Pressereise*
Hygge made in Spreewald: der Spreewald ist im Winter besonders gemütlich. Tipps und Inspiration für einen winterlichen Ausflug in den Spreewald mit ganz viel brandenburgischer Gemütlichkeit.
Inhalt des Artikels
Was ist eigentlich „Hygge“?
Vielleicht ist dir das Wort „hygge“ in diesem Jahr schon einmal begegnet, gut möglich ist es, denn: der dänische Trend zur Gemütlichkeit ist in aller Munde. Es ist sowieso schon recht bekannt, dass es sich in Dänemark gut leben lässt und die Dänen zu den glücklichsten Völkern dieser Erde gehören. Dafür verantwortlich ist sicherlich auch das Talent unserer dänischen Nachbarn, es sich drinnen so richtig schön zu machen – vor allem wenn es draußen kalt und das Wetter nicht besonders schön ist. „Hyggelig“ kann es aber natürlich auch woanders als in Dänemark sein.
Die Engländer machen es sich am Kamin im Pub besonders „cosy“ und für uns Deutsche gehört zur Gemütlichkeit der gute alte Kaffeeklatsch mit einem schönen Stück Kuchen. In letzter Zeit war ich in Deutschland an Orten, die sich für mich besonders „hyggelig“ angefühlt haben. Denn, so ist die Definition von „Hygge“: es gibt keine allgemeingültige. Auch wenn manche die dänische „Hygge“ automatisch mit durchgestylten Wohnungen im „Danish Design“ assoziieren, dem ist nicht zwingend so.
„Hygge“ ist ein Gefühl für den Moment, das kann ein wärmendes Kaminfeuer sein, ein Stück schmelzende Schokolade oder eine besonders gemütliche Couch, in der man versinkt. Wie sieht „hygge made in Germany“ aus? Von Mecklenburg über den Frankenwald bis hin zum Bodensee: was Deutschland in Sachen „hygge“ so draufhat, zeige ich in meiner „Hygge in Deutschland“-Serie. Den Anfang macht der Spreewald im Winter. Kuscheldecke raus, Tee einschenken und los geht’s!
Hygge im Spreewald: 7 Tipps für einen gemütlichen Winter im Spreewald
Auf einem Wochenendtrip habe ich entdeckt, wie „hyggelig“ es im Spreewald im Winter sein kann. Egal, wie dick die Nebelsuppe ist, egal wie kalt die Temperaturen oder wie unbeständig das Wetter: im Spreewald kann man es sich gerade im Winter besonders gemütlich machen. Viel Spaß mit meinen 7 Tipps für das ganz besondere „Hygge“-Gefühl im Spreewald!
1. Ein Besuch in der Baumkuchenmanufaktur Cottbus
Nein, erfunden wurde der Baumkuchen in Cottbus nicht, mit diesem Attribut darf sich die Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt schmücken. In Cottbus pflegt man jedoch eine lange Tradition der handwerklichen Baumkuchenherstellung, die zu Zeiten des Sozialismus pausierte und nach dem Fall der Mauer wieder neu erblühte.
In der Cottbuser Baumkuchemanufaktur kannst du dabei zusehen, wie Baumkuchen gemacht wird – und was für eine Riesenarbeit das ist! Schicht für Schicht wird die Masse (bloß nicht „Teig“ sagen!) auf das rotierende Eisen aufgetragen und der Baumkuchen dann bei extremer Hitze gebacken. Beim Baumkuchen-Schaubacken wird es also sehr heiß, doch das stört den Baumkuchenmeister, der das seit den 1960er Jahren fast täglich macht, nicht.
Ob er denn überhaupt noch Baumkuchen isst, frage ich den Baumkuchenbäcker, nach so langer Zeit. „Na schau’n se hier,“ sagt er lachend und klopft auf seinen wohlgeformten Bauch. Recht hat er, der Mann und wir sind froh, dass wir verschiedene Baumkuchen-Variationen probieren dürfen. Mein Favorit: Baumkuchen mit Schoki-Überzug (wie solle es auch anders sein). Es gibt aber auch ziemlich crazy Varianten wie zum Beispiel Baumkuchen mit Matcha – klar, bei den Japanern ist Baumkuchen ein Pflicht-Mitbringsel aus Deutschland und ich erinnere mich, dass ich auch in Südkorea ständig nach dem berühmten Gebäck gefragt wurde.
2. Sich einkuscheln bei einer Kaminfahrt
Wie klingt das: ein Kahn im Spreewald, du und ein paar Freunde. In eine Decke eingekuschelt sitzt du am Tischkamin, trinkst Glühwein und lässt dich langsam in den Sonnenuntergang und die beginnende Nacht hineinfahren. Wenn über dir der Mond aufgehst, siehst du über dir den klaren Sternenhimmel. Du hörst das Wasser fließen, das Feuer flackern und ab und an eine Ente quaken. Und sonst: nichts. Die Kaminfahrt vom Schlangenkönig in Burg im Spreewald war so ziemlich das Entspannendste, was ich diesen Winter gemacht habe. Wer den vollen Spreewald zur sommerlichen Hochsaison kennt, der sollte unbedingt im Winter hier noch einmal hin. Es ist komplett anders, so still, so wunderschön, so magisch, wie du auch hier bei Inka von blickgewinkelt lesen kannst.
