Du planst einen Roadtrip nach Nova Scotia, bist aber unsicher, welche Orte Du unbedingt sehen solltest? Das kann ich gut nachvollziehen – Nova Scotia in Kanada ist ein faszinierendes Reiseziel, aber bei der Vielfalt an sehenswerten Ecken kann die Entscheidung schwerfallen. Die Provinz bietet eine wunderschöne Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur, und besonders im Herbst, wenn sich das Laub verfärbt, wird die Landschaft hier zur Postkartenkulisse.
Dieser Beitrag enthält bezahlte Werbung für Nova Scotia
Inhalt des Artikels
- Die perfekte Route für deinen Roadtrip
- Nova Scotia Roadtrip: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
- Start und Ende unseres Roadtrips: Flughafen Halifax
- Peggy’s Cove – Zum Leuchtturm bei Sonnenaufgang
- Oceanstone Seaside Resort
- Mahone Bay – Ein Ort wie aus Gilmore Girls
- Lunenburg – UNESCO-Welterbe & Maritimes Flair
- Yarmouth – Fisch- & Fairhafen am Golf von Maine
- Digby – Eine Stadt, die nach Meer schmeckt
- Mein Haus am Meer: Harbour Villa West
- Annapolis Valley
- Wolfville – das Schmuckstück im Annapolis Valley
- Luckett Vineyards – Ein Schluck Nova Scotia
- Liverpool – Rustikal, aber voller Überraschungen
- Abstecher zur Northumberland Shore
- Halifax – Nova Scotias quirlige Hauptstadt
- Nova Scotia Rundreise: Infos und Tipps
- Nova Scotia Rundreise: Was würde ich anders machen?
- 7 Tage Nova Scotia Roadtrip: Route und Distanzen
Die perfekte Route für deinen Roadtrip
Mein Tipp für deinen Roadtrip ist, von Halifax aus zunächst die South Shore entlang zufahren und anschließend auch auch die Western Shore und Teile der Northumberland Coast zu entdecken. Der Flughafen Halifax ist der ideale Startpunkt für einen ungefähr einwöchigen Roadtrip, der dich zu malerischen Fischerdörfern und wunderschönen Küstenabschnitten führt.
In den sieben Tagen meines Roadtrips habe ich mich auf meine persönlichen Highlights konzentriert und einige Alternativen für die Zukunft im Blick behalten. Alles konnte ich in der kurzen Zeit nicht sehen, und das wollte ich auch gar nicht. Statt nur „abzuklappern“ habe ich mir bewusst Zeit genommen, dieses wunderschöne Fleckchen Erde herbstlichen Landschaften mit allen Sinnen zu genießen.
Nova Scotia Roadtrip: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Hier sind einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, die du auf deiner Rundreise durch Nova Scotia entdecken kannst.
- Peggy’s Cove – Der ikonische Leuchtturm und die spektakuläre Küstenlandschaft.
- Lighthouse Route – Diese malerische Route führt dich entlang der Küste, vorbei an atemberaubenden Ausblicken und malerischen Fischerdörfern.
- Mahone Bay – Berühmt für seine drei Kirchen am Ufer, ein idyllisches Städtchen, das durch seine Kunsthandwerkerszene besticht.
- Lunenburg – Eine UNESCO-Weltkulturerbestadt, bekannt für ihre bunten Häuser, maritimen Geschichte und die berühmte Bluenose II.
- Blue Rocks
- Digby – Die Hauptstadt der Jakobsmuscheln, die weltberühmten „Digby Scallops“ machen diese Stadt zu einem Muss für Fans von Seafood.
- Luckett Vineyards – Ein Weingut im Annapolis Valley mit einem traumhaften Blick auf die Umgebung und einem hervorragenden Angebot an lokalen Weinen, darunter der charakteristische Tidal Bay-Wein.
- Wolfville – Die charmante Universitätsstadt im Herzen des Annapolis Valley ist bekannt für ihre Weingüter und den beliebten Annapolis Cider.
- Grand Pré National Historic Site – Ein bedeutendes UNESCO-Welterbe, das die Geschichte der Akadier und ihre Vertreibung erzählt. Hier kannst du tief in die Geschichte der Region eintauchen.
- Annapolis Royal – Eine der ältesten europäischen Siedlungen in Nordamerika, mit einer Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Bedenke, dass du je nachdem, wie viel Zeit du zur Verfügung hast, dir einige Sehenswürdigkeiten herauspickst, an denen du gerne länger verweilen möchtest und manche nur kurz anschauen kannst. Auf unserer Nova Scotia Rundreise haben wir ab und an umgeplant, weil sich spontan etwas anderes ergeben hatte. Mit diesem Roadtrip-Guide gebe ich dir ein paar Ideen an die Hand, aufgrund derer du deine favorisierte Route zusammenstellen kannst.
