Zuletzt aktualisiert am 4. Mai 2025
Weniger als eine Stunde von Malmö entfernt, nahe Kopenhagen und doch herrlich unaufgeregt – Landskrona ist der ideale Ort, um in Skåne anzukommen. Ob als Zwischenstopp auf dem Weg nach Norden oder als Ziel für ein verlängertes Wochenende: Die Stadt am Öresund überrascht mit köstlichem Essen, faszinierender Geschichte, entspannter Küstenatmosphäre und einem seltenen Blick auf Schweden abseits touristischer Trampelpfade.
Wer länger bleibt, kann Spaziergänge an der Promenade genießen, Kunst im Park bewundern und einen Ausflug auf die Insel Ven unternehmen. Hier sind meine Tipps.

Beschaulich und hübsch: Landskrona in Südschweden
Inhalt des Artikels
- Die Zitadelle von Landskrona
- Kaltbadehaus mit Blick über den Öresund
- Nya Vattentornet – der Neue Wasserturm
- Landskronas Altstadt entdecken
- Landskrona Museum
- Borstahusen
- Fischerdorf Ålabodarna
- Wandern auf dem Skåneleden
- Zu Besuch in der ältesten Gartenkolonie Schwedens
- Maryhill Estate & Spa
- Essen in Landskrona & Umgebung
- Ausflug zur Insel Ven
- Anreise nach Landskrona: Mit Fähre und Zug
- Übernachten in Landskrona
Die Zitadelle von Landskrona
Die gut erhaltene Zitadelle prägt bis heute das Stadtbild. Die „Citadellet“, wie es hier heißt, stammt aus dem 16. Jahrhundert, wurde unter Christian III. erbaut und diente bis 1940 als Gefängnis. Heute umrunden Spazierwege die trutzigen Mauern, Wassergräben reflektieren den Himmel, und im Innern befinden sich ein Vintage-Shop mit richtigen Schätzen sowie ein Blumenladen.


Kaltbadehaus mit Blick über den Öresund
Kaltbaden gehört in Schweden fast schon zur Kultur – und in Landskrona geht das besonders stilvoll. Das neu gebaute Kallbadhus direkt am Sund kombiniert skandinavisches Design mit weiter Aussicht. Die Saunen sind schlicht, duftend nach Holz, die Terrassen offen zum Meer. Wer mag, macht es wie die Einheimischen: erst aufwärmen, dann der Sprung ins kalte Wasser.



Nya Vattentornet – der Neue Wasserturm
Am anderen Ende des Stegs vom Kaltbadehaus ragt der Wasserturm „Nya Vattentornet“ in den Himmel – ein Betonbau aus den 1970er Jahren – eher brutalistisch als hübsch und doch irgendwie besonders. Er begleitet jeden Spaziergang rund um Landskrona und taucht immer wieder im Stadtbild auf… so lange bis man (ich!) ihn gar nicht mehr missen mag.


Landskronas Altstadt entdecken
Zwischen Hafen und Rådhustorget entfaltet sich das Herz von Landskrona – mit ruhigen Straßen, bunten Holzhäusern und breiten Bürgersteigen, auf denen das Leben gemächlich fließt. Wer sich treiben lässt, entdeckt kleine Cafés, Designläden und Second-Hand-Shops. Besonders charmant: das Little Clay Café, eine offene Werkstatt mit angeschlossenem Töpferstudio. Hier kann man seine eigene Tasse oder Schale bemalen, die dann später gebrannt wird. Hinter dem Konzept steckt Kimberley Stewart aus Südafrika, die sich mit dieser Idee einen langjährigen Traum erfüllt hat.
Ein kleines Stück Literaturgeschichte findet sich auch: Selma Lagerlöf, Schwedens erste Literaturnobelpreisträgerin, hat in Landskrona Ende des 19. Jahrhunderts unterrichtet. Viel erinnert heute nicht mehr daran – nur eine Plakette an einem alten Haus und der Straßenname Haijskahuset. Dafür steht an der Promenade, ganz in der Nähe der Zitadelle, eine Statue der außergewöhnlichen Schriftstellerin.




