Urlaub als Tiersitter: Tipps & Erfahrungen für Tiersitting weltweit

Tiersitting Tipps: Welche ist die beste Plattform, wie gestalte ich mein Tiersitter Profil und wie bekomme ich die besten Sits? Ein Guide für Tiersitter und alle, die es werden wollen.

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Kostenlos wohnen als Tiersitter

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich es mir denn leisten könne, so viel unterwegs zu sein – und vor allem, wie ich es finanziell bewerkstellige, auch mal für länger an einem anderen Ort zu sein, ohne als Digitale Nomadin unterwegs zu sein, sondern eine feste Homebase zu haben und zu halten.

Die Antwort ist eine Kombination aus mehreren Faktoren: Remote Arbeit, Reisen & Freiheit als absolute Priorität in meinem Leben, als Inhaberin eines deutschen Reisepasses sicherlich auch gewisse Privilegien, und: Kostenlose Unterkünfte!

Im Gegenzug gegen meine Tätigkeit als Haus- bzw. Tiersitterin kann ich umsonst wohnen. Okay, ganz gratis ist es nicht, denn die Tiersitter-Plattform meiner Wahl* kostet einen Jahresbeitrag, der es mir aber wert ist und sich ab dem ersten Aufenthalt rechnet.

Hier erfährst du alles darüber, wie du als Tiersitter kostenlos an Unterkünfte kommst, welche Haussitting-Plattformen es gibt, was sie kosten, und welche Vor- und Nachteile du dabei beachten musst. Und ich gebe dir meine erprobten Tipps, wie du dich auf einen Tiersit bewirbst und damit aus der Masse an anderen Bewerbern herausstichst.

Wie funktioniert Haussitten bzw. Tiersitten?

Das Prinzip des Tiersittens bzw. House Sitting ist ganz einfach: Die Herrchen oder Frauchen von Hunden, Katzen, Vögeln, Kaninchen oder allen möglichen anderen Tieren wollen verreisen und können ihre Haustiere nicht mitnehmen. Dennoch hätten sie gerne, dass ihre Lieblinge in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können – und da kommst du als Tiersitter ins Spiel.

Im Gegenzug dafür, dass du dich gut um die Tiere kümmerst, kannst du für den Zeitraum der Abwesenheit der Besitzer in deren Wohnung oder Haus gratis wohnen. Die erforderlichen Tätigkeiten wie Füttern, Gassi gehen, Saubermachen des Katzenklos etc. werden davor klar kommuniziert. Für weitere Transparenz kannst du auf den diversen Haussitter-Plattformen auch die Bewertungen von vorherigen Sittern einsehen.

Vorteile

Das sind – meiner persönlichen Meinung nach – die Vorteile beim Tiersitten:

• Kostenlos wohnen: Vermutlich das Hauptargument für viele, die als Tiersitter unterwegs sind – du lebst für die Zeit des Sits gratis in deiner Unterkunft.
• Tierische Gesellschaft: Gerade, wenn ich alleine reise, genieße ich es sehr, eine Katze oder einen Hund (oder auch mehrere) zu haben – in Gesellschaft von Vierbeinern fühle ich mich nie allein.
• Authentisches reisen: Was ich früher an AirBnB so geschätzt habe, und leider heute oft abhanden gekommen ist, wird beim Tiersitting noch gelebt: Ich bin in der Wohnung bzw. dem Haus, in dem die Tierbesitzer auch wirklich leben. Meist bekomme ich auch noch Geheimtipps für die Region und, wenn gewünscht, auch Anschluss: An die nette Nachbarin, die sich mit den Katzen auskennt, an einen Freund, der mich beim Gassigehen begleitet, etc.

Nachteile

• Verantwortung: Die Tierbesitzer vertrauen darauf, dass du dich gut um ihren Liebling kümmerst. Damit geht natürlich eine Menge Verantwortung einher, der du gewachsen sein solltest.
• Verpflichtungen: Als Tiersitterin bin ich nicht immer so frei wie als regulär Reisende. Ich muss mich an Fütterungszeiten halten, mehrmals am Tag mit dem Hund rausgehen oder auch mal zu bestimmten Uhrzeiten zu Hause sein, um der Katze ihre Medikamente zu geben.
• Kosten für die Plattform: Bei einigen Plattformen kannst du dir ein kostenloses Profil erstellen, aber um dich dann auch wirklich auf ein konkretes Tier- bzw. Haus-Sitting zu bewerben, musst du eine Mitgliedschaft abschließen. Das garantiert jedoch noch nicht, dass du auch tatsächlich genommen wirst – manchmal musst du dich auf viele Sits bewerben, um auch tatsächlich einen zu bekommen.

Reisen als Tiersitter: Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?