Start und Ende unseres Roadtrips: Flughafen Halifax
Gerade mal sechs bis sieben Stunden fliegt man mit Condor von Frankfurt nach Halifax. Obwohl Nova Scotias selbst viele Sehenswürdigkeiten bietet, haben wir uns dafür entschieden, Halifax erst am Ende unserer Rundreise zu erkunden. Stattdessen holen wir nach unserer Ankunft direkt den Mietwagen* ab und fahren weiter nach Indian Harbor zum Oceanstone Seaside Resort, nur etwa eine Stunde von Halifax entfernt.
Als wir spätabends einchecken ist es bereits dunkel und wir können nur erahnen, was für ein Spa-Paradies uns am nächsten Tag erwarten wird. Erst einmal heißt es aber: Ab ins Bett um möglichst schnell einzuschlafen, denn bevor morgen Entspannung angesagt ist, geht es früh raus, um den Sonnenaufgang in Peggy’s Cove zu erleben, das nur ungefähr 15 Autominuten entfernt ist.
Peggy’s Cove – Zum Leuchtturm bei Sonnenaufgang
Die Nacht war kurz, doch das, was wir dann erleben, ist nicht mehr und nicht weniger als der perfekte Auftakt zu dieser Reise, die noch auf mehrere Arten unvergesslich werden wird. Die Sonne vor dem wohl meist fotografierten Leuchtturm Kanadas aufgehen zu sehen, dazu das tosende Meer und die sich davor befindenden Felsformationen – ein Moment, der sich auf immer und ewig in mein Gedächtnis einbrennt.
Nach diesem Erlebnis erkunden wir das malerische Fischerdorf Peggy’s Cove, das sich direkt neben dem Leuchtturm befindet. Gegründet im Jahr 1811, hat sich das Dorf seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Bunte Holzhäuser säumen die schmalen Straßen, und Fischerboote schaukeln sanft im kleinen Hafen.
Während unseres Rundgangs stoßen wir auf lokale Kunstgalerien und kleine Souvenirläden, die handgefertigte Produkte und maritime Kunstwerke anbieten – und am frühen Morgen natürlich noch geschlossen haben. Gut, dass unser Oceanstone Resort nicht weit davon entfernt ist – wir kommen am Nachmittag einfach noch mal wieder.
Mein Tipp für Peggy’s Cove: Wenn den Zauber eines noch unberührten Morgens in Peggy’s Cove erleben willst, dann solltest du früh aufstehen – sehr früh. Sei am besten kurz vor Sonnenaufgang da, dann hast du die besten Chancen, den Reisebussen zuvorzukommen. Direkt vor Ort gibt es jede Menge Parkplätze.
Oceanstone Seaside Resort
Zurück im Resort haben wir endlich die Gelegenheit, uns bei Tageslicht anzuschauen, wo wir hier gelandet sind. Okay, wow: Die weitläufige Anlage des Oceanstone Seaside Resort* besteht aus mehreren kleinen Cottages, dem Hydrothermal Spa und sogar einem eigenen Privatstrand.
Die kurze gestrige Nacht macht sich nun bemerkbar und deshalb buchen wir uns direkt für einen dreistündigen Aufenthalt im Spa ein. Obwohl unser Flug zugegebenermaßen nicht sonderlich anstrengend war, kann ein wenig Entspannung vor einem Roadtrip nicht schaden – mit Sauna, Dampfbad und Hot Tubs verschwindet jeglicher Jetlag und alles ist leicht, schön und im Flow.
Unsere dreistündige „Hydrothermal Journey“ sieht vor, dass man immer zwischen heiß und kalt wechselt – also beispielsweise erst in die Sauna, dann Abkühlung im Tauchbecken (oder eine kalte Dusche, falls dir das lieber ist), dann z.B. das Dampfbad und anschließend ein Walk im Kaltwasserbecken. Zwischendurch das Ausruhen natürlich nicht vergessen, es gibt genügend Liegen und sogar Hängematten.
Mein Tipp für das Oceanstone Resort: Das Resort hat seinen eigenen Privatstrand, und statt kaltem Tauchbecken kannst du dich nach einem Saunagang auch direkt im kühlen Nass der St. Margaret’s Bay erfrischen – mit unverstelltem Blick auf drei kleine, vorgelagerte Inseln.
