Coburg Sehenswürdigkeiten Rathaus
Rathaus Coburg

Coburg Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps

Die oberfränkische Stadt Coburg liegt mitten im Herzen Deutschlands und ist die ideale Stadt für einen Kurztrip, der Sightseeing mit Geschichte und Genuss verbindet. 7 Tipps für einen unvergesslichen Tag in Coburg.

coburg queen victoria albert
Queen Victoria & ihr Albert

Stadt Coburg: Infos und Fakten

Coburg liegt in Franken, rund 50 Kilometer nördlich von der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Bamberg.

Die Stadt Coburg ist bekannt für die Coburger Bratwurst, ihren Marktplatz, der als einer der schönsten Marktplätze in Deutschland gilt sowie die Altstadt, Schlösser, Burgen und weitere historische Sehenswürdigkeiten.

Coburg hat etwas mehr als halb so viele Einwohner wie Bamberg und ist vielleicht auch nicht ganz so berühmt — ist aber nicht minder sehenswert.

sehenswürdigkeiten coburg
The place to be: Der Coburger Marktplatz

Unterkunft in Coburg

Lust auf eine zentral gelegene, günstige Unterkunft mit top Ausblick – nämlich direkt auf Coburgs Wahrzeichen, die Veste? Ich war im ibis Styles untergebracht und kann meine Unterkunft aus vollstem Herzen empfehlen. Nicht nur wegen meines Zimmers mit Vesteblick, sondern auch, weil es nur 300 Meter von der historischen Altstadt und 400 Meter vom Hauptbahnhof entfernt ist. Was ich auch sehr mochte: In der Lounge (dort, wo morgens das Frühstück serviert wird), kannst du dir den ganzen Tag über kostenlos Tee und Kaffee holen – well done!

Coburg Hotel mit Blick auf die Veste
Zugegeben, das Wetter hätte besser sein können – aber der Blick aus meinem Fenster ist nicht zu toppen!

Bei meinem vorherigen Besuch habe ich im The Square Coburg* in einem kleinen, sehr niedlichen Zimmer direkt am Marktplatz gewohnt, mit Blick auf begrünten Hinterhof. Dieses Hotel kann ich ebenfalls empfehlen.

Die 7 wichtigsten Coburg Sehenswürdigkeiten

1. Veste Coburg & Kunstsammlungen

Sie wacht hoch über Coburg: die mittelalterliche Burganlage Veste Coburg. Wenn du in Coburg bist, solltest du dir einen Spaziergang hoch auf die Festung nicht entgehen lassen. Die verwinkelte Anlage ist riesig und sehr gut erhalten – man fühlt sich hier fast wie ein Ritter oder eine Burgdame beim Herumschlendern. Freunde und Freundinnen der schönen Künste kommen hier auch auf ihre Kosten: In den Kunstsammlungen kann man hier die Kunstschätze der Herzöge zu Coburg bestaunen.

Übrigens: Martin Luther lebte für eine Weile in der Veste Coburg, wovon heute noch die Lutherkapelle sowie zwei Lutherdenkmäler zeugen.

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Innenhof der Veste Coburg
Veste Coburg Sehenswürdigkeit
Veste Coburg
Kunstsammlungen der Veste Coburg
Kunstsammlungen der Veste Coburg

2. Marktplatz Coburg

The place to be in Coburg ist ohne jeglichen Zweifel der Marktplatz. Sieben Gassen führen von der gesamten Altstadt hin zum Marktplatz, der bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts angelegt wurde. Der Coburger Marktplatz ist von sehr malerisch aussehenden Gebäuden umgeben: dem Rathaus mit der Rokokofassade und auf den anderen Seiten die alte Hofapotheke sowie der berühmte Coburger Erker.

Coburg Sehenswürdigkeiten Rathaus
Rathaus Coburg

Der Marktplatz macht seinem Namen alle Ehre, denn hier finden mehrfach in der Woche Märkte statt: Dienstags und Freitags der Gemüsemarkt, Mittwochs und Samstags der Wochenmarkt und zur Adventszeit der sehr stimmungsvolle Weihnachtsmarkt. Ein besonderes Event ist auch der Coburger Klößmarkt, der einmal im Jahr im Spätsommer stattfindet – zu Ehren des Coburger Kloßes.

