Laufen in Bremen Das Viertel

Laufen in Bremen: durch das Viertel, zu Werder Bremen und an der Weser entlang

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Wer für gerade mal zwei Tage in Bremen ist wie ich und wer dabei noch ein so straffes Programm hat, dem bleibt nur der frühe Morgen für einen Lauf. Für das ReiseBloggerCamp war ich auf Stippvisite in Bremen und habe nebenbei die Hansestadt auf ihre Lauftauglichkeit getestet. Beim laufen in Bremen fiel es mir nicht leicht, mich auf eine Route zu beschränken. Warum auch? „Das Glück muss entlang der Straße gefunden werden, nicht am Ende des Weges,“ sagte einst ein weiser Mann*. Verlauf‘ Dich mit mir in Bremen, es wird Dir genauso gefallen wie mir.

Bremen im Schnelldurchlauf

In Bremen gibt es viel zu sehen. Es gibt die historische Altstadt mit dem pittoresken Marktplatz, inmitten dessen der Roland thront. Es gibt das Schnoorviertel mit seinen winzigen, bunten Häuschen und engen Gässchen. Es gibt die Böttcherstraße, eine ganze Straße als Kulturdenkmal, mit Häusern im Backsteinexpressionmus-Stil und dem berühmten goldenen Relief von Bernhard Hoetger. Es gibt die Überseestadt mit ihren Speichern, dem Molenfeuer Leuchtturm und dem Startup-Spirit. Und dann gibt es das Viertel, das aus den Ortsteilen Ostertor und Steintor besteht. Kultur- und Kunstliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, die Kunsthalle, das Wilhelm-Wagenfeld-Haus und das Theater am Goetheplatz liegen am Rande des Ostertor Viertels. Sonstige Sehenswürdigkeiten? Abgesehen von einem Ziegenbock keine. Das Viertel braucht keine Sehenswürdigkeiten, das Viertel ist.

Bremen erleben: alle Wege führen ins Viertel

Ich kann gar nicht so genau sagen, warum ich mich im Viertel sofort wie zuhause gefühlt habe. Einen großen Anteil daran hat sicherlich die Stadtführung mit unserem Guide von Bremen Tourismus. Ich war gerade erst in Bremen angekommen, hatte kurz Zeit in mein Zimmer im Swissôtel einzuchecken und schon ging musste ich wieder los. Ich war ein bisschen zu spät und musste mich von meiner Bloggerkollegin Simone per Telefon lotsen lassen. Noch bevor ich mir einen Überblick über Bremen verschaffen konnte, landete ich, quasi direkt aus Berlin Friedrichshain, im Bremer Ostertor Viertel – das hier der Kulturschock ausblieb, ist also kein Wunder.

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Eingang zur Helenenstraße im Viertel. ©Synke Unterwegs wwww.synke-unterwegs.de

Im Gegensatz zu manch anderen Gegenden blieb man hier weitestgehend verschont von den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs, weshalb es hier noch viele der typischen Altbremer Häuser zu sehen gibt. In den Achtziger Jahren war das Viertel das Äquivalent zum Berliner Bahnhof Zoo mit Drogen, Prostitution und Beschaffungskriminalität. Von alldem bekommt man heute nur noch etwas mit, wenn man genauer hinschaut. Für nicht im Gewerbe arbeitende Frauen ist am Eingang zur Helenenstraße, dem Bremer Rotlichtbezirk, Schluss. Heute zieht es die Bremer und Besucher für alle möglichen Arten von Vergnügen ins Viertel: wenn sie Quinoawraps oder Currywurst mit Pommes essen wollen, wenn sie trendiges Craft Bier oder bodenständiges Haake Beck trinken wollen, wenn sie Kleider von kleinen Labels, vegane Brotaufstriche oder Flor de Sal aus Mallorca kaufen wollen. Das Viertel wertet sich auf, was auch zur Folge hat, dass die Mieten teurer werden und die schon immer dagewesene Kneipe um ihren Fortbestand fürchten muss, weil sich die neuen Nachbarn über den Lärm beschweren.

Holtorf Feinkost Das Viertel Bremen
Holtorf Feinkost, ©Torsten Maue www.torstenmaue.com

Noch bei meiner Stadtführung war klar, das ich mir das alles nochmal alleine angucken will. So sehr ich diese Tour genossen und mich gefreut habe, die Gegend gemeinsam mit meinen Bloggerkollegen zu erkunden: um eine Stadt so richtig fühlen zu können, muss ich sie erlaufen. Der Plan für den nächsten Morgen war beschlossen.

Laufen im Bremen: im Morgengrauen durchs Viertel

Am frühen Morgen begegnen mir beide Seiten des Viertels. Aber erstmal muss ich ja dort hinkommen. Ich laufe zunächst am Wall los, direkt vom Swissôtel, in dem ich untergebracht bin. Die Sonne ist schon aufgegangen und kämpft tapfer gegen die Wolkendecke an. In direkter Nachbarschaft meines Hotels liegt die Mühle, die ich einmal umrunde, bevor es dann weiter in die andere Richtung zu den Wallanlagen geht. Dort begegne ich Kaninchen, Enten und sogar einem Graureiher, der sich in die Lüfte erhebt, noch bevor ich ihn knipsen kann. Ich lauf weiter, am Ostertordeich, bis zum Weser Stadion. Werder Bremen soll am Nachmittag dem FC Ingolstadt auswärts 2:4 unterliegen, doch davon weiß jetzt noch keiner was.