Mahone Bay – Ein Ort wie aus Gilmore Girls
Mahone Bay, mit seinen farbenfrohen Häusern und den drei berühmten Kirchen am Wasser, erinnert mich an eine Szene aus „Gilmore Girls“, wie einfach so vieles in Nova Scotia. Zufällig besuchen wir die Stadt während des Scarecrow Festivals, bei dem über 250 Vogelscheuchen die Straßen schmücken.
Auch sonst ist Mahone Bay einen Zwischenstopp wert, zum Beispiel mit sehr gutem Tee und süßen Teilchen bei The Tea Brewery oder einem der köstlichen Kuchen & Pies aus dem Famous Town Pie Shop.
Wir machen unsere Kaffeepause im The Barn – ein Coffeeshop, in dem auch Lorelai und Rory sicherlich gerne eingekehrt wären (das ist jetzt wirklich der letzte meiner Gilmore-Girls-Vergleiche, versprochen!). Untergebracht in einer ehemaligen Scheune ist die Atmosphäre gleichzeitik rustikal und hip, und die Pumpkin Spice Latte ist auch sehr zu empfehlen!
Lunenburg – UNESCO-Welterbe & Maritimes Flair
Lunenburg, dessen Stadtkern seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, beeindruckt uns mit seinen bunten, historischen Häusern und seiner reichen Schifffahrtsgeschichte. Besonders der Schoner Bluenose II im Hafen und die hübschen Straßen mit ihren bunten Holzhäusern machen diesen Ort zu einem Highlight unserer Reise.
Direkt an der Lunenburg Waterfront liegt das Fisheries Museum of the Atlantic, wo wir in die Welt der Seefahrt eintauchen – von lebendigen Fisch-Ausstellungen bis zu historischen Schiffen ist alles dabei, ideal für einen Besuch bei jedem Wetter.
Weiter oben in der Stadt – die überraschend hügelig ist und deren Steigungen uns ganz schön außer Atem bringen – befindet sich die neugotische St. John’s Anglican Church. Ursprünglich 1753 erbaut ist kaum zu glauben, dass sie nach einem verheerenden Brand vollständig restauriert wurde. Unserem Guide Eric von der Lunenburg Walking Tours ist es übrigens wichtig zu betonen, dass sie restauriert, und nicht wiederaufgebaut wurde, weil ausreichend Originalsubstanz gerettet werden konnte.
Wenn dir nach dem Sightseeing nach etwas Süßem (oder Koffein!) ist, in der No 9 Coffee Bar (135 Montague S) gibt es nicht nur sehr guten Kaffee, sondern auch die wahrscheinlich besten Cinnamon Rolls in ganz Kanada. Gemütlich ist es auch im Laughing Whale Coffee Roasters, wo selbst gerösteten Kaffee serviert wird.
Mein Insider Tipp für Lunenburg: Auch wenn du mehrere Tage in Lunenburg sein solltest, wird es dir nicht langweilig werden. Falls du dir die Zeit nehmen kannst, schnapp dir deinen Mietwagen* und fahre raus aus der Stadt Richtung Osten. Nach ein paar Minuten erreichst du das kleine Fischerdorf Blue Rocks, das als „Lunenburgs Antwort auf Peggy’s Cove“ gilt. Fischerhütten, ein Kanuverleih, ein zur Saison offenes Café und abgesehen davon nicht viel mehr: Für mich ist Blue Rocks ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp, den du unbedingt mit einbauen solltest.
Essen in Lunenburg
In Lunenburg hast du eine riesige Auswahl und ich bin froh, dass wir zwei Nächte dort waren, um möglichst viele der Restaurants auszuprobieren. Meine Highlights
- The South Shore Fish Shack: Typisch Lunenburg und extrem populär. Man bestellt seine Fish & Chips, holt sie dann am Fenster ab und genießt sie anschließend mit Blick auf die Waterfront. Ein wenig schicker geht’s direkt nebenan im , wo du Schalenfrüchte am besten mit einem Glas Nova Scotia Wein genießt.
- Beach Pea & Kitchen Bar: Pasta mit Lobster, anyone? Im Beach Pea bekommst du das und weitere Fine-Dining-Optionen. Das Restaurant ist sehr beliebt, wenn möglich, solltest du unbedingt reservieren.
- Bar Salvador: Spanische Tapas in Nova Scotia? Warum eigentlich nicht, vor allem wenn die Atmosphäre so ungezwungen ist wie hier. Falls du mal etwas anderes zum Trinken probieren willst: Der Tresterwein Piquette passt hervorragend zu Manchego-Käse und Kartoffel-Tortilla.