Landskrona Museum
Das Landskrona Museum befindet sich zentral am Rådhustorget in einem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Die wechselvollen Kapitel der Stadtgeschichte werden hier ebenso thematisiert wie kulturelle Entwicklungen der Region. Direkt vor dem Eingang steht eine bekannte Skulptur: „Non-Violence“ von Carl Fredrik Reuterswärd, ein Revolver mit verknotetem Lauf – ein markantes Zeichen für Gewaltlosigkeit und eines der am meisten fotografierten Motive in Landskrona.

Kunsthalle Landskrona
Die Landskrona Konsthall liegt idyllisch im Citadelletpark und ist ein Ort für zeitgenössische Kunst. In dem lichtdurchfluteten Pavillon werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen regionaler und internationaler Künstler gezeigt. Wer sich für moderne Kunst interessiert, sollte hier unbedingt einen Stopp einlegen.


Borstahusen
Etwas nördlich vom Zentrum liegt das Fischerdorf Borstahusen – heute ein Ferienort mit Campingplatz, Golfplätzen und kleinen Ferienhäusern.
In der Galerie direkt am Hafen finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt, im Sommer lockt der Strand gleich um die Ecke (die Einheimischen baden hier übrigens das ganze Jahr über).
An die Kunsthalle angeschlossen ist das Restaurant Pumphuset, das sich immer wieder neu erfindet. Bei meinem Besuch war die Karte gerade von der spanisch-baskischen Küche inspiriert – ehrlich, ich habe außerhalb der iberischen Halbinsel noch nie so gute Tapas gegessen!





Fischerdorf Ålabodarna
Ein paar Kilometer weiter, über die Hügel von Glumslöv, liegt das winzige Fischerdorf Ålabodarna. Nur rund 40 Häuser, direkt am Wasser. Wer zur Sommersaison dort ist, kehrt im Hamnkrog ein – einem kleinen Restaurant mit Fokus auf Fisch, Meeresfrüchte und saisonale Zutaten. Der Blick über den Sund reicht bis Dänemark.


Wandern auf dem Skåneleden
Rund um Landskrona verlaufen mehrere Etappen des Skåneleden, einem der bekanntesten Fernwanderwege Schwedens. Besonders lohnend ist die Strecke durch das Naturschutzgebiet Hilleshögs Dalar, wo sich im Frühling eine ganze Wiese voller blühender Blumen öffnet. Auch die Küstenetappe bei Lill-Olas mit den Überresten der alten Ziegeleien lohnt sich – auch am Strand kannst du immer wieder Ziegelbruchstücke finden.

Zu Besuch in der ältesten Gartenkolonie Schwedens
Rund um die Zitadelle beginnt ein anderes Kapitel von Landskrona: die Geschichte der Kleingärten. Die älteste Gartenkolonie des Landes entstand hier um 1900 und ist bis heute ein buntes Mosaik aus Hütten, Beeten, Apfelbäumen und Geschichten. Wer durch die Wege spaziert, sieht mehr als nur Blumen – hier spiegelt sich ein Jahrhundert Stadtgeschichte im Kleinen. Besonders sehenswert ist Rothoffs Koloni, ein original erhaltenes Gartenhaus aus dem Jahr 1905, das heute als kleines Museum geöffnet ist


Maryhill Estate & Spa
Hoch über dem Öresund, in den Hügeln von Glumslöv, liegt das Maryhill Estate – ein Rückzugsort zwischen historischer Architektur und modernem Design. Die weitläufige Anlage kombiniert das noble Hill House, das im ehemaligen Schloss Örenäs Slott untergebracht ist, mit dem eleganten, aber gleichzeitig auch sehr lässigen Sugar Club. Hier lässt sich in Lounge-Bereichen mit Kamin entspannen oder in stilvollem Ambiente speisen.
Zum Gelände gehören auch ein Bouleplatz, ein Padelcourt sowie ein Innen- und mehrere Außenpools. Ich war dort für eine Nacht und hätte gut und gerne noch einige Tage mehr dort verbringen können. Mein Highlight – neben dem Relaxen am Pool – war übrigens das sehr üppige Frühstück mit allen Schikanen.



