Mythos Broadway: Um die legendäre Straße im New Yorker Stadtteil Manhattan ranken sich viele Legenden. In diesem Artikel erfährst du die spannendsten Fakten über den Broadway, aber auch handfeste Tipps, wie du deinen Musical Besuch im Big Apple am besten genießen kannst.
Inhalt des Artikels
- 1. Broadway ist nicht gleich Broadway
- 2. Nur vier Broadway-Theater befinden sich tatsächlich am Broadway
- 3. Das ‘Phantom der Oper’ ist das am längsten laufende Musical
- 4. ‘Hamilton’ wurde für die meisten Tonys nominiert
- 5. Der König der Löwen hat das meiste Geld gemacht
- 6. In den meisten Broaway-Theatern gibt es keine Reihe i
- 7. In vielen Broadway-Theatern spukt es
- Broadway-Musical: 5 Tipps für deinen Besuch
1. Broadway ist nicht gleich Broadway
Wenn man es genau nimmt, ist der Broadway eine insgesamt über 53 Kilometer lange Straße, die Manhattan von Norden nach Süden durchquert (und über die Stadtgrenzen hinaus bis nach Westchester County, N.Y. führt). Diese Verbindung besteht schon ziemlich lange – der einstige Pfad der amerikanischen Ureinwohner wurde er von den ersten niederländischen Siedlern dazu benutzt, um von New Amsterdam im südlichen Teil der Insel in den Norden zu gelangen.
Wer heute vom Broadway spricht, meint damit aber fast immer den ‘Theater District’, also das Theaterviertel in New York.
2. Nur vier Broadway-Theater befinden sich tatsächlich am Broadway
Das bringt uns zu diesem Punkt 2. Auf dem tatsächlichen Broadway, also der gleichnamigen Straße, befinden sich nur vier der insgesamt 41 Musicaltheater: The Winter Garden, The Marquis, The Broadway und The Palace Theatre (derzeit geschlossen),
Als offizielle Broadway-Theater gelten aber alle Aufführungen, die in den 41 Theatern, die über 500 oder mehr Plätze verfügen, aufgeführt werden. Die übrigen Theater liegen in verschiednen Querstraßen rund um den Times Square und in einigen Fällen sogar noch weiter entfernt.
3. Das ‘Phantom der Oper’ ist das am längsten laufende Musical
Die am längsten laufende Broadway-Show ist Das Phantom der Oper von Andrew Lloyd Webber. Seit der New Yorker Erstaufführung am 26. Januar 1988 bis zur letzten Show am 16. April 2023 lief das Musical im The Majestic Theatre insgesamt 13.981 Mal.
Nach 35 Jahren fiel der Vorhang ein allerletztes Mal – nicht zuletzt die Folgen der Pandemie haben der kostenintensiven Produktion das Genick gebrochen.
4. ‘Hamilton’ wurde für die meisten Tonys nominiert
Kein anderes Musical hat so viele Tony-Nominierungen erhalten wie ‘Hamilton’ von Lin-Manuel Miranda. Seit 2015 läuft die Show, die zu Beginn noch Off-Broadway aufgeführt wurde und ziemlich schnell so erfolgreich war, dass sie ins Richard Rogers umzog, wo sie auch heute noch läuft.
Die 16 Tony-Nominierungen kommen nicht von ungefähr – das Musical ist anders, als alles, was man zuvor vom Broadway kannte: Die historisch (nicht immer ganz akkurat wiedergegebene) Geschichte des beispiellosen Aufsteigers und späteren Staatsmannes Alexander Hamilton wird größtenteils mit Rap und Hip-Hop erzählt.
‘Hamilton’ ist übrigens das Lieblingsmusical von Michelle und Barack Obama – Auszüge davon wurden vom original Broadway Cast sogar schon im Weißen Haus aufgeführt.
Der Meinung der Obamas kann ich mich voll und ganz anschließen, ich war absolut begeistert von der ‘Hamilton’-Aufführung. Bei meinem Besuch stand nicht mehr die Originalbesetzung, diese kann man momenten nur noch auf Disney+ sehen. Meine Begleitung und ich waren vom derzeitgen Cast hin und weg, vor allem Miguel Cervantes in der Rolle des Alexander Hamilton, Stephanie Jae Park als seine Ehefrau Eliza und Tamar Greene als George Washington.
5. Der König der Löwen hat das meiste Geld gemacht
Disney’s ‘Der König der Löwen’ ist das finanziell erfolgreichste Broadway-Musicals aller Zeiten. Bis zu seiner Einstellung im März 2020 hat es über 1.8 Milliarden US-Dollar eingespielt. An zweiter Stelle erfolgt ‘Wicked’, und auch ‘Das Phantom der Oper’, ‘Mamma Mia!’ und ‘Chicago’ (das Revival von 1996) tauchen in der Top 5 der erfolgreichsten Broadway-Shows auf.
6. In den meisten Broaway-Theatern gibt es keine Reihe i
Ein Broadway-Fakt, den ich nicht kannte, aber nach meinem Besuch in New York bestätigen kann: Bei den alphabetisch sortierten Sitzreihen kommt nach der Reihe ‘H’ meist direkt die Reihe ‘J’ – die Reihe ‘I’ wird einfach ausgelassen.
