Seite. Beachte, dass nicht alle Zimmer den Ausblick auf die Fälle haben, also unbedingt vorher abklären!
Wie lautet die Adresse der Niagarafälle?
Niagarafälle in Ontario, Kanada: Table Rock Welcome Center, 6650 Niagara River Pkwy, Niagara Falls, ON L2E 6T2, Kanada (Google Maps Link)
Niagarafälle in New York State, USA: Niagara Falls State Park, 332 Prospect St, Niagara Falls, NY 14303, Vereinigte Staaten (Google Maps Link)
Ausflugstipps für die Umgebung der Niagarafälle
Wer die Niagarafälle besucht, sollte Toronto natürlich nicht auslassen. Die Hauptstadt von Ontario liegt weniger als eineinhalb Stunden mit dem Auto entfernt.
Unweit der kanadischen Niagarafälle erreicht man entlang der Panoramastraße Niagara Parkway nicht nur das Wine Country Ontarios mit unzähligen Weingütern, sondern auch das pittoreske Städtchen Niagara-on-the-Lake – das solltest du auf keinen Fall verpassen!
Lese hier meinen ausführlichen Artikel zu Niagara-on-the-Lake
Auf der amerikanischen Seite kannst du New York State erkunden – besonders schön im Herbst zur Fall Foliage (wenn die Blätter fallen). Wenn du mit dem Auto bis nach New York City fahren willst, solltest du für die reine Fahrzeit sechs bis sieben Stunden einrechnen (und dich danach auf jeden Fall mit einem Broadway Musical belohnen!)
Transparenz: Der Eintrittspass für die Niagarafälle wurde mir von Destination Ontario zu Recherchezwecken zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! *Dieser Beitrag enthält Affiliate Links (mit Sternchen gekennzeichnet). Wenn du ein Produkt über diesen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich ändert sich nichts am Preis. Vielen Dank für die Unterstützung meiner Arbeit!