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Weserstadion

Nach zwei Kilometern biege ich in den Ostertorsteinweg ein und bin im Viertel. Während die einen noch an der Nacht festhalten, machen sich die anderen schon bereit für den beginnenden Tag. Eine Junggesellenabschied-Truppe versucht ein Taxi zu bekommen, ein schwieriges Unterfangen, denn der Bräutigam hat offensichtlich noch nicht genug. Wer die Oberhand gewinnt, erfahre ich nicht mehr, ich laufe bereits weiter. Aus der Helenenstraße kommt ein Mann, Schichtende oder Vergnügen? Ich weiß es nicht, jedenfalls scheint er hungrig zu sein, denn er kehrt in den Imbiss an der Ecke ein. Eine ältere Dame zieht ihren Hackenporsche hinter sich her „So fleißig schon am frühen Morgen!“ ruft sie mir zu.

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Im Viertel. , ©Torsten Maue www.torstenmaue.com

Der Bäcker mit dem schönen Namen Einhorn hat schon auf, es riecht verdammt gut, ob es hier das berühmte Bremer Kaffeebrot gibt? Ich widerstehe der Versuchung und laufe weiter, das Hotelfrühstück wartet. Ich passiere einen Fair-Fashion-Laden und etwas, was wir in Berlin einen Späti nennen würden. Es gibt Bier, Zigaretten, Schokoriegel und Tageszeitungen, die irgendwas mit USA und Assange titeln. Ich verlaufe mich ein bisschen, am SoulFoodKitchen vorbei, hier kann man lernen, gesund und ayurvedisch zu kochen. Bei Mode aus Berlin halte ich kurz an und denke mir, dass Mode aus Berlin-Charlottenburg der treffendere Titel wäre. Meine Laufapp sagt 7 Kilometer an („Se-ven kilo-meters“, sie sagt es immer so streng und gleichzeitig anerkennend, wir haben eine Beziehung miteinander. Es ist kompliziert). Ein paar wenige Meter weiter bin ich auch schon wieder raus aus dem Viertel und zurück am Wall in Richtung Hotel.

Laufen in Bremen: die schönsten Laufstrecken

Für jede Art von Laufvorhaben gibt es in Berlin die passende Strecke. Wenn Du Lust auf Sightseeing hast, dann mach‘ es mir nach und verliere Dich in den Gassen der Stadt. Innerhalb von wenigen Kilometern kannst Du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abhaken und einen ersten Überblick über das Zentrum erhalten. Wenn Du lieber an Deiner Pace arbeiten möchtest, läufst Du am besten entlang der Weser. Für eine weitere Runde kannst Du die Strecke bis zum Werdesee ausdehnen. Falls Du es grün magst und Dich an der Gesellschaft anderer Läufer erfreust, dann ist der Bürgerpark der perfekte Ort für Dich. Unweit davon, im Stadtwald, ist die Finnbahn – knapp 1.7 Kilometer lang und perfekt für Intervalltraining auf weichem, gelenkschonenden Waldboden.

Bremen Laufstrecken Wall Mühle

Sehr hilfreich ist übrigens der Tourenplaner von Bremen Tourismus, mit seinen verschiedenen Vorschlägen für Lauf- und Fahrrad-Routen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lauf, bei dem Du die maritime Seite Bremens entdeckst oder die Dorfidylle vor den Toren der Stadt?

Laufgruppen in Bremen

Wer nicht alleine laufen möchte, der kann sich einem der Bremer Lauftreffs anschließen. Immer Dienstags trifft sich die Laufgruppe der SG Stern am Hansa Carree in Bremen-Hastedt, gelaufen werden sportliche 14 Kilometer. Fußballfreunde kommen beim Lauftreff von Werder Bremen auf ihre Kosten, hier gibt es Laufgruppen für verschiedene Fitnessniveaus. Um der Laufgruppe beizutreten, muss man Vereinsmitglied sein, ein Probetraining ist aber auch so möglich. Mittwochs und Sonntags treffen sich verschiedene Laufgruppen im Bürgerpark, die genauen Termine findest Du hier.

Laufveranstaltungen in Bremen

Bremen hat einige interessante Laufveranstaltungen im Programm. Allen voran natürlich den Bremen Marathon, der jedes Jahr im September stattfindet. Eine kleine Auswahl von Laufveranstaltungen in Bremen:

Bremen hat meinen Laufcheck voll und ganz bestanden. Meine Zeit dort war sehr begrenzt aber ich bin froh, dass ich die Stadt endlich mal kennen gelernt habe. Die Hansestadt ist perfekt zum Laufen und bietet einige attraktive Laufveranstaltungen. Ich habe große Lust, mir den Marathon dort mal anzuschauen, auch wenn ich ihn dieses Jahr nicht mitlaufen kann. Warst Du schon einmal laufen in Bremen? Verrätst Du mir Deine ganz persönliche Laufstrecke? Oder warst Du vielleicht schonmal beim Marathon dabei?

Falls Du Dir immer noch nicht ganz sicher bist, ob Bremen eine Destination für Deinen nächsten Städtetrip ist, solltest Du unbedingt das lesen: 5 Gründe, warum man Bremen einfach lieben muss.

Danke an Synke Unterwegs und Torsten Maue für die Bereitstellung von Fotos!

Vielen Dank für die Veranstalter des ReiseBloggerCamps, sowie Bremen Tourismus, neusta eTourism und das Swissôtel Bremen, die meinen Aufenthalt im Rahmen des ReiseBloggerCamps ermöglicht haben.

*David Dunn US-amerikanischer Politiker, 1811-1894