Das typische Oster-Dessert aus Spanien: Ein traditionelles Rezept für original spanische Torrijas – mit Insider Tipps für die besten Torrijas in Madrid.
Inhalt des Artikels
- Was sind Torrijas?
- Torrijas: Eine spanische Köstlichkeit zu Ostern und in der Fastenzeit
- Welches Brot nimmt man für Torrijas?
- Das beste Öl zum Ausbacken der Torrijas
- Torrijas selber machen in 3 einfachen Schritten
- Torrijas – das spanische Oster-Dessert
- Torrijas essen: Zu welcher Uhrzeit?
- Wo gibt es die besten Torrijas?
- Weitere leckere Feiertags-Rezepte
Was sind Torrijas?
Die Grundidee von Torrijas ist wahrlich nicht neu: Schon die Römer haben ihr Brot in Milch eingeweicht, es anschließend mit Öl angebraten und mit Honig serviert – weil Zucker aus Zuckerrohr damals noch nicht in Europa eingeführt wurde.
Variationen von Torrijas gibt es in vielen Ländern in unterschiedlichen Variationen – die Franzosen nennen es “pain perdu”, die Portugiesen “rabanadas”; hierzulande kennt man es als “Arme Ritter” und in englischsprachigem Bereich als “french toast” oder “poor knights”.
Auch bei den spanischen Torrijas gibt es etliche unterschiedliche Zubereitungsarten und, je nachdem wo man sich auf der iberischen Halbinsel befindet, auch unterschiedliche Bezeichnungen.
Während die mit Milch zubereiteten “torrijas de leche” sehr geläufig sind, schwören andere darauf, ihre Torrijas in Wein statt Milch einzuweichen. Für die “torrijas de vino” wird hauptsächlich Rotwein verwendet – und es gibt sogar Variationen mit Sherry, Portwein oder Kakao.
Übrigens: Einst galten Milch-Torrijas als perfekte Mahlzeit für Stillende, weil die darin enthaltene Milch die Bildung von Muttermilch anregen sollte und Torrijas sowohl Energie geben wie auch leicht verdaulich sind.
Torrijas: Eine spanische Köstlichkeit zu Ostern und in der Fastenzeit
In Madrid und vielen anderen spanischen Städten bekommt man Torrijas in Bars oder Cafés das ganze Jahr über. Trotzdem gelten Torrijas als spezielles Gericht für die Fastenzeit und die Semana Santa. Das rührt u.a. daher, dass in der Fastenzeit kein Fleisch gegessen durfte und man etwas Anderes benötigte, das viel Energie gibt und lange satt macht.
Warum sie an Ostern gegessen werden, dazu gibt es verschiedene Theorien. Vermutlich ist der Ursprung dieser Tradition gar nicht religiös, sondern hat eher etwas damit zu tun, dass es in der Nachkriegszeit kein Fleisch gab und Torrijas als günstiges “Armenessen” eine gute Alternative waren.
Torrijas werden in Spanien zwar hauptsächlich zu Ostern gegessen, es. gibt aber Regionen, die eine andere Torrijas-Tradition haben: In Kantabrien isst man sie an Weihnachten (hier nennt man sie übrigens “tostadas” und im Baskenland zum Karneval.
Welches Brot nimmt man für Torrijas?
In Spanien gibt es ein spezielles Brot, das “pan de torrijas”, das man für die Zubereitung der Torrijas verwendet. Dabei handelt es sich um ein Brioche-ähliches Brot. Wenn du Torrijas selber machen willst, kannst du also ein Brioche, einen Hefezopf oder auch ein sonstiges Weißbrot verwenden. Übrigens: Besonders gut gelingen die Torrijas vom Vortag, wenn das Brot nicht mehr ganz so saftig, sondern bereits etwas trockener ist.
Das beste Öl zum Ausbacken der Torrijas
Welches Öl man zum Frittieren der Torrijas verwenden soll, darüber scheiden sich die Geister. Traditionell wird Olivenöl verwendet, aber den speziellen Geschmack muss man natürlich mögen. In meinem Rezept, das ich von der Mutter eines Freundes aus Madrid erhalten habe, nehme ich Bio Brat-Olivenöl*, weil dieses besonders gut zum Ausbacken der Torrijas geeignet ist.
Wenn dir der Geschmack von Olivenöl zu dominant ist, kannst du natürlich auch Sonnenöl oder ein anderes zum Frittieren geeignetes Öl verwenden – Hauptsache, du geizt damit nicht!
Tipp: Nachdem Frittieren brauchst du das Öl nicht entsorgen. Stattdessen kannst du es filtern (z.B. durch einen Kaffee- oder Teefilter laufen lassen) und mehrmals wiederverwenden, z.B. zur Herstellung einer spanischen Tortilla.
Torrijas selber machen in 3 einfachen Schritten
1. Aromatisierte Milch zubereiten
Die Milch, in die die Brotscheiben getunkt werden, wird erhitzt und dann mit verschiedenen Zutaten aromatisiert, darunter Zitronenschale, das Mark einer Vanilleschote, Zimt und, wenn man mag, auch hier schon etwas Zucker. Nachdem die Milch aromatisiert wurde, sollte sie eine Weile ziehen. Sie kann lauwarm oder kalt sein, wenn du sie zur Zubereitung der Torrijas verwendest – du könntest den Milchmix also auch am Vortag zubereiten, wenn du magst.
