Hamburg und Wasser, Wind und Weite: Die besten Tipps für Aktivurlaub in Hamburg zu Lande und auf dem Wasser
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Inhalt des Artikels
Ein Hamburg-Wochenende im Spätsommer
Eine meiner liebsten Arten zu reisen ist Aktivurlaub in Städten. Früher hab ich mal Kunstgeschichte studiert (unter anderem, long story) und deswegen bedeutete ein Städtetrip für mich fast immer: Museum, Galerie, noch ein Museum. Hey und war da nicht noch irgendein Museum? Versteht mich nicht falsch – Museen sind super und der Genuss von Kunst, Kultur und Geschichte gehört sicherlich dazu, um einen Kurztrip rund zu machen.
Mittlerweile sind andere Aspekte für mich wichtiger. Um ein Gefühl für einen Ort zu bekommen, möchte ich ihn mir erlaufen. Ich flaniere, stundenlang. Ich gehe laufen. Ich will da hin, wo es besonders grün oder besonders untypisch oder besonders besonders ist. Dass dabei ziemlich viele Schritte auf der Laufuhr angezeigt werden liegt in der Natur der Dinge. Und genauso, dass ich dabei Appetit bekomme. Und so wird auf meinem Städtetrip also ein Aktivurlaub mit einer ordentlichen Prise Schlemmerei.
In Hamburg war das nicht anders. Zum mittlerweile 9. Mal war ich diesen Spätsommer dort und tatsächlich war es das erste Mal, dass ich so richtig warm geworden bin mit der Hansestadt. Im wahrsten Sinne des Wortes – entgegen ihrem Ruf zeigte sich Hamburg von seiner allerschönsten sommerlichen Seite. Gut, dass man hier nie weit vom Wasser entfernt ist und dass der Wind der weiten Welt für Erfrischung sorgt. Genug geschnackt, legen wir los.
Städtetrip nach Hamburg: Sehenswürdigkeiten und Tipps
Wenn du Hamburg erstmalig besuchst, dann solltest du diese Sehenswürdigkeiten zumindest einmal gesehen haben:
- Die Elbphilharmonie: Stolz thront das Konzertgebäude über dem Kaiserhöft am Hamburger Hafen. Besonders schön sieht die „Elphi“ zum Sonnenauf- oder Untergang aus.
- St. Pauli Landungsbrücken: Die Anlegestelle für Schiffe am Hamburger Hafen ist über 10 Brücken mit dem Festland verbunden. Hier gibt’s nicht nur Fischbrötchen, sondern auch sonst jede Menge Trubel und Action.
- Speicherstadt: Der weltgrößte zusammenhängende Lagerhauskomplex und ein Must-have-Fotomotiv bei deiner Hamburg-Reise!
- Hamburger Fischmarkt in Altona: Der Besuchermarkt, der normalerweise immer Sonntag früh stattfindet, pausiert derzeit wegen Corona.
- Reeperbahn: Die sündige Meile auf St. Pauli ist tagsüber recht schäbig, glitzert des nachts aber umso mehr. Empfehlenswert ist eine Tour mit Travestie-Künstlerin Olivia Jones.
- Hauptkirche St. Michaelis: Besser bekannt als „Michel“ ist das Gottesthaus die bedeutendste Barockkirche in Norddeutschland.
- Planten un Blomen: Der Park ist bei Hamburgern und Besuchern sehr beleibt, nicht zuletzt wegen der Wasserfontainen, die jeden Abend um 22h beleuchtet werden. Ich persönlich mag den Botanischen Garten der Universität Hamburg („Loki Schmidt Garten“) viel lieber.
5 sportliche Aktivitäten in Hamburg am Wasser
1. Stand-Up-Paddling auf der Alster
Mit dem SUP Board auf der Außenalster oder Binnenalster entlang zu paddeln ist sicherlich eine der schönsten Arten, Hamburg im Sommer und Spätsommer zu erkunden. Im Supper Club am Isekai 13 kannst du dir ein SUP-Board oder alternativ ein Kajak oder Tretboot ausleihen und zu verschiedenen Touren aufbrechen. Für mich war’s das erste mal auf dem SUP und auch wenn ich zu Beginn ein wenig wacklige Knie hatte, ging es doch erstaunlich schnell ziemlich gut.
Als ungeübte Paddler:in solltest du dich auf jeden Fall ein breiteres Anfänger-Board entscheiden, noch besser ist ein Anfängerkurs, den der Supperclub zu verschiedenen Terminen anbietet. Tipp: SUP-Boards können nicht im Voraus reserviert werden und gerade an einem sonnigen Wochenende ist es ratsam, recht früh zu kommen und sich auf ein wenig Anstehen gefasst zu machen.