- Lincoln Street Food: Mein persönliches kulinarisches Highlight in Nova Scotia. Das Restaurant ist vom späten Frühling bis frühen Herbst geöffnet und hat eine wechselnde Karte mit sehr kreativen Gerichten, darunter auch vegetarische Optionen.
Übernachten in Lunenburg
Die B2 Lofts liegen in zweiter Wasserlinie im Herzen des UNESCO-Welterbe-Distrikts von Lunenburg, nur wenige Gehminuten von der Waterfront entfernt. Jedes der sechs Lofts, gestaltet vom renommierten Architekturbüro MacKay-Lyons Sweetapple, kombiniert moderne, offene Räume mit besonderen architektonischen Details, die die alte Schiffbautradition der Region aufgreifen. Von Studio-Apartments bis zu zweistöckigen Lofts ist alles dabei – und sogar ein kostenloser Parkplatz steht direkt vor der Tür.
Einer meiner liebsten Momente hier: morgens auf der Couch sitzen, eine Tasse Tee in der Hand, während draußen die Segelboote vorbeiziehen und sich der Nebel über dem Wasser langsam lichtet.
Yarmouth – Fisch- & Fairhafen am Golf von Maine
Auf Yarmouth als nächste Station unserer Rundreise fiel die Wahl nicht nur aus Sightseeing- Gründen, sondern auch wegen unserer besonderen Unterkunft: die Rennesouth Apartments. dazu gleich mehr.
Wir umfahren die südlichste Spitze von Nova Scotia und gelangen von der Southern Shore langsam an die Western Shore. Die Region ist bekannt für ihre beeindruckende Küstenlandschaft und ihre maritime Geschichte. Yarmouth, die größte Stadt im Westen Nova Scotias, hat einige der schönsten Leuchttürume zu bieten, darunter das berühmte Cape Forchu Lighthouse, Prim Point und Brier Island. Auch die Fährverbindung nach Maine macht Yarmouth zu einem wichtigen Tor in die USA.
Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt und ihre Wohnviertel lohnt sich. Der Wohlstand, den der Schiffsverkehr in der Blütezeit der Stadt brachte, spiegelt sich noch heute in den Häusern wider, die wohlhabende Schiffseigner und Kapitäne im 19. Jahrhundert erbauen ließen.
Wir haben Glück, dass wir zufällig an einem Samstag in Yarmouth sind, denn da findet von 9:00 bis 13:00 Uhr immer der Yarmouth Farmers‘ Community Market statt. Neben Obst und Gemüse aus der Region gibt es hier auch handgefertigte Kleinigkeiten – und sogar Livemusik! Besonders beliebt sind die Crêpes, für die wir auch liebend gerne in der Schlange angestanden sind.
Gut essen in Yarmouth
Wir sind im Rudder’s Seafood Restaurant & Brew Pub eingekehrt. Hier bekommst du neben frisch gebrauten Bieren (meine Empfehlung: ) auch typische Nova-Scotia-Spezialitäten wie Lobster Poutine und Lobster Rolls. Rudder’s ist bei Einheimischen wie Touristen sehr beleibt, deshalb ist eine Reservierung auch außerhalb der Hauptsaison empfehlenswert.
Übernachten in Yarmouth
Diese stilvollen Rennesouth Apartments an der historischen Main Street bieten genau das richtige Maß an Komfort und Stil für einen entspannten Aufenthalt in Yarmouth, nur wenige Schritte vom Hafen entfernt. Ich habe mich im The Port Loft einquartiert, einer zweistöckigen Wohnung, die mit ihrem Industrial-Style und edlen Materialien den Geist von Yarmouths Handelstradition einfängt. Ein besonderes Highlight ist das Wohnzimmer mit seiner großen, offenen Küche. Das einzige Manko? Dass wir nicht mehr Zeit hatten, um hier eine Dinnerparty zu schmeißen. Genügend Platz und eine luxuriöse Ausstattung ist nämlich vorhanden – sogar ein Grill auf dem Balkon lädt dazu ein, ein entspanntes Abendessen mit Blick aufs Meer zu genießen.
Digby – Eine Stadt, die nach Meer schmeckt
Digby ist berühmt für seine weltbekannten Jakobsmuscheln und trägt stolz den Titel „Scallop Capital of the World“. Klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen, und so steuern wir Digby für unser Mittagessen an. In der Küstenstadt gibt es etliche Möglichkeiten, die Spezialität zu probieren – unsere Wahl fällt auf das urige Crow’s Nest (40 Water St). Neben den Muscheln beeindruckt Digby auch mit seiner großen Flotte an Fischerei- und Hummerbooten, die im Hafen eine Kulisse für perfekte Fotos bieten.