Musst du selbst ein Tier besitzen, eine Katze oder einen Hund haben, um dich als Tiersitter bewerben zu können? Nicht zwingend – wichtiger sind folgende Voraussetzungen:

• Erfahrung im Umgang mit Tieren: Logisch – wenn du dich als Katzensitter bewirbst, solltest du dich gut mit Katzen auskennen, wenn du dich als Hundesitter bewirbst, hast du schon öfter mal auf Hunde aufgepasst. Ähnliches gilt für jede Art von Haustier – und auch den so genannten Nutztieren, denn manchmal gibt es sogar House-Sits mit Schafen, Hühnern oder Schweinen! Bevor du also als Tiersitter aktiv wirst, solltest du ein wenig an Erfahrung sammeln – sei es beim Katzen- oder Hundesitten für Freunde und Nachbarn oder zum Beispiel beim Ehrenamt im Tierheim.
• Referenzen: Deine Erfahrungen im Tiersitten kannst du in deinem Profil angeben, aber mindestens genauso wichtig sind Referenzen. Bevor du Referenzen durch das Tiersitten auf der jeweiligen Plattform erhältst, kannst du externe Referenzen aufführen.
• Flexibilität: Auf den jeweiligen Housesitting-Plattformen kannst du bei der Suche nach einem Sit sowohl nach dem Ort wie auch nach der Dauer und dem Termin des jeweiligen Tiersits filtern. Deine Chancen erhöhen sich natürlich immens, je flexibler du bist, was den Ort und den Zeitraum angeht.

Trusted Housesitters: Die beste Tiersitting-Plattform (für mich)

Es gibt verschiedene Plattformen, bei denen du dich als Tiersitter registrieren kannst. Ich bevorzuge Trusted Housesitters, aus mehreren Gründen, die ich dir gleich erklären werde – aber ich werde auch andere beliebte Housesitting-Plattformen mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen.

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Die Vorteile von TrustedHousesitters

• TrustedHousesitters ist die größte Plattform für Haustier-Sitting, mit derzeit über 70.000 Nutzern und Sits in mehr als 130 Ländern.
• Bei TrustedHousesitters kannst du dir einen Alert einstellen und wirst per Email benachrichtigt, wenn es zu deiner Suche einen neuen Eintrag gibt.
• Sowohl die Sitter als auch die Haustier-Besitzer können sich auf verschiedene Arten verifizieren, somit ist zusätzliche Sicherheit für beide Seiten gewährleistet.
• Bei jedem Eintrag kannst du sehen, wie viele andere sich schon bereits auf den Sit beworben haben.

Die Nachteile von TrustedHousesitters

• Mit 99€ als Mitgliedsbeitrag pro Jahr in der Basic-Version ist TrustedHousesitters vergleichsweise teuer.
• In der Basis-Mitgliedschaft hast du keinen Anspruch auf Erstattung deiner Reisekosten, falls der Haussit abgesagt wird und auch keine Haftpflicht, falls du etwas kaputtmachst.
• Viele Mitglieder bedeuten theoretisch auch viel Konkurrenz bei Angeboten in besonders beliebten Städten und Regionen.
• Die meisten Angebote für Tiersitting stammen aus Großbritannien – für Südeuropa gibt es eher wenig Einträge.

Was kostet TrustedHousesitters? Die verschiedenen Mitgliedschaften

• Basic Sitter: 99€ pro Jahr: So viele Bewerbungen und Sits wie du willst, aber nur 3 verschiedene Arten von Suchen, die du speichern kannst.
• Standard Sitter: 149€ pro Jahr: Unbegrenzte Suchen, gratis Videoanrufe mit Tierärzten während des Sits, telefonischer Support sowie Unfall- und Haftpflichtversicherung.
• Premium Sitter: 249€ pro Jahr: Zusätzlich zu den Standard-Sitter Vorzügen eine Versicherung für die Erstattung der Reisekosten im Falle der Stornierung eines Sits sowie zwei Zugangspässe für Flughafenlounges

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Darüberhinaus gibt es noch kombinierte Mitgliedschaften, die für dich interessant sind, wenn du sowohl als Tiersitter unterwegs sein willst wie auch Tiersitter zu dir nach Hause einladen möchtest, die wiederum auf deine Haustiere aufpassen.

Weitere Plattformen für Haustier Sitting

HomeExchange

HomeExchange ist eine Plattform, mit der man entweder Haustausche organisieren kann – entweder ein gegenseitiger Austausch oder ein so genannter Austausch mit “Guest Points”, die du dir durch das Bereitstellen deiner eigenen Wohnung verdienst. Ich selbst nutze HomeExchange gern, wenn ich etwas flexibler reisen will, ohne dass ich dabei Haustiere sitte – das ein- oder andere mal habe ich mich aber auch beim HomeExchange-Austausch um Haustiere gekümmert.

Nomador

Nomador ist noch recht neu als Plattofür Haus-Sitting bzw. Haustier-Sitting. Die Jahresmitgliedschaft kostet 99 US-Dollar, du kannst aber auch nur eine vierteljährliche Mitgliedschaft zum Preis von 42 US$ abschließen.