2. Torrijas einlegen
Einen flachen Behälter mit der aromatisierten Milch füllen. Die Torrijas darin einlegen, bis alle Milch aufgesogen ist.
In einem separaten Gefäß schlägst du die Eier auf, fügst 2 EL der Milch hinzu und verrührst alles kräftig – mit dieser Mischung wirst du später die Torrijas bestreichen.
Nun erhitzt du eine Bratpfanne bzw. gußeiserne Pfanne mit reichlich Olivenöl. Das Öl sollte mindestens so hoch stehen, wie die Brotscheiben dick sind.
Anschließend nimmst du das mit Milch vollgesogene Brot und bestreichst sie Scheibe für mit dem Ei-Milch-Mix. Anschließend gibst du sie in die Bratpfanne mit dem heißen Öl.
3. Torrijas frittieren
Nun lässt du die Torrijas so lange im heißen Fett frittieren, bis sie auf beiden Seiten goldbraun sind (zwischendurch wenden). Vorsicht, wenn du die getränkten Brotscheiben in die Pfanne gibst: Das heiße Öl könnte spritzen! Anschließend lässt du die frittierten Scheiben auf Küchenpapier abtropfen, so dass überschüssiges Öl davon aufgesogen wird.
Die Torrijas bestreust du mit einer Zimt-Zucker-Mischung, du kannst aber auch ein Sirup verwenden. Die Torrijas schmecken entweder direkt warm oder am folgenden Tag – dann haben sie noch einmal richtig durchgezogen und ein besonders kräftiges Aroma.
Torrijas – das spanische Oster-Dessert
Torrijas sind die spanische Version von French Toast & Arme Ritter und werden vor allem während der Semana Santa gegessen, in manchen Regionen aber auch an Weihnachten.
- 1 l Olivenöl (extra nativ (alternativ: Sonnenblumenöl))
- 10-15 Scheiben Weißbrot oder Brioche ((unterschiedlich je nach Dicke und Größe))
- 1 l Milch
- 100 g Zucker
- 1 Zimtstange
- 1 Vanilleschote
- 2 Eier
- abgeriebene Schale von 1 Zitrone
- Zimt & Zucker (zum Bestreuen)
Von der Milch 2 EL abnehmen und zur Seite stellen.
Die restliche Milch, die Hälfte des Zuckers, die Zimtstange und die abgeriebene Zitronenschale in einen großen Kochtopf geben. Langsam erhitzen und vom Herd nehmen, wenn die Milch zu kochen beginnt
Den Kochtopf abdecken und die Milch etwas abkühlen lassen.
Anschließend das Brot darin so lange einweichen, bis es die gesamte Milch aufgesogen hat.
Die Eier mit den 2 EL Milch in einer Schüssel verquirlen.
Das Öl in eine Bratpfanne geben und erhitzen. Die Menge des Öls sollte mindestens der Dicke der Brotscheiben entsprechen!
Die Brotscheiben mit dem verquirlten Ei von beiden Seiten bestreichen und in dem sehr heißem Olivenöl anbraten, bis sie goldbraun sind (dabei wenden).
Die Brotscheiben herausnehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
Den restlichen Zucker mit zwei Teelöffeln gemahlenem Zimt mischen, und auf die noch heißen Torrijas streuen.
Torrijas noch warm genießen (oder am Tag danach)
Torrijas essen: Zu welcher Uhrzeit?
Torrijas sind ein klassisches spanisches Dessert, das zu allen möglichen Uhrzeiten gegessen werden kann. In den Bars in Madrid isst man es zum Frühstück mit einem café con leche, zu Hause als Nachspeise oder zur “merienda”, dem Nachmittags-Snack.
Wo gibt es die besten Torrijas?
Es gibt sicher viele Orte in Spanien, an denen du leckere Torrijas bekommst. Das sind meine Empfehlungen und die meiner spanischen Bekannten:
Torrijas in Madrid
- El Brillante, Atocha: Die grantigsten Kellner, Neonlichter und ein stetiger Hustle und Bustle: El Brillante ist eine typische Madrider Bar und macht nicht nur das angeblich beste Calamari-Sandwich, sondern auch sehr anständige Torrijas. Das beste: Du kannst dem Torrijas-Meister bei seiner Arbeit durch eine Scheibe zuschauen.
- Pan.Delirio, mehrere Filialen: Bäcker Javier Cocheteux hat schon mehrfach den Preis für die besten traditionellsten Torrijas gewonnen, die Vder erband der Köche und Konditoren von Madrid jährlich prämiert. Seine Torrijas gibt es nur rund um Ostern und er verwendet statt Brot den spanischen Oster-Kranzkuchen “El roscón de Reyes”
- Pastelería Mallorca, mehrere Filialen: Zum Mitnehmen nach Hause: Torrijas, die mit dem typischen “pan mallorquín” hergestellt werden – und Mini-Torrijas als Spezialität
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