Das Wichtigste auf dem Marktplatz, und daran gibt es kein Vorbei: Die berühmte Coburger Bratwurst. Das Besondere daran ist, dass sie auf dem Feuer von Kiefernzapfen gegrillt wird. Dafür muss man durchaus auch mal Schlange stehen, denn so eine Spezialität ist natürlich äußerst beliebt.

coburger bratwurst
Senf – wenn’s sein muss. Mehr braucht die Coburger Bratwurst nicht
coburger bratwurst marktplatz
Nur echt mit Kiefernzapfen-Feuer

3. Historische Altstadt Coburg

Gut 1.100 Gebäude, Häuserzüge und Gartenanlagen stehen in Coburg teilweise oder in Gänze unter Denkmalschutz. Ein ausgiebiger Spaziergang durch die Coburger Altstadt gehört deshalb unbedingt zu jedem Besuch der Veste-Stadt.

Wenn du den Torbogen des Münzmeisterhauses gehst und die Neugasse betritttst, stehst du vor der Steinernen Kemenate – dem ältesten Bürgerhaus in Coburg, das im 13. Jahrhundert erreichtet wurde und heute noch existiert.

Unweit davon befindet sich mit dem Münzmeisterhaus eines der ältesten Fachwerkhäuser in Deutschland, das im Jahr 1444 entstanden ist.

Coburg Sehenswürdigkeiten

4. Schloss Ehrenburg

Hättest du’s gewusst? Die Wurzeln von Queen Elizabeth II. liegen in Coburg: Ihr Vorfahre Prinz Albert, der Gemahl von Queen Victoria, Prinz Albert wurde auf Schloß Rosenau, ein paar Kilometer nördlich von Coburg geboren. Königin Victoria verbrachte auch als englische Königin Zeit in der fränkischen Stadt, wobei sie besonders gern auf Schloss Rosenau nahe Coburg weilte. Das Schloss Ehrenburg war die Residenz der Herzöge von Sachsen-Coburg und auch hier hatte Königin Victoria ihre Finger im Spiel: weil sie keine Lust aufs Treppensteigen hatte, baute man auf ihr Begehr einen Aufzug dort ein.

Und noch ein Geheimnis: In der zweiten Etage von Schloss Ehrenburg ließ sich Queen Victoria ein WC einbauen – eines der ersten „Wasser-Closetts“ in Deutschland. Inklusive Porzellanschüssel mit Wasserbehälter, der mittels einer Handpumpe betrieben wurde.

Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha wurde ab 1917 in Windsor umbenannt, zu einer Zeit, als deutsche Kampfflugzeuge englische Städte bombardierten und man nix mehr mit den Deutschen zu tun haben wollte.

Heute nähert man sich wieder an, auch wenn ein offizieller „Royal Visit“ bisher ausblieb.

Im Jahr 1987, als King Charles III noch Prinz war, war er unterwegs zu seinen Wurzeln und besuchte Coburg. Hier schaute er sich Schloss Ehrenburg an und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Der Kurzbesuch des damaligen Prinzen war rein privater Natur: Anlass der Franken-Stippvisite waren die Wagner-Festpiele im benachbarten Bayreuth. Vielleicht gibt es unter der neuen Regentschaft aber bald auch einen offiziellen royalen Besuch?

Ballsaal im Schloss Ehrenburg
Ballsaal im Schloss Ehrenburg
Schlafzimmer von Queen Victoria mit WC auf Schloss Ehrenburg
Schlafzimmer von Queen Victoria mit WC

5. Morizkirche

Die älteste Kirche Coburgs ist ein Muss für jeden Coburg-Besucher. Von den ersten Steinen, einer romanischen Basilika die im 13. Jahrhundert erbaut wurde, sind sogar noch Reste erhalten geblieben. Die Kirche wurde nach dem Schutzheiligen von Coburg benannt, St. Mauritius. Dieser hat als „Coburger Mohr“ auch seinen Weg auf das Wappen der Stadt gefunden. Auf diese Figur wirst du in Coburg ständig stoßen, sogar auf jedem Kanaldeckel ist der aus Ägypten stammende Patron zu finden -> und hier findest du die Debatte darüber.