Mein Tipp für Digby, wenn du mehr Zeit hast: Digby ist zudem das Tor zur Bay of Fundy, die für spektakuläre Walbeobachtungstouren* bekannt ist. Zahlreiche Touren starten von Digby Neck und den nahen Long und Brier Islands – eine unvergessliche Gelegenheit, einige der größten Meeressäuger zu sehen. Wer weiterreisen möchte, kann die Fähre nach Saint John, New Brunswick, nehmen und dabei die traumhafte Aussicht auf die Bucht genießen.
Mein Haus am Meer: Harbour Villa West
Am Ufer der Bay of Fundy, mitten im Nirgendwo zwischen Wald und Meer, steht die Harbour Villa West – ein Holzhaus mit zwei modernen Loft-Apartments, freistehend auf einem vier Hektar großen Grundstück. Hier ist es wirklich ruhig, und das Einzige, was den Himmel durchkreuzt, sind Weißkopfseeadler, die in aller Ruhe ihre Kreise ziehen, während ich meinen Tee auf der Terrasse genieße.
Die höchsten Gezeiten der Welt lassen die Bucht eindrucksvoll erscheinen, und wir wünschten, wir hätten mehr Zeit hier. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es doch: Weil wir erst spät abends angekommen sind, haben wir den Sonnenuntergang verpasst, der hier besonders spektakulär sein soll. Das Gästebuch ist voll mit Schwärmereien davon: Paare, die sich im Abendrot verlobt haben, Freunde, die hier gemeinsame Quality Time verbringen, und Gäste, die immer wieder zurückkommen um hier mal so richt abzuschalten.
Annapolis Valley
Unsere Übernachtung in der Harbourvilla war perfekt, um die Reisebatterien wieder etwas aufzuladen – denn heute geht es noch tiefer in das Herz des Annapolis Valley. Die Region ist für ihre Landwirtschaft, Obstgärten und Weinberge bekannt und kurz nachdem wir losgefahren sind, legen wir auch schon unseren ersten ungeplanten Stopp ein: Ein Pumpkin Patch, wie er im Buche steht, wo man sich seinen eigenen Kürbis für die cozy Season oder auch das bald anstehende Halloween aussuchen kann. Für unser Gepäck ein wenig zu schwer, aber entgehen lassen können wir uns das natürlich dennoch nicht. (Stirling’s Farm Market, 10328 Evangeline Trail).
Stattdessen stillen wir unsere Einkaufsgelüste direkt gegenüber beim Apfelgarten des Elderkin’s Farm Market. Hier kann man Äpfel selber pflücken, darunter die für Nova Scotia typische Sorte Honeycrisp, bezahlt wird anschließend nach Gewicht. Und so haben wir wieder etwas Proviant für unseren Roadtrip beisammen, während wir den Hot Cider und die verführerisch duftenden Pies und Cookies im Farm Shop schweren Herzens ignorieren, schließlich wartet bald schon der nächste Food- sowie Wein-Stopp auf uns.
Insider-Wissen: Kennst du noch Anne of Green Gables? Die Bücher bzw. Serie spielen zwar in der Nachbarprovinz Prince Edward Island, die Autorin Lucy Maud Montgomery hat sich aber auch in Nova Scotia Inspiration inspirieren lassen.
Wolfville – das Schmuckstück im Annapolis Valley
Wolfville begrüßt uns mit einer sehr charmanten, lebhaften Innenstadt. Das Auto lassen wir stehen (direkt am Ortseingang gibt es einen kostenlosen Parkplatz) und erkunden das Städtchen zu Fuß. Entlang der Main Street reihen sich Cafés, kleine Geschäfte und Restaurants aneinander.
Wir gönnen uns einen Kaffee und Gebäck im gemütlichen Charts Café (16 Elm Ave). Gleich nebenan sieht das koreanische Restaurant Jeju sehr vielversprechend aus – das merken wir uns für ein andermal. Nicht widerstehen können wir hingegen der Realm Boutique, ein Esoterik-Shop, aber in stylisch und cool. Fast sind wir versucht, ein spontanes Tarot-Reading zu buchen, doch am Ende nehmen wir uns nur einen Kristall als Erinnerung an diese besondere Reisee mit.
