Seit ungefähr einem Monat sind viele von uns im Home Office, darunter auch ich. Ich habe es überhaupt nicht geplant, aber seitdem hat sich bei mir eine Morgenroutine eingeschlichen, die anders ist als sonst – geschuldet der Tatsache, dass ich nicht mehr ständig umherreise, sondern für eine längere Zeit bei mir zu Hause bin.
Inhalt des Artikels
Meine Routine während Isolation, Kontaktverbot & Home Office
Meine neue Morgenroutine ist daher deutlich entzerrt worden, sie ist weniger ein „aufwachen und loslegen“ sondern eher ein „lassen wir es langsam angehen“. Es ist mir völlig klar, dass sich nicht jede und jeder so viel Zeit morgens lassen kann oder möchte – ich muss mich morgens nicht um Kinder, ja noch nichtmal um einen Goldfisch kümmern. Man muss wirklich keine Morgenroutine haben sondern kann auch einfach bis zum letzten Moment schlafen – mich würde das allerdings eher stressen. Insofern: meine Morgenroutine in Corona-Zeiten und wie sie mir hilft, entspannt in den Tag zu starten.
1. Nach draußen gehen
Eins hat sich nicht geändert: Nachdem ich fertig bin mit den üblichen Prozeduren im Bad geht es nach draußen. Anders als noch vor einer Weile schaffe ich es zur Zeit allerdings selten zum Sonnenaufgang – ich schlafe einfach zu lange. Mein Körper scheint das zu brauchen und ich gebe ihm die Zeit, stelle mir bewusst keinen Wecker. Meist wache ich von allein gegen halb sieben, manchmal auch sieben Uhr auf.
Was ich zur Zeit auch nicht mache, ist morgens laufen gehen. Ich möchte morgens nicht sofort in ein hohes Energielevel kommen, sondern mein System langsam hochfahren. Der frühere Morgenlauf ist also jetzt ein Morgenspaziergang und auch hier verlasse ich auf meine Intuition: manchmal wird daraus ein schnelles Gehen, das bis zu einer Dreiviertelstunde dauern kann, manchmal sind es nur gemütlich geschlenderte zehn Minuten um den Block und Luft holen. Immer dabei: ein Becher mit frisch gepresster Zitrone (und manchmal auch etwas Ingwer) – denn Kaffee gibt’s bei mir immer erst nachmittags.
2. Podcast hören oder nachdenken
Beim Morning Walk höre ich manchmal einen Podcast, manchmal lasse ich auch nur meine Gedanken wandern. Zur Zeit höre ich besonders gern den Rich Roll Podcast, bei dem sehr interessante Menschen über noch interessantere Themen sprechen (Sport, Ausdauer, gesunder Lifestyle und das große Ganze). Manchmal ist mir das aber ein wenig zu viel an Motivation und ich laufe einfach nur so umher. „Sinnierspaziergang“ nennt das mein Bruder immer und er hat recht – beim Umhergehen kann man die Gedanken schön kommen und wieder ziehen lassen. Meine Art von Meditation, denn das mit dem dasitzen und meditieren ist auch nach etlichen Versuchen immer noch nichts für mich. Unterbrochen wird mein Gedankenfluss dabei nur von ein paar wenigen anderen Frühaufstehern und den quakenden Enten in der Bucht.
3. Frühstück: es gibt Porridge, Baby!
Für alle, die mich kennen, ist das nun absolut keine Überraschung: zum Frühstück gibt es bei mir Porridge. Zubereitet immer nach der gleichen, schottischen Porridge-Methode, getoppt mit allem, was der Kühlschrank und die Obstschale hergeben. Dazu mache ich mir die erste Kanne Tee des Tages – entweder Pfefferminztee oder meinen derzeitigen Lieblingstee, ein grüner Rooibos aus der Waterloo Tea Company in Cardiff.
4. Vom Reisen träumen
Der nächste Schritt in meiner Lockdown Morgenroutine ist Inspiration. Ich bin Reisebloggerin und auch wenn ich gerade nicht reisen kann, dann ist es umso wichtiger für mich, vom Reisen zu träumen. Dafür lese ich entweder einen neuen Artikel meiner Reiseblogger-Kollegen, oder, wenn ich noch nicht bereit bin, den Laptop hochzufahren, blättere ich in einem Reisebuch. Gerade hoch im Kurs ist die nigelnagelneue Jubiläumsausgabe von „1.000 places to see before you die“ (Rezensionsexemplar) – ein Titel, der heute in meinen Ohren ganz anders klingt als noch vor ein paar Wochen. Ich liebe diesen Wälzer und mache mir hier und da Klebchen und Notizen und träume mich so ein wenig weg von meinem Berliner Schreibtisch, raus in die weite Welt.
5. Den Tag planen mit dem Bullet Journal
Ja, ich geb’s zu, ich bin auch eine von denjenigen, die dem Bullet-Journal-Hype verfallen ist. Weil ich aber schon recht lange im „Team BuJo“ bin, halte ich mich an die simple, unverschnörkelte und pragmatische Originalmethode des Erfinders Ryder Carroll. Das bedeutet: keine Doodles, kein Handlettering, lediglich ein ganz normales Aufschreiben ohne Pipapo. Jeden Morgen suche ich mir drei Dinge aus meiner Monats-To-Do-Liste, die ich heute unbedingt erledigen will. Ganz wichtig: nur 3, die wirklich nicht bis morgen warten können.
Das war sie auch schon, meine Home Office Morgenroutine. Spätestens jetzt klappe ich den Laptop auf und beginne zu arbeiten. Mein regulärer Job startet um 9 Uhr und dadurch, dass ich derzeit nicht zur Arbeitsstätte fahren muss, habe ich während der Corona-Krise tatsächlich morgens mehr Zeit. Falls du gerne ein paar handfeste Ratschläge für den Alltag im Home Office machen möchtest, dann schau bei Barbaralicious vorbei, wo Freelancer und erfahrene Mobil-Arbeiter ihre besten Tipps verraten.