Die Morizkirche ist hell und klar gehalten – statt Opulenz herrscht hier evangelisch-lutherische Einfachheit mit einigen künstlerischen Highlights, wie dem Epitaph, ein Alabaster-Grabmal aus dem 16. Jahrhundert. Mindestens ebenso imposant ist die Orgel mit 3.800 Pfeifen – und wenn man ganz viel Glück hat, kann man dem Organist beim Üben zuhören. Besonders schön ist das am 23. Dezember, weil da nochmal kräftig geübt wird für den anstehenden Heiligabend.

Auch spannend: In der Turmspitze der Morizburg brüten immer wieder Wanderfalken. In der Wanderfalken-Livecam kannst du sie dabei beobachten.

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Orgel in der Morizkirche

6. Landestheater Coburg

Das Coburger Landestheater ist nicht einfach nur ein Gebäude, sondern ein Ort mit einer reichen Geschichte, die bis ins Jahr 1683 zurückreicht. Damals ließ Herzog Albrecht im Zeughaus einen Theatersaal errichten, indem verschiedene Wanderbühnen ihre Stücke aufführten. Das heutige Landestheater mit seiner klassizistischen Außenfassade, wurde erst um 1840 erbaut.

Mit 488 Sitzplätzen und 100 Stehplätzen gehört es zu den größten Theatern in ganz Bayern. Auf dem Spielplan für 2023 stehen u.a. Mozarts Zauberflöte, Heinrich von Kleists Penthesilea und der Zauberer von Oz.

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Landestheater Coburg

7. Hofgarten

Von der Stadt bis hinauf zur Veste Coburg erstreckt sich der Hofgarten auf rund 30 Hektar. Genug Platz, um zu joggen, im Winter Schlitten zu fahren oder bei einem Glas Fränkischen Wein den Tag auf einer Decke ausklingen zu lassen – Coburg-Blick inklusive.

Abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten: 3 Coburg Insider Tipps

1. Gurken Alex

Alexander Otto, eigentlich ein gelernter Buchbinder, wurde durch eine Augenkrankheit gezwungen, seinen Job zu wechseln. Als fliegender Händler verkaufte er eingelegte Salzgurken und bekam den Spitznamen Gurken Alex.

Schräg gegenüber befindet sich ein Brunnen zu Ehren des besonderen Coburgers – falls du Durst hast, kannst du dir hier deine Trinkflasche auffüllen. Was Touris of übersehen: Nicht weit davon entfernt befindet sich das ehemalige Wohnhaus vom Gurken-Alex, im Steinweglein Nr. 1.

Gurken Alex Brunnen Coburg
Gurken-Alex

2. Palmenhaus im Rosengarten

Orchideen, Kakteen, Sukkulenten, ein Teich und sogar eine Kiefer – und das alles auf gerade mal 255 Quadratmetern!

Das Palmenhaus im Rosengarten ist ein kleines Paradies und eine schöne Idee, um (sub-)tropisches Feeling zu bekommen, wenn das Wetter draußen mal so gar nicht in diese Richtung tendiert.

3. Samba-Festival Coburg

Zugegeben, dies ist nur ein Coburg Geheimtipp, wenn du wirklich nichts mit Samba zu tun hast. Falls nämlich doch, dann hast du garantiert schon vom Internationalen Samba-Festival gehört, denn es ist die größte Samba-Veranstaltung außerhalb von Brasilien.

Das Festival mit Umzügen, Workshops und anderen Events findet jedes Jahr im Juli statt und währenddessen steht ganz Coburg Kopf.

Essen & Trinken in Coburg

Cafés, Kuchen & Süßes: Coburg für Naschkatzen

Coburg ist eine Bäckerstadt – es gibt hier so viele gute Bäckereien und Konditoreien wie sonst fast nirgendwo. Deshalb wartet Coburg auch gleich mit zwei Gebäckspezialitäten auf: dem Coburger Stollen und der Lebkuchenspezialität „Coburger Schmätzchen.“ Letzere werden seit dem späten 19. Jahrhundert von der Konditorei Feyler hergestellt. Hier, unweit des Marktplatzes, kannst du sie auch heute noch kaufen und die Coburger Schmätzchen sind tatsächlich der Bestseller an Mitbringseln aus der oberfränkischen Stadt.