3. Beim Klemmkuchen backen zugucken (und naschen)
Im Eisenhütten- und Fischereimuseum Peitz kannst du dabei zusehen, wie Klemmkuchen im heißen Holzkohleofen gebacken wird. Eigentlich ist der Klemmkuchen eher im benachbarten Fläming oder in der Lausitz heimisch, aber um zu sehen, wie er hergestellt wird, ist das Museum in Peitz eine sehr gute Adresse. Das Gebäck wurde traditionell zur Karnevalszeit gegessen und ist ganz schön gehaltvoll – das heiße Eisen wird mit einem Stück fettigen Speck eingerieben, damit der Teig nicht klebt. Hier im Spreewald gibt es neben dem Live-Backen auch noch eine kleine, aber feine Ausstellung historischer Klemmeisen zu sehen.
4. Hohe Patissierskunst genießen in Luckau
Paris, Brüssel….Luckau! Das kleine Städtchen im Spreewald kann sich glücklich schätzen, denn mit der Konditorei Klinkmüller haben sie einen echten Gourmettempel für Schleckermäuler und Naschkatzen. Der in den 1980er Jahren Handwerksbetrieb ist unter anderem für seine Stollen berühmt, die in verschiedenen Geschmacksrichtungen daherkommen: als klassischer Marzipanstollen, aber auch als Christstollen Variation mit Cranberry, Bratapfel oder Holunder-Tonkabohne. Alle extrem lecker und gar preisgekrönt als bester Publikumsstollen.
Mein persönliches Highlight waren jedoch die Törtchen und Pralinen, die der neue Chef und Sohn des Gründers René Klinkmüller mit einer Detailversessenheit herstellt, die seinesgleichen sucht. Klinkmüller hat bei den Besten der Besten, in Luxemburg und Luzern gelernt, heimst ständig renommierte Preise ein und ist neben seiner Patissierskunst auch als Juror geschätzt. Neben den Mini-Tartes sind auch die Pralinen ein echtes Highlight. Ernsthaft, allein für eine dieser süßen Sünden würde ich nach Peitz fahren (mache ich demnächst wohl auch).
5. Sich umsorgen lassen von der Spreewald-Christl
Gisela Christl, die „Spreewald-Christl,“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Brauchtum der Sorben und Wenden aufrechtzuerhalten und weiter zu geben. Das macht sie unter anderem mit ihrem Spinteprogramm, dem wir beiwohnen durften. Viel mehr „hygge“ geht nicht: alles Köstliche, was der Spreewald zu bieten hat, wird aufgetischt – selbstverständlich Spreewaldgurken in allen Variationen, Salate, Schmalzstullen, Käse und selbst gebackener Kuchen.
Dazu unterhält die Spreewald-Christl, am Spinnrad sitzend, und erzählt von gruseligen Legenden, alten Erinnerungen und gelebter Tradition. Wenn sie dann noch das Akkordeon raushält und wir alle zum Mitsingen gezwungen…äh animiert werden, dann stellt sich ein sehr wohliges Gefühl ein. Der heimliche Star des Spinte-Programms ist natürlich Kater Walter, der diese Spreewald-Wellnesskur jeden Tag genießen darf. Wer wäre da nicht gerne Katze?
6. Der wohl schönste Laden im Spreewald hat ein Geheimnis
In Luckau gibt es auf dem Marktplatz den Klamottenladen byanci, und der ist schon für sich ganz schön hygge. Es gibt dort nämlich nicht nur sehr kuschelige Kleidung für den Winter zu kaufen, sondern die Einrichtung ist so gestaltet, dass man am liebsten gleich dort bleiben würde: gemütliche Sessel, ein Klavier, alte Reisekoffer – very instagramable! byanci ist in einem Gebäude untergebracht, in dem ehemals Postkutschen standen – das sieht man noch heute am Gewölbe. Pittoresk darunter steht übrigens ein Tisch der nur darauf zu warten scheint, dass man an ihm einen Afternoon Tea einnimmt.
Das wahre Geheimnis von byanci liegt jedoch einige Meter tiefer: ein verworrenes Kellergewölbe mit Räumen, die nur ein einziges Mal im Jahr geöffnet werden, nämlich zur Altstadtnacht. Die findet im September statt, es wird also nix mit einem hyggeligen Abend an der Kellerbar (ja, hier unten werden Drinks serviert) in der kälteren Jahreszeit. Aber nicht traurig sein: auch im Winter ist es hier sehr gemütlich, denn im oberirdischen Laden finden während des beschaulichen Luckauer Weihnachtsmarkts Lesungen und Konzerte statt.
7. Romantik ohne Kitsch: Fürst-Pückler-Park Branitz
Ein winterlicher Spaziergang im Fürst-Pückler-Park in Branitz bei Cottbus gehört zu den schönsten Dingen, die man in der kalten Jahreszeit im Spreewald tun kann. Frühmorgens, zum Sonnenaufgang, begegnet man hier so gut wie keinem Menschen, lediglich ein paar hübschen roten Eichhörnchen. Fürst Pückler (ja, der mit dem Eis!) ließ dieses Areal einst nach seinen eigenen Wünschen, angelehnt an die hohe englische Gartenkunst umgestalten.
Wo der Park an sich schon ein echtes Highlight in Cottbus ist, birgt er auch noch eine ganz spezielle Besonderheit: die Pyramide des Fürsten. Fürst Pückler hat sich mit dieser Pyramide, die sich auf einer kleinen Insel befindet, ein Denkmal geschaffen, denn hier hat er, „der grüne Fürst“, seine ewige Ruhe gefunden.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise in den Spreewald, in Kooperation mit dem Tourismusverband Spreewald. Vielen Dank für die Einladung!