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Oxford, Mississippi: Die amerikanische Universitätsstadt mit britischem Flair

Zuletzt aktualisiert am 3. November 2024

In der Universitätsstadt Oxford erwartet dich eine überraschende Mischung aus lebendiger Geschichte, künstlerischem Flair und südstaatlicher Gastfreundschaft, die den Ort zu einem lohnenden Stopp auf jedem Mississippi-Roadtrip macht.

Postcard Mural Oxford Missississippi
Oxford, Mississippi

Literatur, Kultur und Kulinarik – und englische Telefonzellen

Oxford, Mississippi, wird als „Cultural Mecca of the South“ bezeichnet – kein Wunder, denn die Kleinstadt ist nicht nur Heimat der University of Mississippi und der Ole Miss Rebels, sondern auch ein lebendiger Ort voller kultureller Highlights. Egal, ob du dich für Literatur, Geschichte, Musik oder Sport begeisterst, in Oxford bekommst du eine vielfältige Mischung aus Erlebnissen, Aktiväten und Sehenswürdigkeiten geboten.

Ich habe innerhalb meines Roadtrips zwei Tage in Oxford Halt gemacht und verrate dir nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, sondern auch meine ganz persönlichen Highlights & Tipps für Restaurants und Cafés. Ready? Let’s go!

rote telefonzelle oxford mississippi
Oxford – nicht in England, sondern in Mississippi

Wo liegt Oxford in Mississippi?

Oxford, Mississippi, liegt etwa eine Autostunde südlich von Memphis und ist somit bequem über den Highway 6 erreichbar. Ein Besuch in Oxford lässt sich wunderbar mit anderen sehenswerten Orten in der Umgebung verbinden: Tupelo, der Geburtsort von Elvis Presley, liegt nur etwa 90 Minuten entfernt, und Cleveland, berühmt für das Grammy Museum und die Musik des Mississippi Delta, ist ebenfalls gut zu erreichen. Auch Clarksdale, die Wiege des Blues, und die vielen kleinen Städte entlang des Natchez Trace Parkway bieten sich für eine abwechslungsreiche Tour durch die Südstaaten an. So kannst du die kulturelle Vielfalt und Musikgeschichte dieser Region hautnah erleben und Oxford als Ausgangspunkt oder charmanten Zwischenstopp nutzen.

Während meiner zwei Tage in Oxford war ich wirklich überrascht, wie anders diese Stadt im Vergleich zu den typischen Orten im Mississippi-Delta wirkt. Nachdem ich durch die ländlichen Gegenden gefahren war, wo die Musik des Deltas und die Baumwollfelder dominieren, stieß ich plötzlich auf Oxford, eine Stadt, die mit ihren roten Telefonzellen und manchmal sogar Doppeldeckerbussen eher britisch anmutet – und das ist kein Zufall: Die 1837 gegründete Stadt wurde tatsächlich nach der englischen Stadt Oxford benannt, weil man sich auf ähnliche Werte wie das englische Vorbild konzentrieren wollten: Bildung und Kultur.

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Oxford, Mississippi

Sehenswürdigkeiten: Meine persönlichen Highlights in Oxford

Oxford bedient auf den ersten Blick nicht das „typische Südstaaten-Klischee” (was auch immer das bedeuten mag), aber gerade das macht die Stadt so faszinierend. Hier sind meine persönlichen Highlights, die ich dir für deinen Besuch ans Herz lege:

1. Rowan Oak

Ein absolutes Muss für jeden Literaturfan ist Rowan Oak, das frühere Zuhause des Nobelpreisträgers William Faulkner. Hier hat Faulkner viele seiner berühmtesten Werke wie The Sound and the Fury und As I Lay Dying geschrieben. Das Haus ist bis heute so erhalten, wie es zu Faulkners Zeiten war, und gibt dir einen spannenden Einblick in das Leben und Schaffen des Schriftstellers. Besonders interessant fand ich sein Arbeitszimmer, in dem er die Gliederung seines Romans A Fable direkt an die Wand geschrieben hat – jeder, der kreativ arbeitet, weiß, dass manche Ideen einfach sofort zu Papier gebracht werden müssen, bevor sie verschwinden. Ich habe es jedenfalls sehr gefühlt.

Nach dem Besuch des Hauses kannst du, wenn du magst, vom Bailey’s Woods Trail durch den Wald bis zur Universität von Mississippi laufen.

Rowan Oak, das Zuhause von Autor William Faulkner
Rowan Oak, das Zuhause von Autor William Faulkner
William Faulkners Schreibmaschine in Rowan Oak
William Faulkners Schreibmaschine in Rowan Oak
Küche in Rowan Oak Oxford MIssissippi
Küche von Rowan Oak

2. Universität von Mississippi (Ole Miss)

Die University of Mississippi, bekannt als Ole Miss, spielt eine bedeutende Rolle in der amerikanischen Geschichte. 1962 wurde sie zum Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen, als James Meredith als erster afroamerikanischer Student eingeschrieben wurde. Heute erinnert eine Statue von James Meredith, die ihn beim Betreten des Campus zeigt, an diesen mutigen Schritt.

Neben dem historischen Aspekt bietet der Campus auch kulturelle Highlights, wie das University of Mississippi Museum, das eine Sammlung amerikanischer Kunst, griechischer und römischer Antiquitäten sowie regionaler Kunstschätze zeigt.