Beim Herausfahren aus der Stadt und somit leider zu spät entdecken wir die Annapolis Cider Company, eine lokale Kelterei, die ihre Cider aus Äpfeln der Region herstellt. Hier kann man vor Ort verschiedene Sorten probieren und die handwerkliche Herstellung hautnah erleben. Ein Grund mehr, wieder einmal nach Wolfville zurückzukehren.
Luckett Vineyards – Ein Schluck Nova Scotia
Ein Besuch bei den Luckett Vineyards rundet unseren Tag perfekt ab. Gegründet von dem aus England stammenden Unternehmer Pete Luckett, der das Weingut 2011 ins Leben rief, bietet dieser Ort nicht nur exzellente Weine, sondern auch eine schöne Atmosphäre –richtig cosy, wie im Mutterland. Hier trinken wir wieder Tidal Bay, den charakteristische Weißwein der Region. Und allein aufgrund des Namens entscheide ich mich noch für ein Glas Phone Box Rosé, benannt nach der ikonischen roten Telefonzelle, die hier mitten im Weinberg steht. Mit dem Glas in der Hand genießen wir den Blick auf die Reben, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet. Ein magischer Moment.
Mein Tipp für Nova Scotias Weinregion: Falls du etwas mehr Zeit zur Verfügung hast, buche dir eine Tour mit dem Magic Winery Bus. Ausgehend von Wolfville Visitor Information Centre (11 Willow Ave) bringt dich der Hop On-Hop Off Bus zu verschiedenen Weinorten & Wine-Tastings, darunter auch zum Luckett Vineyards. Eine gute Möglichkeit, auch ausreichend Wein zu probieren, ohne danach noch ans Steuer zu müssen!
Liverpool – Rustikal, aber voller Überraschungen
Liverpool wirkt auf den ersten Blick bodenständig und zugegebenermaßen auch ein wenig unspektakulär, aber die Stadt ist reich an Geschichte und maritimem Charme. Seit dem 19. Jahrhundert ist sie eine wichtige Hafenstadt, geprägt von Fischerei und Schiffbau. Entlang der Main Street gibt es kleine Geschäfte und Galerien und der Blick entlang des Mersey River (ja, der wurde tatsächlich nach dem Mersey River in Liverpool, England benannt) bringt einen Hauch der so genannten Privateering-Zeiten zurück – damals war Liverpool einer der führenden Freibeuter-Häfen Britisch-Nordamerikas.
Mein Restaurant-Tipp für Liverpool
Was für ein Zufallsfund: Unser Lunch-Stop im Main & Mersey Dining Room überrascht uns – so ein kreatives Restaurant hätten wir in der sonst eher rustikalen Hafenstadt nicht erwartet. Das Restaurant kombiniert französisches Gebäck mit japanischer Fusion-Küche. Obwohl die Karte recht klein ist, fällt es uns nicht leicht, uns zu entscheiden – alles klingt einfach so gut! Meine Vorspeise, ein fein frittiertes Oyster Mushroom Tempura schmeckt genauso gut wie die Hauptspeise, ein Miso Cauliflower Burger. Das Highlight meines Menus allerdings das Dessert, eine Pavlova mit leicht angeröstetem Marshmallow – schlichtweg fantastisch!
Abstecher zur Northumberland Shore
Wir verlassen die South Shore für einen Moment und machen einen Abstecher in den Norden von Nova Scotia. Unser erster Halt führt uns zu den Jost Vineyards, dem ältesten und größten Weingut der Provinz. Spontan entscheiden wir uns, dessen Variante des typischen Nova Scotia-Weißweins Tidal Bay zu verkosten, immerhin hat er schon alle Preise, die es zu gewinnen gibt, abgeräumt.
Anschließend erreichen wir das Fox Harb’r Resort, unser Zuhause für die Nacht. Dieses weitläufige Anwesen, gegründet von Tim Horton, ist nicht nur bei Golf-Fans beliebt, denn neben einem einem Championship-Golfplatz gibt es hier auch luxuriöse Unterkünfte, ein ausgezeichnetes Fine-Dining-Restaurant und ein umfangreiches Spa- und Wellnessangebot. Besonders beeindruckt sind wir vom Spa-Bereich mit seinem großzügigen Schwimmbad. Für Abenteuerlustige bietet das Resort zudem Aktivitäten wie Axtwerfen, Bogenschießen und Sport-Schießen an.
Abends verwöhnt uns der hauseigene Cape Cliff Dining Room uns mit exquisiter Küche und frischen, regionalen Zutaten.