Supper Club, Isekai 13 in Hamburg-Eppendorf
2. Yoga an der Außenalster
Man begrüßt sich zwar auch hier mit „Moin“ statt „Namasté“, nichtsdestrotrotz ist Yoga an der Alster wohl eine der entspanntesten Arten, Aktivurlaub in Hamburg zu begehen. Bei „Yoga am Steg“ gibt es Yogakurse direkt an der Außenalster von Mai bis September. Morgengruß in Begleitung von neugierigen Schwänen, mit Blick auf das von der Sonne glitzernde Wasser – genau so tiefenentspannt wie das Hamburger Gemüt.
Yoga am Steg, im Barca an der Alster 67a in Hamburg Sankt Georg https://yogaanderalster.jimdo.com/yoga/yoga-auf-dem-steg/
Kurse an der Alster von Mai bis September. Im Herbst und Winter finden die Kurse im Yogaloft an der Koppel 38 statt, mehr Infos hier.
3. Joggingrunde um die Außenalster
Seitdem ich „Laufen“* von Isabelle Bogdan gelesen habe, will ich um die Alster joggen. Und seitdem ich das getan habe, will ich dir nicht nur die Lektüre des Buches, sondern eben auch diese Aktivität empfehlen. Hamburg ist eine absolute Läuferstadt und ich hatte mal das Glück, den Hamburger Halbmarathon mitzulaufen. Die Top Laufstrecke in Hamburg ist definitiv die 7,4 Kilometer lange Runde um die Außenalster, bei der alle 500 Meter lang eine Kilometermarkierung angezeigt wird. Irgendwo habe ich gelesen, dass man sich hier angeblich in schicke Laufklamotten werfen soll, denn man ist hier schließlich in einer feinen Ecke Hamburgs. War natürlich Quatsch – wie überall gibt’s hier jede Art von Läufer:in und von der ausgebeulten Jogginghose bis hin zum Prada Tank Top ist alles dabei.
Joggingstrecke Außenalster, Start z.B. am Restaurant Cliff am Fährdamm 13
4. Treppentraining mit Hafenblick
Das futuristisch anmutende Bürogebäude „Dockland“ am Kreuzfahrtterminal ist sehr beliebt bei Läufern, die im doch eher flachen Hamburg ihr Höhentraining absolvieren wollen.
Um dorthin zu gelangen, muss man es erst einmal schaffen, unbeschadet am Altonaer Fischmarkt vorbeizukommen. Wenn dort nämlich gerade aufgeräumt wird, verabreden sich etliche Möwen zum Frühstück, was dazu geführt hat, dass sich meine Laufroute in einem wilden Zickzackmuster dargestellt hat. Glücklicherweise bin ich verschont geblieben und konnte mich dann der nächsten Herausforderung stellen: 140 Stufen bis nach oben. Und die dann natürlich wieder runter und erneut nach oben. Die Belohnung: Ein fantastischer Blick über die Elbe und Elphi sowie ein ordentlicher Muskelkater in den Oberschenkeln.
5. Spaziergang durch Blankenese
Ich war zuvor noch nie in Blankenese gewesen – diesmal stand es aber auf dem Programm, denn ich wollte unbedingt einen Cream Tea mit Scones in Lühmann’s Teestube zu mir nehmen. Verabredet hatte ich mich dort mit Sabine, die ursprünglich wie ich aus dem Süden der Republik stammt, aber seit über 30 Jahren Hamburg ihre Heimat nennt. Satt und glücklich sind wir durch die schönsten Ecken Blankeneses spaziert: Durch das Hamburger Treppenviertel mit seinen vielen verwinkelten Wegen und über 5000 Treppenstufen, bis zum Elbeufer mit Strand und einem weiteren sympathischen Restaurant auf dem Wasser, dem Ponton op’n Bulln.
Auch sehr entspannt schlendern kann man im Jenischpark in Ohtmarschen – ein guter Zwischenstopp auf de Weg von St. Pauli nach Blankenese. Der Landschaftspark ist riesig: 42 Hektar, davon sind acht Naturschutzgebiet und in ihm befinden sind gleich drei Museen: das Jenisch-Haus, das Eduard Barheer-Museum und das Ernst-Barlach-Haus.
5 Restaurants, Cafés und Bars in Hamburg am Wasser
1. Restaurant Süßwasser: Fisch oder vegetarisch essen mit Hafenblick
Die Küche des Restaurants Süßwasser ist, wie es der Name bereits vermuten lässt, für ihre Fischgerichte bekannt. Aber auch Vegetarier:innen kommen hier auf ihre Kosten – meine „Nudeltaschen mit Ziegenkäsefüllung“ waren richtig, richtig gut. Auf der kleinen Terrasse zu essen und zu trinken, während direkt vor einem auf der Elbe große Frachter, Kreuzfahrtschiffe und kleine Kutter vorbeifahren ist ein ganz besonderes Erlebnis in Hamburg am Wasser. Der exzellente und freundliche Service ist dabei noch das Sahnehäubchen.
