Im Herzen des Mississippi-Deltas, am Ufer des Deer Creek, liegt das Städtchen Leland. Rund 4.000 Menschen leben hier, und man könnte meinen, das sei schon die aufregendste Nachricht über diesen Ort.
Dabei ist die Bedeutung von Leland für die Popkultur groß: Hier wurde Kermit der Frosch geboren, die wohl bekannteste Figur der Muppets – ein stets lustiger, skandalfreier Sympathieträger, der sogar einen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame hat.
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Geburtsort von Kermit und Heimatstadt von Jim Henson: Kermit the Frog Birthplace
Der Schöpfer von Kermit, Jim Henson, wurde 1936 im etwa 14 Kilometer entfernten Greenwood geboren – Leland hatte und hat kein Krankenhaus. Seine ersten zwölf Lebensjahre verbrachte er in der Kleinstadt, bevor seine Familie nach Washington D.C. zog.
Er spielte gerne mit seinen Freunden am Fluss – eine unbeschwerte Kindheit, die seine Fantasie prägte, wie er später oft erzählte. Auch Kermits Sinn für Humor hat familiäre Wurzeln:
„Als ich ein Kind war, traf sich die Familie meiner Mutter immer im Haus meiner Großmutter. 15 bis 20 Verwandte saßen beim Abendessen und erzählten sich Geschichten. Und jedes Mal, wenn jemand eine Anekdote erzählte, fügte jemand anderes eine hinzu. Ich glaube, dass diese Erlebnisse und das Bestreben, sich gegenseitig zum Lachen zu bringen, der Grundstein für meinen Humor waren“ (aus dem englischen Original, singemäß von mir übersetzt).
Diese und viele andere Zeugnisse aus Hensons jungen Jahren, darunter seine Geburtsurkunde, Briefe, Fotos und Notizen, sind im „Birthplace of the Frog“ Museum in Kermit ausgestellt. Dieses kleine Museum zieht Muppet-Fans aus der ganzen Welt an.
Das Kermit-Museum in Leland
Nach Jim Hensons Tod 1990 richtete die Jim Henson Company in Leland eine Dauerausstellung ein: „Birthplace of the Frog: An Exhibit of Jim Henson’s Delta Boyhood“. Diese Hommage an Hensons Kindheit und seine frühen Inspirationen zeigt, wie Kermit geboren wurde.
Die freundliche Mitarbeiterin, die mich im Museum empfängt, ist selbst im Mississippi-Delta aufgewachsen. Sie führt mich an den Vitrinen und den aufgebauten Muppet-Szenen vorbei und durch die Hintertür nach draußen. Gleich hinter dem Haus fließt der Deer Creek vorbei, und sie zeigt mir die Stellen, an denen der kleine Jim mit seinen Freunden am Wasser gespielt hat. In der Ferne kann ich sogar seine Schule erkennen.
Es ist ein schwül-heißer Sommertag, wie er für die Region typisch ist, und so spannend es auch ist, den Ort zu sehen, an dem die Idee für die wohl berühmteste Handpuppe der Welt entstand, so froh bin ich doch, wieder ins klimatisierte Museum zurückzukehren.
Unter den verschiedenen Exponaten sticht besonders die von der Jim Henson Foundation gestiftete „Sumpf-Kermit“-Szene aus dem Original-Muppet-Film hervor. Die detailgetreue Szene zeigt Kermit mit einem Banjo in der Hand am Ufer sitzend und erinnert an die unvergessliche Eröffnungssequenz des Films „The Muppet Movie“ von 1979, in der Kermit das Lied „Rainbow Connection“ singt – bis heute ein Symbol für Hoffnung und Träume. Auf der gegenüberliegenden Seite des Museums befindet sich eine Brücke mit einem Schild der „Rainbow Connection“ – ein beliebter Selfie-Spot für Kermit-Fans.
Ganz nostalgisch werde ich, als ich die verschiedenen Ausstellungsstücke im „Memorabilia Room“ betrachte: Zwischen allerlei Krimskrams mit dem Konterfei von Kermit und Miss Piggy finden sich auch seltene Sammlerstücke wie die „Cleopigtra“ – eine als Kleopatra verkleidete Miss Piggy.
Am Ende des Rundgangs gibt es jede Menge Souvenirs zu kaufen – und einen überlebensgroßen Kermit, mit dem man auf der Bank Platz nehmen und für ein Foto posieren kann. Ein Gruß an mein kindliches Ich: Er ist genau so freundlich und nahbar, wie wir ihn uns in der Sesamstraße immer vorgestellt haben!
Leland und das Mississippi-Delta
Mein Besuch in Leland war Teil eines Roadtrips entlang des Mississippi. Die Nähe zum historischen „Blues Highway“ U.S. 61 macht Leland zu einem idealen Zwischenstopp, um das Mississippi-Delta zu erkunden.
Weitere Highlights der Region und Stationen meiner Reise durch das Mississippi-Delta sind das benachbarte Greenville, die etwa eine Autostunde entfernte Bluesstadt Clarksdale, das GRAMMY Museum Mississippi, das B.B. King Museum in Indianola sowie die Dockery Farms in Cleveland – eine ehemalige Baumwollfarm, die für die Entwicklung des Blues eine wichtige Rolle spielte. Nicht zu vergessen das Hollywood-Café in Tunica, in dem die besten Fried Pickles der Welt serviert werden (kein Wunder, denn sie wurden heir sogar erfunden!).
Das Mississippi-Delta bietet nicht nur Blues und Soul Food, sondern auch echte Outdoor-Erlebnisse: Einen Besuch im Greenville Cypress Preserve solltest du unbedingt einplanen. Das kleine Biotop widmet sich dem Erhalt der einst für Mississippi typischen Naturlandschaften, die für landwirtschaftlichen Nutzflächen weichen mussten.
Noch abenteuerlicher und eines meiner besten Erlebnisse im Mississippi-Delta war eine geführte Kanutour in Clarksdale mit der Quapaw Canoe Company, die ich dir wärmstens empfehlen kann.
Und hier findest du alle meine tipps für Mississippi.
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