HouseCarers.com

Eine weitere Plattform zum Haus- & Tiersitten. Hier kannst du dich für eine gratis “Guest Membership” anmelden, um reinzuschnuppern. Die Vollmitgliedschaft “Gold” kostet 50 US$ pro Jahr).

Siehe auch

Reisetipps

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MindMyHouse

Eine recht neue Plattform, hauptsächlich zum Haussitten bzw. für Haus-Sits, es gibt aber natürlich auch Sits mit Haustieren. Die Mitgliedschaft ist mit 20 US$ pro Jahr extrem günstig.

Facebook Gruppen zum Haussitten / Tiersitten

Es gibt verschiedene Facebook-Gruppen, in denen sich Haustierbesitzer und Tiersitter vernetzen, wie zum Beispiel “Urlaub gegen Hand”. Für mich ist das persönlich keine Option, da ich schon öfter von negativen Erfahrungen gelesen habe und man hierbei ganz auf sich alleine gestellt ist und keinerlei Sicherheit und Überprüfungsmöglichkeit hat, wie das bei einer offiziellen Tiersitting-Plattform der Fall ist.

Meine Erfahrungen als Katzensitter mit TrustedHousesitters

Ich war schon mehrfach als Katzensitterin mit TrustedHousesitters* unterwegs und habe bisher immer nur gute Erfahrungen gemacht – das waren meine Highlights:

• Eine Woche im Londoner East End, wo ich mich um so gut wie gar nichts kümmern musste, da die Katze Freigängerin war und sich nur ab und an ihre Streicheleinheiten und etwas zu essen abgeholt hat. Das Haus gehörte einer Künstlerin und deshalb waren überall tolle Katzenportraits an den Wänden.
• Zwei Wochen in Madrid, in denen ich mich um zwei junge Katzen gekümmert habe. Beide waren auf Medikamente angewiesen, auf die sie (verständlicherweise) keine Lust hatten, deswegen war hier besonderes Einfühlungsvermögen gefragt.
• Eine weitere Woche in Madrid, wo ich Fische im Aquarium “beaufsichtigt” habe – sogar gefüttert wurden sie automatisch per Zeituhr.
• Zwei Wochen in einer Kleinstadt in Wales mit zwei Katzen – eine davon hat mir eine Maus gebracht, für die ich mich artig bedankt habe (ich hätte lieber laut geschrien, aber gut…).

Und es werden hoffentlich noch viele weitere Housesits folgen – sehr gerne auch mal mit Hunden oder Schafen!

So bekommst du den Zuschlag als Tiersitter: Meine Tipps

Manche Destinationen sind so beliebt, dass es schonmal sein kann, dass pro Tiersitting-Angebot über 20 Bewerbungen eingehen. Das gilt sowohl für Städte wie Barcelona oder London, wie auch für beliebte Urlaubsregionen wie Mallorca oder Spanien. Es gibt ein paar Kniffe, wie du bei der Suche nach deinem Traumsit mehr Erfolg hast – und die verrate ich dir jetzt.

Das perfekte Tiersitter Profil

• Referenzen: Das A und O für dein Profil sind natürlich deine Referenzen. Falls du noch keine Erfahrung als Tiersitter auf der jeweiligen Plattform hast, solltest du unbedingt externe Referenzen von Freunden einholen, auf deren Haustiere du schon aufgepasst hast.
• Fotos: Klar, dass du auf deinem Profilbild sympathisch und offen rüberkommen sollst. Du hast jedoch die Möglichkeit, noch weitere Fotos einzustellen, und die solltest du nutzen. Poste Fotos von dir im Umgang mit Tieren – und natürlich am besten mit der Art von Haustier, die du gerne sitten möchtest.
• Vorstellung: Erkläre dein “Why” – Warum willst du Tiersitten? Hier sollte natürlich nicht der finanzielle Aspekt in den Vordergrund gerückt werden (wenn das deine Hauptmotivation ist, bist du hier sowieso falsch). Berichte, welche Erfahrungen du im Umgang mit Haustieren hast, ob du auch dazu befähigt bist, Medizin zu verabreichen und falls du mit einem Haustier aufgewachsen bist, solltest du das hier auch unbedingt erwähnen.

Deine Bewerbung auf einen Housesit

Es ist eigentlich nicht viel anders wie bei der Bewerbung auf eine Stelle – erzähle, warum du genau dieses Tier gerne sitten möchtest und warum gerade du der oder die richtige dafür bist.

Sei persönlich in deiner Ansprache und gehe auf die Beschreibung des Tierbesitzers ein. Für manche Herrchen und Frauchen ist es auch wichtig zu wissen, ob du viel zu Hause sein wirst (z.B. für Tiere, die etwas mehr Beaufsichtigung bzw. Aufmerksamkeit benötigen) oder tagsüber lieber unterwegs bist und nur morgens und abends zu Hause.

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