Restaurant Süßwasser, Övelgönne 38
2. Das beste Fischbrötchen in Hamburg – auch in vegetarisch
Mehrere Hamburger:innen haben mir bestätigt, dass es bei Brücke 10 an den St. Pauli Landungsbrücken die besten Fischbrötchen gibt. Eine nicht repräsentative Umfrage hat das bestätigt: Hamburger Deern Belinda kommt für das Backfischbrötchen ziemlich oft her – und ich muss zugeben: gut sieht es aus!
Einen Tag später hab ich unweit meiner Unterkunft das Underdocks entdeckt, das vegetarische Fischbrötchen serviert. Ich habe die vegetarische „Vischstäben Roll“ probiert und fand es tatsächlich sehr lecker, auch wenn es natürlich komplett anders schmeckt als das Original.
3. Cocktails mit Elbblick: Ponton-Bar „Liberté“
Im brandneuen Liberté direkt auf dem Ponton der Anlegestelle der HVV-Fähre bekommst du einen wirklich fantastischen Pimm’s Cup und natürlich auch andere Cocktails und Longdrinks. Trotz der sehr attraktiven Lage ist das hier kein Touri-Nepp sondern eine Bar, die Wert auf Qualität legt. Das kostet natürlich auch ein paar Euro mehr, das stilvolle Ambiente, der gute Service und die Getränke sind den Preis aber definitiv wert.
4. Nord Coast Coffee Roastery: Hippes Café mit Blick auf die Alster
Es ist ne ganze Weile her, dass ich für Kaffee Schlange gestanden habe – in Hamburg sollte es soweit sein. Eigentlich hatte ich nur nach einem Third Wave Café gesucht, das wirklich guten Kaffee serviert und nicht allzuweit vom Bahnhof entfernt ist. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich mir einen der gerade angesagtesten Coffee Shops in Hamburg ausgeguckt hatte! Das Warten hat sich glücklicherweise gelohnt: Fantastischer Kaffee, eine der besten (und am hübschesten angerichteten) Smoothie Bowls die ich jemals hatte, sehr nette Menschen und das alles mit Blick auf das Nikolaifleet, einem Mündungsarm der Alster in die Elbe (dafür unbedingt nach einem Platz im oberen Stock fragen).
Nord Coast Coffee Roastery, Deichstraße 9
5. Supper Club: Frische Gerichte auf der Holzterrasse
Im Supper Club kannst du nicht nur das Wassersportgerät deiner Wahl ausleihen, sondern auch richtig gut essen – und zwar vom Frühstück mit Franzbrötchen (klar, wir sind in Hamburg) über Lunch mit leckeren Gerichten von der Tageskarte (Burger, Flatbreads, Salate) bis hin zum Dinner mit kreativen Gerichten wie Nudeln aus dem Parmesanlaib mit frischem Trüffel. Nach getaner Paddelei entspannt auf der Terrasse sitzen, ein kaltes Getränk in der Hand, was Gutes auf dem Teller und dabei den Wassersportlern zuzuschauen: ein ziemlich perfekter Zeitvertreib in Hamburg am Wasser!
Supper Club, Isekai 13
Übernachten in Hamburg: Superbude Hotel & Hostel St. Pauli
Meine Unterkunft, die Superbude in St. Pauli, war der ideale Ausgangspunkt für meine zahlreichen Hamburg-Abenteuer zu Lande und zu Wasser. Hier ist man nur wenige Laufmeter von vielen netten Cafés (z.B. Herr Max) und Restaurants der Schanze entfernt, mit der nahe gelegenen U- und S-Bahn (Station Sternschanze) bist du schnell überall. Der lässige Vibe der Superbude und die knallige Einrichtung hat mir gut gefallen – und zum Frühstück gibt’s Franzbrötchen!
Lies hier meine komplette Review über die Superbude St. Pauli in Hamburg!
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Städtereise nach Hamburg: Gut zu wissen
Hamburg Stadtteile
Hamburg zählt zu den schönsten Städten der Welt und die Tatsache, dass es hier sehr viele unterschiedliche und gegensätzliche Stadtviertel gibt, macht einen zusätzlichen Reiz aus. Wenn du es gerne hip und alternativ magst und Lust auf Trubel, Cafés, Restaurants und Shops hast, dann bist du in St. Pauli richtig. Gemütliche Cafés und einen entspannten Vibe gibt es zum Beispiel in Eppendorf, das echte Hamburg-Feeling wiederum in Altona. Sehr fein geht es in Blankenese mit seinen alten Fischerhäusern, den vornehmen Villen und dem Treppenviertel zu. In Eimsbüttel ist es wunderbar grün – hier gibt es viele Parks, Altbauten und natürlich Wasser.
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*Offenlegung: In Hamburg war ich via einer Bloggerreise auf Einladung von Hamburg Tourismus. Die hier dargestellte Meinung ist spiegelt meine persönlichen Eindrücke wider.
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