Halifax – Nova Scotias quirlige Hauptstadt
Zurück in Halifax checken wir erst einmal im Muir Hotel ein. Mein Zimmer in dem brandneuen, luxuriösen Boutique-Hotel ist nicht nur besonders stilvoll eingerichtet (schau dir die Bar an!), sondern hat auch einen direkten Blick auf Lunenburgs Waterfront. Hier stimmt übrigens jedes Detail: Dusch- und Badeutensilien von Aesop, eine handgewebte Decke für eine schöne Tasse Tee auf dem Sessel und zum besseren Einschlafen ein Kärtchen mit QR-Code, der zu einer Sounddatei mit Geräuschen von Novas Scotias Wellen führt.
So schwer es uns fällt, unsere Zimmer zu verlassen, machen wir uns los – schließlich wollen wir Halifax erkunden, von dem uns zuvor schon so viel Gutes erzählt wurde. Die 2,5 Meilen lange Promenade, von Pier 21 bis zum Casino Nova Scotia, ist voller Restaurants, Cafés, Museen und Kunstinstallationen und irgendwas ist hier immer los.
Das Wetter macht unserem Spaziergang einen kleinen Strich durch die Rechnung: Es legt sich ein Nieselregen über die Stadt, weshalb wir unsere Erkundung ins Trockene verlegen und das nahe gelegene Maritime Museum of the Atlantic ansteuern. Neben der berühmten Titanic-Ausstellung erfährt man noch einiges anderes zur maritimen Geschichte der Region, alles sehr interessant und gar nicht museal-trocken aufbereitet.
Ein weiteres Museum, das es sich lohnt zu besuchen, ist das Canadian Museum of Immigration. Die Video- und Audiodokumente der Einwanderer, die hier ihre Geschichten erzählten, sind tief bewegend und bringen uns Kanadas Bedeutung als Einwanderungsland nahe.
In der Halifax Central Library machen wir eine kleine Pause. Das moderne Gebäude hat eine inspirierende Atmosphäre, und in der Cafeteria ganz oben hast du einen tollen Blick über die Stadt. Danach streifen wir durch die Straßen und machen einen Spaziergang zu den Halifax Public Gardens. In dem großen Garten, der zur viktorianischen Zeit gegründet wurde, gibt es sogar einen von Queen Elizabeth II höchstpersönlich gepflanzten Baum!
Essen in Halifax
Eins vorneweg, es gibt sehr, sehr viele Möglichkeiten, in Halifax gut zu essen. Verschiedene Einwanderer haben ihre Länderküche mitgebracht, weshalb du hier eine tolle Auswahl an italienischen, libenesischen oder indischen Restaurants hast. The Bicycle Thief ist eines der Restaurants an der Waterfront, das immer wieder empfohlen wird (italienische Küche), wir haben uns stattdessen für die Bar Sophia entschieden, wo es moderne mexikanische Küche, Killer-Cocktails und einen sehr entspannten und fröhlichen Vibe gibt – sozusagen das perfekte bunte Gegenprogramm zum draußen wieder einsetzenden Regen.
Und dann gibt es natürlich noch den Donair, Halifax’ Nationalgericht, das nicht von ungefähr klingt wie “unser” Döner. Der Donair entstand in den 1970ern in Halifax, als der Grieche Peter Gamoulakos den traditionellen Gyros an den lokalen Geschmack anpasste. Mit gewürztem Rindfleisch, Tomaten, Zwiebeln und süßer Knoblauchsauce wurde der Donair schnell zur Kultspeise und man bekommt ihn in vielen Pizza-Shops der Stadt. Statt das Original bei King of Donair zu probieren, waren wir neugierig auf die vegane Variante bei Real Fake Meats im North End. Dass die pflanzliche Version des Klassikers genau hier zu haben ist, ist kein Wunder – das North End ist der Szenebezirk von Halifax, mit vielen Cafés, Street Art und kleinen Geschäften.
Nova Scotia Rundreise: Infos und Tipps
Autofahren: Geschwindigkeitsbegrenzungen
Autofahren in Nova Scotia ist sehr entspannt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb von Ortschaften 40-50km/h, auf Landstraßen 80km/h und auf Autobahnen 100km/h, manchmal auch 120 km/h.
Wenn du ausreichend Zeit zur Verfügung hast, nimm’ immer die szenische ansprechendere Straße (meist die Landstraße), denn gerade im Herbst während der Laubfärbung ist allein das Fahren schon ein Erlebnis für sich. Wenn es schneller gehen soll, kannst du stattdessen den Highway nehmen.
Die Entfernungsangaben in Kanada sind, anders als in den USA, nicht im Meilen sondern in Kilometern, was das Einschätzen von Fahrtwegen viel unkomplizierter macht.