Beim Spaziergang über den Campus wirst du vermutlich nicht nur auf Studierende, sondern auch auf einige futuristische kleine Helfer treffen: Lieferroboter. Diese autonomen Roboter fahren über den Campus und liefern dir auf Knopfdruck Essen der bekannten Restaurantketten.

University of Mississippi, liebevoll genannt "Ole Miss"
University of Mississippi, liebevoll genannt „Ole Miss“
James Meredith Statue auf dem Gelände der Ole Miss
James-Meredith-Statue auf dem Gelände der Ole Miss
Lieferroboter an der University of Mississippi
Lieferroboter an der University of Mississippi

3. Der „place to be“ in Oxford: The Square

Das Zentrum von Oxford ist The Square, der pulsierende Mittelpunkt der Stadt. Hier findest du kleine Geschäften, Kunstgalerien und gemütlichen Cafés. Besonders empfehlen kann ich dir Square Books, eine der berühmtesten unabhängigen Buchhandlungen im Süden.

Auch ein echtes Juwel ist The End of All Music, ein Plattenladen, der etwas versteckt liegt und nur über eine Treppe erreichbar. ist Dort erwartet dich eine unglaubliche Auswahl an Vinyl-Schallplatten, vor allem aus den Bereichen Blues, Soul und Southern Rock – ein Paradies für jeden Musikfan.

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The Square
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Square Books
Square Books
Square Books
The End of All Music Oxford Mississippi
The End of All Music

4. Oxford Art and Soul Festival

Wenn du Kunst liebst, solltest du versuchen, während des jährlichen Oxford Festival of the Arts in der Stadt zu sein. Dieses Festival verwandelt die Straßen von Oxford in eine bunte Freiluftgalerie mit Kunst, Live-Musik und vielen Workshops. Aber selbst wenn du das Festival verpasst, wirst du in Oxford immer auf Kunst stoßen.

Besuche zum Beispiel die Southside Gallery oder eine Live-Performance bei der Thacker Mountain Radio Hour, die Literatur, Musik und Kunst miteinander verbindet und das ganze Jahr über einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt hat.

Sehenswert ist auch das Mural „Princess Hoka“. Die Künstlerin Anna Murphy zollt damit Hommage an die Chickasaw Nation, denen einst das Land gehörte, auf dem sich heute Oxford befindet. Das Mural findest du hinter dem Square Richtung Parkplatz.

Princess Hoka Mural Oxford Mississippi
„Princess Hoka“ von Künstlerin Anna Murphy

Essen und Restaurants

Die kulinarische Szene in Oxford ist ein guter Mix aus traditionellen Südstaaten-Gerichten und moderner Küche. City Grocery, geleitet von dem preisgekrönten Chefkoch John Currence, ist ein absolutes Highlight. Hier kannst du feine Südstaaten-Küche wie Shrimps and Grits oder Buttermilk-Fried Chicken in einem eleganten Ambiente genießen. Und auf keinen Fall auf das Dessert verzichten, ich hätte es jedenfalls bitter bereut!

Etwas bodenständiger geht es beim Big Bad Breakfast zu, wo dich klassische Südstaaten-Frühstücke erwarten, oder gönn dir einen süßen Snack bei Bottletree Bakery. Mein Tipp: Die Erdbeerbrioche solltest du dir nicht entgehen lassen!

Für ein besonderes Abendessen lohnt sich ein Besuch im Restaurant des Oliver Hotels, das moderne Südstaaten-Küche auf hohem Niveau bietet. Wenn du danach noch Lust auf einen Drink hast, empfehle ich dir das Nightbird, eine versteckte Speakeasy-Bar im Oliver Hotel, wo du handgemixte Cocktails wie den Aviation oder den Boulevardier genießen kannst – vorausgesetzt, du findest den geheimen Eingang.

City Grocery Oxford Mississippi
Dessert in der City Grocery
Bottletree Bakery Oxford Mississippi
Bottletree Bakery
Oliver Hotel Speakeasy hidden bar
Cocktails im Speakeasy „Nightbird“
Oliver Hotel Oxford MIssissippi Speakeasy Bar
Der Eingang zum „Nightbird“ ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich

Warum Oxford einen Besuch wert ist

Abgesehen von Oxfords Sehenswürdigkeiten und den historischen und kulturellen Aspekte hat mir dort vor allem eines sehr gefallen: Sie ist eine „walkable city“, also eine Stadt, in der man gut zu Fuß gehen kann. Dass das in den USA nicht unbedingt selbstverständlich ist – gerade auch in den Südstaaten – macht es für mich umso besonderer.

Das Kleinstadt-Amerika präsentiert sich hier schmuck und charmant und hat mich auf den ersten Blick verzaubert – vielleicht demnächst auch dich?

Oxford, Mississippi
Oxford, Mississippi
Oxford, Mississippi
Oxford, Mississippi

Offenlegung: Diese Recherche erfolgte auf Einladung von Visit Mississippi. Vielen Dank für die Unterstützung! // Dieser Artikel enthält Affiliate Links (mit einem * gekennzeichnet oder als Werbe-Einschub von GetyourGuide). Wenn du etwas über diesen Link buchst oder kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, während sich für dich nichts am Preis ändern sollte. Vielen Dank für den Support meiner Arbeit!