Essen in Landskrona & Umgebung
Kulinarisch hat Landskrona mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick erwartet. Einer der bekanntesten Namen der Stadt ist Smörtaxen – ein kleines Restaurant mit experimenteller Küche, bei dem Plätze oft Monate im Voraus vergeben sind. Wenn du vorhast, hier zu essen, solltest du den Instagram-Account von Smörtaxen im Auge behalten, denn dort werden immer wieder spontan freie Slots angekündigt.
Wer spontan unterwegs ist, hat bei Thimans Vinbar oder im entspannten Matscenen im Theatergebäude mehr Glück, aber auch hier empfehle ich eine Reservierung, vor allem für abendliche Dinner. Klassiker wie Köttbullar stehen hier genauso auf der Karte wie Bouillabaisse oder Pasta.
Wer in Borstahusen unterwegs ist, sollte auch im Kvarteret Erikstorp einkehren – ein beliebtes Restaurant mit großer Terrasse, das saisonale Gerichte mit lokalen Zutaten serviert. Besonders gemütlich ist das angeschlossene Brasseriet, das etwas legerer daherkommt, aber ebenso qualitätsbewusst kocht. Besonders empfehlen kann ich das Dagens Rätt, ein wechselnder Mittagstisch mit Salatbuffet, Hauptspeise und Kaffee.



Ausflug zur Insel Ven
Nur eine halbe Stunde dauert die Überfahrt mit der Fähre, und schon ist man auf Ven – einer kleinen, fast autofreien Insel mitten im Öresund. Der Blick reicht bei klarer Sicht bis nach Dänemark. Gelbe Mieträder stehen direkt am Hafen bereit, alternativ kann man ein E-Bike nehmen – denn Ven ist stellenweise ziemlich hügelig.
Besonders gefallen haben mir die bunten Häuser in Kyrkbacken, das weißgetünchte Kirchlein St. Ibb auf der Klippe und das Museum rund um den Astronomen Tycho Brahe. Wer Hunger hat, kehrt bei Hven Durum ein, wo Britta Ossler seit über 30 Jahren ihren eigenen Hartweizen anbaut und verarbeitet – zu Zimtschnecken, Brot und Mehl zum Mitnehmen. Eine kleine Insel, die so viel zu bieten hat – was es dort sonst noch zu entdecken gibt, erfährst du demnächst in meinem ausführlichen Artikel über die Insel Ven.


Anreise nach Landskrona: Mit Fähre und Zug
Ich bin mit der Fähre von TT Line von Rostock nach Trelleborg gefahren, anschließend ging es mit dem Zug über Malmö weiter nach Landskrona. Die Überfahrt mit der Fähre hat ungefähr sechs Stunden gedauert und war sehr ruhig und angenehm. Tipp: Wer sich etwas ausruhen möchte, sollte sich eine Kabine buchen – diese sind tagsüber deutlich günstiger als bei einer nächtlichen Überfahrt.
Für den Rückweg habe ich die Variante mit dem Nachtzug gewählt. Der Snälltåget fährt in ungefähr 12 Stunden ab Malmö bis nach Berlin Hauptbahnhof. Sehr günstig ist die Fahrt im regulären Abteil, komfortabler geht es im Liegewagen-Abteil, das man gegen Aufpreis auch zur Privatnutzung buchen kann.


Übernachten in Landskrona
Wer sich etwas gönnen will, checkt im Maryhill Estate ein – eine moderne, weitläufige Anlage mit Blick auf den Sund und stilvollen Zimmern zwischen Designhotel und Retreat. Zentraler liegt das Hotel Öresund Conference & Spa, nur wenige Schritte vom Hafen entfernt. Perfekt, um abends noch durch die Stadt zu spazieren – oder morgens direkt zur Fähre aufzubrechen.
Eine entspannte und naturnahe Alternative bietet Mötesplats Borstahusen – ein Campingplatz mit Stellplätzen, Ferienhäusern und Hütten in unterschiedlichen Größen. Der Platz liegt direkt am Wasser, hat einen kleinen Strand, einen Kanuverleih und grenzt an einen 18-Loch-Golfplatz. Ideal für alle, die Ruhe suchen, aber nicht auf Komfort verzichten möchten. Der Skåneleden führt hier direkt vorbei – perfekt als Ausgangspunkt für eine Tour auf dem Fernwanderweg.


Offenlegung: Diese Recherche wurde durch eine Pressereise auf Einladung von Visit Landskrona und den dazu gehörigen Partnern ermöglicht, vielen Dank dafür!
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