Parken
Parken ist vielerorts kostenlos, in den Innenstädten bekannter Orte gibt es allerdings auch Parkuhren, für die du entweder etwas Kleingeld benötigst oder wo du per App bezahlen kannst. Bei vielen unserer Unterkünfte war das Parken inklusive weshalb es sich definitiv darauf lohnt, bei deiner Hotelbuchung darauf zu achten, ob ein Parkplatz mit inbegriffen ist.
Nova Scotia Rundreise: Was würde ich anders machen?
Rückblickend war es für mich in Ordnung, Cape Breton und den Cabot Trail nicht in diese Reise einzubauen. Ich möchte diese Region zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe erkunden. Für diese Reise lag mein Fokus auf anderen Orten, aber im Nachhinein hätte ich mir an einigen Stellen definitiv mehr Zeit gewünscht.
Lunenburg hätte eine zusätzliche Nacht verdient, um die Fall Foliage auf dem Gaff Point Trail noch intensiver zu genießen. Auch hätte ich mehr Zeit für Weinproben eingeplant, besonders um den Tidal Bay von verschiedenen Produzenten zu verkosten. In Wolfville wäre ein längerer Stopp ideal gewesen, um die Annapolis Cider Company zu besuchen und die charmanten Geschäfte der Stadt zu erkunden.
In Halifax hätte ich gerne mehr Zeit im Museum of Immigration verbracht. Die Geschichten der Einwanderer, die nach Kanada kamen, sind zutiefst berührend und zeugen von der Vielfalt und Offenheit des Landes. Diese Reise durch Nova Scotia war unvergesslich, und beim nächsten Mal werde ich mir definitiv mehr Zeit nehmen, um in Nova Scotia auch die Acadian-Kultur und die Mi’kmaq-Kultur besser kennenzulernen.
7 Tage Nova Scotia Roadtrip: Route und Distanzen
Unsere Rundreise begann und endete in Halifax, und wir verbrachten insgesamt 7 Nächte unterwegs. Hier eine Übersicht der Route und Entfernungen:
Tag 1
Halifax Flughafen nach Oceanstone Seaside Resort: Distanz: 64 Kilometer, Fahrtzeit ca. 55 Minuten
Übernachtung: Cottage im Oceanstone Seaside Resort
Tag 2
Oceanstone Resort nach Mahone Bay: Distanz: 84 Kilometer, Fahrtzeit ca. 55 Minuten
Mahone Bay nach Lunenburg: Distanz 11 Kilometer, Fahrtzeit ca. 15 Minuten
Übernachtung: B2 Lofts Lunenburg
Tag 3
Übernachtung: B2 Lofts Lunenburg
Tag 4
Lunenburg nach Liverpool: Distanz 72 Kilometer, Fahrtzeit ca. 50 Minuten
Liverpool nach The Hawk Beach: 116 Kilometer, Fahrtzeit ca. 1h 25 Minuten
The Hawk Beach nach Yarmouth: Distanz ca. 82 Kilometer, Fahrzeit ca. 1 Stunde
Übernachtung: Renneseouth Apartments
Tag 5
Yarmouth nach Digby: Distanz 104 Kilometer, Fahrzeit ca. 1 Stunde 10 Minuten
Digby nach Harbourville: Distanz 118 Kilometer, Fahrtzeit ca. 1 Stunde 20 Minuten
Übernachtung: The Loft Retreat @ Harbour Villa West
Tag 6
Harbourville nach Wolfville: Distanz 45 Kilometer, Fahrzeit ca. 40 Minuten
Wolfville zum Luckett Vineyard: Distanz 7 Kilometer, Fahrzeit ca. 10 Minuten
Luckett Vineyard nach Fox Harbour: 236 Kilometer, Fahrtzeit ca. 2 Stunden 30 Minuten
Übernachtung: Fox Harb’r Retreat
Tag 7
Fox Harbour zu Jost Vineyards: Distanz 20 Kilometer, Fahrtzeit ca. 20 Minuten
Jost Vineyards nach Downtown Halifax: Distanz 166 Kilometer, Fahrtzeit ca. 2 Stunden 5 Minuten
Übernachtung: Hotel Muir Halifax, Autograph Collection
Tag 8
Downtown Halifax zum Fughafen Halifax: Distanz ca. 32 Kilometer, Fahrtzeit ca. 45 Minuten (etwas länger wegen Nachmittagsverkehr)
Offenlegung: Der Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Tourism Nova Scotia entstanden. Vielen Dank für die Einladung!