Dahinter steckt kein Aberglaube, sondern einfach Praktikabilität: So kann man die beiden sehr ähnlich aussehenden Buchstaben nicht verwechseln.
7. In vielen Broadway-Theatern spukt es
Ein Mythos besagt, dass Geister ihr Unwesen in den verschiedenen Broadway Theatern treiben. So soll das Gershwin-Teater von zwei Geistern heimgesucht werden, im Lyceum Theater treten immer wieder unerklärliche technische Probleme auf und die meisten Geisteraktivitäten kann das The Palace Theater vermelden.
Auch das Richard Rogers Theatre, in dem ich ‘Hamilton’ gesehen habe, hat seinen eigenen Geist, man weiß aber nicht genau, um es sich dabei um eine rothaarige Frau oder ein kleines Kind handelt. Wer auch immer hinter den merkwürdigen Phänomenen steckt – Türen öffnen und schließen sich, die Garderobe wird mit Lippenstift beschmiert und Dinge fallen herunter – ich konnte bei meinem Besuch keine paranormale Aktivität feststellen.
Broadway-Musical: 5 Tipps für deinen Besuch
1. Die Wahl des Musicals
Welche Broadway-Show die richtige für dich ist, hängt natürlich stark von deinen eigenen Vorlieben ab. Was viele nicht wissen: Am Broadway kannst du dir nicht nur ein klassisches Musical anschauen, sondern auch Theaterstücke, Akrobatik- und Zaubershows oder Tanzaufführungen.
Wenn du das allererste Mal am Broadway bist, rate ich dir entweder zu einem der Musical-Klassiker wie ‘Chicago’ oder ‘Moulin Rouge’ oder aber ‘Hamilton’ – einfach aus dem Grund, weil mich noch nie ein Musical so sehr begeistert hat wie letzteres.
Wenn du gemeinsam mit deinen Kindern ein Broadway-Musical anschauen willst, sind die Disney-Klassiker wie ‘Der König der Löwen’ oder ‘Alladin’ dafür besonders geeignet. Einen Überblick über die beliebtesten Broadway-Shows findetst du bei The Broadway Collection.
2. Broadway Tickets kaufen
Wenn du ganz spontan bist und dir einfach mal eine Broadway-Show anschauen wilst, dann kannst du an dem Ticket Booth von TKTS anstehen und dein Glück versuchen (einmal am Father Duffy Square auf dem Times Square und einmal im Lincoln Center, letzteres ist meist weniger stark frequentiert). Hier kannst du ein echtes Schnäppchen machen, allerdings bekommst du hier keine Tickets für die beliebtesten Broadway-Musicals.
Wenn du ein bestimmtes Musical sehen willst, dann ist es auf jeden Fall ratsam, die Tickets im Voraus zu reservieren, denn gerade die beliebten Shows sind lange im Voraus ausgebucht. Buchen kannst du die Tickets beim Reiseveranstalter deines Vertrauens aber auch online, zum Beispiel über The Broadway Collection.
3. Broadway-Shows beginnen pünktlich
Trotz der vielen Ablenkungen, die dir auf dem Weg zu deinem Broadway-Musical begegnen mögen (und glaub’ mir, es gibt davon viele!) solltest du auf jeden Fall dafür sorgen, pünktlich zu sein. Wenn du dich verspätetest und die Show schon begonnen hat kann es sein, dass du erst in zum zweiten Teil nach der Pause hineingelassen wirst.
Gib’ dir auch einen Puffer von ungefähr einer halben Stunde um noch auf die Toilette zu gehen (je nach Theater muss man manchmal lange anstehen) und dir etwas zu trinken zu kaufen.
4. Handy aus oder raus!
Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber man muss es doch immer wieder erwähnen: Das Handy sollte während der Show mindestens im Flugmodus sein, wenn nicht sogar ausgeschaltet.
Zum einen kann so kein Klingelton die Aufführung stören, zum anderen ist es natürlich verboten, die Vorstellung zu filmen oder zu fotografieren. Im Richard Rogers Theatre war es hingegen erlaubt vor und nach der Vorstellung (und während der Pause in der Lobby) Bilder zu machen.
5. Vor der Show essen gehen
In den Broadway Theatern kannst du an der Bar kleine Snacks und Getränke kaufen, aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du dafür recht tief in die Tasche greifen musst. Besser machst du es, indem du vor der Show im Theater District essen gehst, Möglichkeiten dazu hast du viele. Wenn es nur ein Happen sein soll, probiere unbedingt ein berühmtes NY Pizza Slice, z.B. bei Little Italy Pizza oder einen original New Yorker Hot Dog.
Bei der ‘Hamilton’-Aufführung habe ich mir ein Ginger Ale für 9 US-Dollar gekauft – aber bevor du jetzt erschrickst: Der hübsche und wiederverwendbare Becher war im Preis inbegriffen.
Offenlegung: Ich würde von The Broadway Collection zum Musical-Besuch eingeladen. Vielen Dank für die Unterstützung meiner Recherche!