Wenn die Schmätzchen noch ganz frisch sind, sind sie sehr hart  – „rösch“, wie es die freundliche Bedienung im Café Feyler nannte. Nach einer gewissen Zeit werden sie dann weicher und sind dann für den Verzehr geeignet. Wenn du sie am liebsten gleich an Ort und Stelle probieren willst, dann tunke sie entweder in deinen Tee – oder wähle die trinkbare Variante: im Café wird eine extrem leckere „Lebkuchenmilch“ serviert.

Den Coburger Stollen bekommst du in der Konditorei Café Confiserie Schubart direkt am Marktplatz, ihres Zeichens Coburgs älteste Konditorei. Im dazugehörigen Café Cappuccino kannst du eine Scheibe Stollen mit Butter und einer Tasse hausgeröstetem Coburger Kaffee genießen.

Coburg Feyler Konditorei
Konditorei Feyler

Fränkisches Bier in Coburg

Franken ist Bierland und Bamberg wahrscheinlich die Bierhauptstadt der Welt. In Coburg muss man etwas länger suchen. Einst gab es auch hier mehrere Brauereien, doch die wurden aufgekauft, existierten dann noch eine Weile unter der Regie der Brauerei „Kulmbacher“ weiter bevor sie dann für immer das Zeitliche segneten.

Im Brauhaus zu Coburg hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die Coburger Bierbrautradition wieder aufleben zu lassen. Seit einigen Jahren kannst du hier das einzig in Coburg gebraute Bier trinken – und das schmeckt extrem gut! Im „Bayrisch Pub,“ wie sich das Brauhaus auch nennt, bekommst du dazu fränkische und bayerische Spezialitäten, serviert von supernetten Menschen.

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Nur hier gibt es Bier, das in Coburg gebraut wird: Brauhaus zu Coburg

Fränkische Spezialitäten in Coburg

Auch abgesehen von der legendären Coburger Bratwusst kannst du in Coburg sehr gut schlemmen. So ist es natürlich kein Zufall, dass der Kloß in Coburg ein eigenes Festival bekommt. Der Coburger Kloß, auch „Coburger Rutscher“ genannt, ist eine kulinarische Spezialität, die du nur in Coburg bekommst. Der Kloß ist so extrem weich und „rutschig“ im Mund, weil er zu zwei Dritteln aus gekochten Kartoffeln besteht.

Den Kloß gibt es meist als Beilage zu Rouladen, Schäuferla oder Braten, aber meiner Meinung nach ist er für sich allein eine mindestens genauso legitime Mahlzeit. Sehr gut geschmeckt hat der Coburger Rutscher in der urigen Gaststätte Henneberger Haus. Zum Mitnehmen gibt es den Kloß und die Beilagen (klar, denn der Kloß ist hier das Haupgericht) in der Coburger Klößerei – an einem wackeligen Biertisch kannst du ihn auch direkt vor Ort verzehren.

Weitere Restaurants in Coburg

Neben fränkischen Klassikern kannst du in Coburg auch noch viele andere, sehr köstliche Dinge essen. Hier hat es mir besonders gut geschmeckt:

Hopfen & Malz: Regionale Küche, aber alles andere als gutbürgerlich: Frisch, hip, mit tollen vegetarischen und veganen Optionen. Tipp: Unbedingt die hausgemachte Limo trinken!

Empanadas de la Nonna: Argentinien mitten in Coburg, ja warum denn auch nicht? Alles in dem kleinen Bistro ist sehr, sehr lecker, ein Muss sind die Empanadas – verschieden gefüllte Teigtaschen.

Moehre 27: Hipster-Heaven und mein absolutes Lieblings-Café in Coburg. Himmlische Kuchen (auch vegan), Lunch-Bowls, Waffeln und richtig guter Kaffee.

Offenlegung: Die Recherche zu diesem Beitrag entstand aufgrund von mehreren Besuchen, teils privater Natur, teils bei einer Pressereise mit dem Tourismusverband Franken und Coburg Marketing mit Einladung des ibis Styles Coburg – vielen Dank! // Dieser Artikel enthält Affiliate Links (mit einem * gekennzeichnet). Wenn du etwas über diesen Link buchst oder kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, während sich für dich nichts am Preis ändern sollte. Vielen Dank für den Support meiner Arbeit!